In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Studienanfänger:innen ohne Abitur mehr als vervierfacht, Tendenz weiter steigend. Im Jahr 2002 schrieben sich 3.240 beruflich qualifizierte Erstsemester ein. Aktuell liegt die Zahl der Erstsemester ohne Abitur mit 15.161 so hoch wie nie zuvor.

Allerdings ist die steigende Anzahl Studierender ohne Abitur keine flächendeckende Entwicklung. Sie wird vor allem durch Hochschulen vorangetrieben, sie kommen mit ihrem Angebot den Bedürfnissen von beruflich Qualifizierten entgegen. Für beruflich Qualifizierte sind gerade die dualen Studiengänge, Fernstudienangebote und Studienangebote im Blended-Learning-Verfahren, einer Kombination aus Präsenzphasen an der Hochschule und Selbstlernphasen zu Hause, interessant.

Universitäten geraten mit ihren Vollzeitstudienangeboten mehr und mehr ins Hintertreffen. 2011 entschieden sich noch die Hälfte aller Erstsemester ohne Abitur für ein Studium an einer Universität. Jetzt sind es nur noch ein Viertel. 90 Prozent der beruflich qualifizierten Studierenden schrieb sich für ein Bachelorstudium ein. Und nur 12 Prozent der Studierenden ohne Abitur absolvieren einen Masterstudiengang.

Zu diesem Ergebnis kommt das diesjährige Monitoring des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Die meisten beruflich qualifizierten Erstsemester schreiben sich anteilig in Thüringen, Hamburg und Bremen ein. Erstmals beginnen mehr Frauen als Männer ein Studium ohne Abitur.

Voraussetzungen für die Bewerbung um einen Studienplatz ohne allgemeine Hochschulreife und Fachhochschulreife ist eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie der Nachweis von Berufserfahrung. Je höher die im Beruf erworbene Qualifikation der Studieninteressierten ist, desto größer ist auch die Auswahl an Studiengängen, die studiert werden können.