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Aktion Hochschulperle SPEZIAL Hochschulprojekte prämiert in der Corona Krise

Von April bis Juni 2020 vergibt der Stifterverband dreimal eine Hochschulperle SPEZIAL. Die mit jeweils 1.000 Euro dotierte Auszeichnung prämiert beispielhafte neue Ideen und Projekte, die zeigen, wie Forschen, Lehren und Prüfen in Krisenzeiten gelingen können.

Stand: 15.07.2020

Hochschulperle Spezial verliehen vom Stifterverband | Bild: Logo Hochschulperle, colourbox.com, Montage: BR

In der Corona-Krise müssen sich die Hochschulen mit vielen Fragen, die durch den Shutdown im Sommersemester 2020 auftreten, intensiv beschäftigen:

  • Wie kann der Forschungs-, Lehr- und Prüfungsbetrieb weiterlaufen, wenn die Hochschulen schließen oder den Semesterbeginn verschieben müssen?
  • Wie können Lehrende und Studierende für ein Lernen ohne direkten persönlichen Kontakt befähigt werden?
  • Wie gelingt digitale Lehre?
  • Was brauchen gerade internationale Studierende in dieser Situation?
  • Welche neuen Wege kann die Forschung gehen, wenn Labore geschlossen und internationaler Austausch gebremst sind?

Um Lehre und Lernen auch in der Corona Krise gut voranbringen zu können, sind im "digitalen Sommersemester" mit immenser Geschwindigkeit viele neue, innovative Projekte an Hochschulen und Universitäten entstanden.

Die Auszeichnung des Stifterverbands "Hochschulperle Spezial" will einige dieser Ideen besonders herausstellen. Dabei stehen aktuelle, praxisorientierte Lösungen für Probleme im Fokus, die sich durch die Corona-Pandemie an den deutschen Hochschulen ergeben haben.

Hochschulperle SPEZIAL im April 2020 für die TH Wildau

Die Technische Hochschule Wildau in Brandenburg wurde ausgezeichnet für ihr Projekt "ELBen helfen in der digitalen Lehre".

Internetauftritt zu "ELBen helfen!" der TH Wildau

Studentische und zurzeit auch nicht-studentische E-Learning-Berater, sogenannte ELBen, unterstützen Dozenten bei der digitalen Lehre. So können Hochschullehrer*innen den Präsenzunterricht ergänzen, individuelles Lernen fördern und Ressourcen schonen, indem sie Lehr- und Lernmaterial online zur Verfügung stellen. Campus Magazin spricht mit einer "ELBe" über das, was das Besondere an diesem Projekt ausmacht.

Interview mit Xenia Jeremias: Einblicke in das Digital-Projekt "ELBen helfen" der TH Wildau

"ELBen helfen!" zum Thema Breakout-Rooms

In der aktuellen Corona Krise wird das ursprünglich rein studentische ELBen-Team verstärkt durch Expert*innen des Zentrums für Qualitätsentwicklung und des Hochschulrechenzentrums der TH Wildau. Ziel ist es, den Online-Semesterstart des Sommersemesters 2020 zu gewährleisten. Durch diese Zusammenarbeit konnte die Hochschule ihren Präsenzlehrbetrieb innerhalb eines Wochenendes auf den Online-Betrieb umstellen. Alle Lehrveranstaltungen mit Ausnahme der praktischen Laborübungen werden seither online durchgeführt.

Die ELBen bieten den Dozent*innen Ad-hoc-Support auf allen Wegen und Kanälen, zum Beispiel per Telefon, via E-Mail oder bei Online-Informationsveranstaltungen und -Schulungen. Daneben hält die Webseite auch Tool- und Linksammlungen rund um das Thema Online-Lehre bereit.

