Erfindermesse iENA Tüftler auf dem Brain-Catwalk
Von der antibakteriellen Toilettenbürste bis zum Fusionsreaktor – auf der Erfindermesse iENA präsentieren rund 750 Tüftler aus 34 Ländern ihre kreativen Ideen. Und hoffen darauf, von Unternehmen entdeckt zu werden.
Sie sind schlau, sie sind innovativ und sie haben ein Kommunikationsproblem: Die sogenannten freien Erfinder haben keine Marketingexperten in der Hinterhand, um ihre Tüfteleien bekannt zu machen. Die ideale Plattform, um sich und ihre Ideen zu präsentieren, ist die alljährliche Erfinder-Messe "Ideen - Erfindungen - Neuheiten" (iENA) in Nürnberg, die nach Angaben der Veranstalter größte und internationalste ihrer Art in Deutschland.
Hoffen auf den Durchbruch
Rund 750 Erfindungen und Produktideen aus 34 Ländern werden auf der iENA 2012 gezeigt. Zwei Tage lang ist der Eintritt registrierten Fachbesuchern vorbehalten, meist Vertretern aus Wirtschaft und Industrie. Freie Erfinder stellen die meisten Ausstellungsstücke, mit dabei sind aber auch Firmen, Schulen und Forschungsinstitute. Sie alle hoffen auf einen Vermarktungsvertrag und damit den ganz großen Durchbruch.
Staubsaugerhandschuh und Fusionsreaktor
Geklappt hat das schon: Koffer mit Rädern, Dixi-Klo, feuchtes Toilettenpapier – sie alle gehören zu den Errungenschaften der Zivilisation, die zunächst auf der iENA in Nürnberg gezeigt wurden. Das Tüftel-Spektrum 2012 reicht vom Besteckspender und Staubsaugerhandschuh bis zum Vibrationsalarmkissen und dem "intelligenten Feuerbekämpfungsroboter". Darüber hinaus hat ein Forscher aus Ungarn nichts geringeres als einen Fusionsreaktor angekündigt.
Knitterfreie Kleiderstücke
Wie jedes Jahr ist auch der Erfinder-Nachwuchs auf der Messe vertreten: Fünf erfolgreiche Teilnehmer des Wettbewerbs "Jugend forscht" präsentieren ihre Ideen – unter anderem farbige Barcodes und eine Lernsoftware, die das Vokabeltraining mit Popsongs erleichtern soll. Mit Preisen müssen Tüfteleien aber nicht ausgezeichnet sein, um sich als nützliche Erfindungen zu erweisen. Elias Drost vom Maristengymnasium Fürstenzell zum Beispiel hat eine Gepäckinhalt-Fixierung für Koffer entwickelt. An einem rund um den Innenraum des Koffers angebrachten Klettring sind Einsätze befestigt, die einzelne Kleidungsstücke knitterfrei fixieren. Aufblasbare Plastiktaschen sichern den Kofferinhalt zusätzlich.
Bleib stehen!
Regina Schmidtner ging es wie vielen anderen: Nach dem Shoppen blieb ihr Einkaufswagen auf dem Supermarkt-Parkplatz nie an der Stelle stellen, an dem sie ihn haben wollte. Bestenfalls holt man sich blaue Flecken, schlimmstenfalls gibt's Kratzer im Nachbarauto und eine Menge Ärger. Gut, dass Regina bei "AZUBI forscht" der Pfleiderer AG in Neumarkt mitmacht: Gemeinsam mit zwei Kollegen entwickelte sie "stop it", eine abnehmbare Einkaufswagen-Bremse. Warum hat da noch keiner dran gedacht?
Erfindung für Erfinder
Ein ganz anderes Tüftel-Kaliber ist der Roboter, der vom Erfindernetzwerk ERiNET präsentiert wird. Er ist quasi eine Erfindung für Erfinder: Der Blechmann kommt ohne Software daher, hat also einen Körper, aber sozusagen noch kein Gehirn. Das sollen Programmierer mit seiner Hilfe entwickeln. Nach Angaben von ERiNET ist das der erste Roboter in Lebensgröße für die Softwareentwicklung auf dem freien Markt. Vielleicht werden auf zukünftigen iENAs viele neue Erfindungen gezeigt, die auf diesem Roboter basieren.
Infos iENA
Die iENA 2012 findet vom 1. bis 4. November in der Messe Nürnberg statt. An den ersten beiden Tagen – Donnerstag und Freitag – ist die Messe dem Fachpublikum vorbehalten. An den beiden darauffolgenden Tagen – Samstag und Sonntag – darf sich jeder Interessierte bei den Erfindern umschauen; an diesen Tagen steht die Messe auch den Besuchern der gleichzeitig in Nürnberg laufenden Consumenta offen.
Die Öffnungszeiten an den Besuchertagen:
• Samstag: 9.00 bis 18.00 Uhr (Einlass bis 17.00 Uhr)
• Sonntag: 9.00 bis 16.00 Uhr (Einlass bis 15.00 Uhr)
Mehr Infos auf der iENA-Homepage: