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Prof. Dr. Tilman Grune, Ernährungswissenschaftler Was essen wir in der Zukunft?

Der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Tilman Grune vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke beschreibt, wie sich das Ernährungsverhalten der Menschen mit der Zeit veränderte und gibt einen Ausblick auf die Ernährungsbedürfnisse der Zukunft.

Stand: 14.05.2023

Prof. Dr. Tilman Grune: Was essen wir in der Zukunft?

Uns steht ein Portfolio von Lebensmitteln zur Verfügung, das dem von vor 50, 70 oder 100 Jahren kaum noch gleicht. Wovon ernährt sich die Menschheit in 50 oder 100 Jahren?

Eines der größten Probleme wird die nachhaltige Versorgung mit Eiweiß sein. Es ist abzusehen, dass weltweit alternative Proteinquellen erschlossen werden müssen. Denn die Fleischproduktion drastisch zu steigern, ist aus Nachhaltigkeitsgründen nicht der richtige Weg. Die Überfischung der Meere ist heute schon eine Bedrohung für die Artenvielfalt und Fischzucht eine Belastung für die Ökosysteme in den Ozeanen. Deswegen braucht es alternative Proteinquellen: Pflanzenproteine, z.B. Proteine der Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen, aber auch Sojaprotein oder ganz neuartige Quellen. Eine davon ist Insektenprotein, in unseren Breiten nicht sehr akzeptiert, in anderen Ländern aber schon.

Auch die langfristige Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Mikronährstoffen und die weltweite Wassernutzung, inklusive der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, wird ein immer größeres Problem.

Tilman Grune ist wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke und hat einen Lehrstuhl für molekulare Toxikologie an der Universität Potsdam inne. Er studierte medizinische Biochemie in Moskau, promovierte und habilitierte sich an der Humboldt Universität zu Berlin. Von 2010 bis 2014 war Tilman Grune Direktor des Institutes für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena und leitete dort den Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der zellulären Wirkungen von Mikronährstoffen, der intrazellulären Proteolyse und der Proteinschädigung. Hier konzentriert er sich vor allem auf Untersuchungen zum oxidativen Stress und der zellulären Alterung


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