Projektseite "ELBen helfen!" zum Thema Web-Konferenzen

"Das Projekt ‚ELBen helfen!‘ der Technischen Hochschule Wildau zeigt, wie Hochschulen ihre Dozent*innen bei der Online-Lehre schnell, praxisnah und umfassend unterstützen können…Die ELBen haben wirklich an alles gedacht und sorgen in der aktuellen Krisensituation dafür, dass der Austausch zwischen Dozent*innen und Studierenden weiter funktioniert."

Jury des Stifterverbandes zur Entscheidung zur Vergabe der Hochschulperle Spezial im April an die TH Wildau

Hochschulperle SPEZIAL im Mai 2020 für die TU Chemnitz

Logo mit Wiedererkennungseffekt für das digitale Projekt "TU4U - SelfE"

Die Technische Universität Chemnitz unterstützt ihre Studierenden mit dem Projekt "TU4U – SelfE" (Self-Organised E-Learning) in der Corona Krise beim Online-Studium. Campus Magazin fragt nach, was genau hinter dem Projekt "TU4Y – SelfE" steckt.

Interview mit Dr. Sara Rodefeld: Einblicke in das Digital-Projekt der TU Chemnitz "TU4U - SelfE"

Tutorinnen aus dem Projekt "TU4U - SelfE" der TU Chemnitz

Die fehlende Struktur des Präsenz-Studienalltags, der mangelnde persönliche Austausch im Hörsaal und in Lerngruppen oder der oft herausfordernde Umgang mit den vielen neuen Online-Tools führen bei vielen Lernenden zu Motivationsverlust und Aufschiebeverhalten. "TU4U – SelfE" hilft ihnen dabei, sich in den eigenen vier Wänden besser zu organisieren und motivierter zu arbeiten.

Speziell gestaltete Grafik für das Projekt "ELBen helfen!"

Dazu gibt es ein spezielles Info-Portal mit Tipps zum Online-Lernen zu Hause, eine Online-Beratung rund ums Studium, Online-Workshops, Studiencoachings und sogar Schreibwochen. Und es gibt spezielle Online Lernräume mit fachlichem Austausch mit Klärung von Fragen zu Vorlesungen und Übungen.

Internetauftritt zur individeuellen Beratung im Projekt "TU4U - SelfE" der TU Chemnitz

"Die Technische Universität Chemnitz hat in der Corona-Krise schnell reagiert und bestehende analoge Betreuungsangebote in niedrigschwellige Online-Formate überführt…Das Projekt 'TU4U – SelfE' hilft den Studierenden dabei, auch in dieser herausfordernden Situation erfolgreich zu lernen, an den eigenen Kompetenzen zu arbeiten und individuelle Tiefs im Lockdown mit Hilfe professioneller Beratung zu bewältigen."

Jury des Stifterverbandes zur Entscheidung zur Vergabe der Hochschulperle Spezial im Mai 2020 an die TU Chemnitz

Hochschulperle SPEZIAL im Juni 2020 für die Universität Augsburg

Der Lehrstuhl für "Deutsch als Zweit- und Fremdsprache" der Universität Augsburg hat für Schulkinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, das Projekt "DaZ-Buddies: Kau mir ein Ohr ab!" entwickelt. Studierende des Lehrstuhls unterstützen ehrenamtlich Schüler beim Deutschlernen in einer 1-zu-1-Betreuung per Video, Telefon, Chat oder E-Mail in der Corona-Ausnahmesituation.

Interview mit Laura-Jane Schmengler Ihre Erfahrungen als DaZ-Buddy in der Corona-Zeit

Der Corona-bedingte Wegfall des normalen Schulbetriebs trifft Kinder und Jugendliche, die gerade die deutsche Sprache erlernen, besonders hart. Nicht nur der Kontakt zu Freunden und Mitschülern bricht für sie ab, sondern auch der zur deutschen Sprache. "DaZ" steht für Deutsch als Zweitsprache.

