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"Unterm Gipfel" Was bleibt

Stand: 08.06.2015

V.l.n.r.: Barbara Dobrovitz, Vera Cornette, Jürgen P. Lang, Florian Haas, Michael Kubitza | Bild: Wir

Was vom Gipfel übrigbleibt? Bitte in ein, zwei Jahren nochmal checken:

Wir jedenfalls (oben, unterm Gipfel) hatten ein paar bleibende Eindrücke ...

Durchhaltevermögen: Barbara Dobrovitz (Schnitt)

"Eine gewaltige Polizeipräsenz, gewaltiges Durchhaltevermögen der Demonstranten vor einem gewaltigem Panorama. Aber zum Glück gab es nicht so viele gewalttätige Bilder!  Es war spannend und beeindruckend, vor Ort zu arbeiten."

Zeitlos: Vera Cornette

"Wahrscheinlich eine der intensivsten Zeiten im Leben eines Journalisten...

Wie viele Stunden, wie viele Tage sind wir nun hier? ich habe das Zeitgefühl völlig verloren, bin ganz in dieser Gipfel-Welt aufgegangen. Jeder Tag war anders, interessant, vielseitig. Ich empfinde das noch engere, noch verzahntere Arbeiten mit den Kollegen, Kolleginnen als große Bereicherung. Da steht der Chefredakteur neben dir, dahinten die Volos - eine tolle Zusammenarbeit aller, um eine umfangreiche berichterstattung zu ermöglichen ..."

Voll auf Fotomontage: Jürgen Lang

"Like: Polizeikräfte, die uns die Straßen freihielten für den schnellen VJ-Einsatz mit dem Fahrrad.

Loath: Der Sicherheitscheck und die Guards, die nicht mal wissen, wo es rein oder rausgeht. Bleibender Eindruck – die irre Fotomontage: Autonomendemo im Alpenidyll. Nicht bleibender Eindruck: Garmisch-Partenkirchen. Sorry, Leute."

Gürteltier: Florian Haas

"Gürtel, ich liebe Gürtel. Egal welche Hose, egal wo, egal wann – der Gürtel muss mit. Zehn Stück habe ich zuhause, mein Fernziel sind 365, für jeden Tag des Jahres einen. Ein Gipfel ohne Gürtel? Geht gar nicht, dachte ich mir, und nahm ein paar mit. Das war – ein Fehler! Ein fataler Irrtum, ein riesiges Desaster! Bei jedem Sicherheitscheck am Pressezentrum: Gürtel runter, durch die Kontrolle, Gürtel wieder ran. Runter, durch, ran, runter, durch, ran, runter, ran, runter, ran.  Immer wieder, immerzu. Jetzt hasse ich Gürtel!"

Durchgekommen: Michael Kubitza

"Die Elite im Gipfelschloss, die Gegner im Protestcamp, die Reporter im Mediencamp, ein paar tausend Polizisten in ihrer moblien Mannschaftswagenburg: Das also meint der Begriff "Parallelwelten".

Aha-Erlebnis: Die BR-Kollegen, mit denen ich schon Mailkontakt hatte, gibt's wirklich. Kafka-Erlebnis: Das Medienzentrum. Immer genau der Übergang zum Container, den die Wachleute Stunden zuvor als einzig denkbaren bezeichnet hatten, wurde dann mit vollem Körpereinsatz geblockt. Schikane? Oder Inkompetenz. Sonst wäre die kleine Glastür nicht offen gewesen, durch die ich's doch zum Rechner geschafft habe."


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