Katrin Hanschke ist DaZ-Kooperationslehrkraft und Praktikumsbetreuerin für DaZ-Studierende. Sie erzählt wie durch das Projekt "DaZ-Buddies: Kau mir ein Ohr ab!" eine Win-Win-Situation für Studierende wie Schüler in der Corona-zeit entstehen konnte und wie sie das Projekt weiterhin erlebt.

Katrin Hanschke: Einblicke in des Projekt "DaZ-Buddy"

Indem die „DaZ-Buddies“ der Universität Augsburg mit ihnen (video-) telefonieren, chatten oder mailen, sind sie für die Schüler da. Die Studierenden gehen auf die Bedürfnisse des jeweiligen Schülers ein und helfen ganz individuell. Neben dem Vorlesen, dem Spielen von Sprachspielen und dem Betreuen bei den Hausaufgaben, lassen sie sich von den Heranwachsenden einfach mal „ein Ohr abkauen“. Die Kinder und Jugendlichen können ganz offen über die Dinge, die sie gerade bewegen, "quatschen". Über 90 Schüler nehmen bereits am Projekt „DaZ-Buddies“ teil.

Von einem DaZ-Buddy regelmäßig betreut, fällt die Corona-zeit leichter.

"Die ’DaZ-Buddies’ haben eine clevere Lösung gefunden, die Kontakt- und Gesprächslücken zu füllen, die für neu zugewanderte und mehrsprachig aufwachsende Schüler durch den fehlenden Schulbesuch gerade entstehen. Besonders beeindruckt uns das vorbildliche ehrenamtliche Engagement der Studierenden, die ja auch selbst gerade vor großen Herausforderungen stehen."

Jury des Stifterverbandes zur Entscheidung zur Vergabe der Hochschulperle Spezial im Juni 2020 an die Universität Augsburg

Die Auszeichnung Hochschulperle

Logo des Stifterverbands zur Hochschulperle

Der Stifterverband definiert Hochschulperlen als innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Weil sie klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine Hochschulperle vor. Aus den Monatsperlen wird einmal im Jahr per Abstimmung die Hochschulperle des Jahres gekürt.

Hochschulperlen auch außerhalb von Corona

Poetry-Slammerin Yasmin Poesy beim Science & Poetry Slam, einem Projekt des Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Seit 2011 vergibt der Stifterverband jeden Monat eine Hochschulperle, die Auszeichnung steht immer unter einem bestimmten Motto. Auch 2020 werden neben den drei Auszeichnungen "Hochschulperlen Spezial" weiterhin monatliche Hochschulperlen vergeben. 2020 ist das Motto "Wissenschaft für alle". Ziel der auszuzeichnenden Initiativen und Projekte ist, Innovationen zu fördern und den gesellschaftlichen Nutzen von Wissenschaft zu stärken. Bei "Wissenschaft für alle" geht es ganz besonders um die offene Wissenschaft, um neue, innovative Herangehensweisen in Forschung und Lehre, die Wissenschaft mit Gesellschaft und Wirtschaft zusammenbringen jenseits etablierter Formen und Formate.

Themen und Preisträger*innen der "Hochschulperlen" in den Jahren 2015 bis 2020:

Was ist der Stifterverband?

Als Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Stiftungen stellt der Stifterverband seit 1920 ein einzigartiges Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft dar. Mit seinen aktuell 3.000 Mitgliedern aus DAX-Konzernen, Mittelständlern, Unternehmensverbänden, Stiftern und engagierten Privatpersonen verkörpert der Stifterverband eine gemeinsame Verantwortung für eine zukunftsfähige und lebenswerte Gesellschaft. 

Für den Stifterverband gehören Bildung, Wissenschaft, Innovation untrennbar zusammen. Laut dem Stifterverband kann es „Ohne Bildung keine Wissenschaft und ohne Wissenschaft keine Innovation“ geben

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100 Jahre Stifterverband | Bild: Stifterverband (via YouTube)

100 Jahre Stifterverband


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