Zeppelinfeld Nürnberg Sanierung könnte Jahrzehnte dauern
Die Voruntersuchungen für die Testsanierung der Zeppelintribüne in Nürnberg sind abgeschlossen. Die Arbeiten sollen offiziell im kommenden Frühjahr starten. Bis sie abgeschlossen sind, könnte allerdings sehr viel Zeit vergehen.
Das tatsächliche Schadensmaß konnte in monatelanger Arbeit auf speziell ausgewiesenen Probeflächen festgestellt werden, sagte Daniel Ulrich, Bau- und Planungsreferent der Stadt Nürnberg. Dafür seien Bohrungen bis in den Kern von Decken und Wänden der Bauten sowie eine intensive Studie der Originalbaupläne nötig gewesen.
Der Zustand der Bauten ist nach Angaben von Ulrich sehr marode. Die Gebäude seien vom Regen inzwischen "vollständig durchfeuchtet". Sie seien eben nicht für die Ewigkeit konstruiert, sondern auf die Schnelle hingeklotzt worden. Das erkläre den schnellen Verfall, so der Baureferent weiter. Diese ungeplante Bauweise erfordere nun ein spezielles und sehr zugeschnittenes Instandhaltungskonzept.
Stabil, nicht schön
"Wir wollen den Weg herausfinden, der für die jeweiligen Konstruktionen der preiswerteste und doch der stabilste ist", sagte Ulrich. Er betonte, dass es nicht darum gehe, ein Bauwerk wieder so herzurichten, dass es besonders schön ist. Es gehe vielmehr um die Stabilität, denn die Stadt will das Areal als authentischen "Lernort" für künftige Generationen erhalten.
"Es wird nicht billig."
Daniel Ulrich, Leiter des Nürnberger Baureferats
Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Trockenlegung durch eine Lüftungsanlage, eine Art Dachkonstruktion zum Schutz vor Nässe und Arbeiten an der Statik, vor allem bei den 34 Türmen. Nun werden verschiedene Instandhaltungsmaßnahmen an den Musterflächen getestet. Die Vorbereitungen laufen, ab kommendem März oder April sollen die Arbeiten offiziell starten und dann bis Ende des Jahres dauern. Dafür sind rund drei Millionen Euro vorgesehen, so Kulturreferentin Julia Lehner.
Fertigstellung 2065?
Hintergrund
Die sich daraus ergebenden geeignetsten Maßnahmen werden bis Ende 2015 für das komplette Zeppelinfeld durchkalkuliert. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten wird absehbar sein, was die Generalinstandsetzung kosten wird. Dass sie langwierig wird, ist absehbar: Bis die Gebäude vollständig trocken sind, könnten 40 bis 50 Jahre vergehen. Bisher werden die Kosten auf bis zu 75 Millionen Euro geschätzt. Die Stadt Nürnberg plant, mit dieser Kalkulation bei Bund und Land Zuschüsse zu beantragen.
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ab, Dienstag, 18.November 2014, 09:26 Uhr
5. Gehört zu Nürnberg
Das Zeppelinfeld gehört unbedingt zu Nürnberg und sollte auf alle Fälle erhalten bleiben. Es gehört einfach zur Geschichte Nürnbergs.
Steuergelder werden für ganz andere sinnlose Dinge ausgegeben.
Wolfram Fichtner, Dienstag, 18.November 2014, 08:46 Uhr
4. Verfall
"Sie seien eben nicht für die Ewigkeit konstruiert, sondern auf die Schnelle hingeklotzt worden. Das erkläre den schnellen Verfall, so der Baureferent weiter." Das sagen die Leute, die nach ein paar Jahren die Gesamtschule Langwasser und das Schulzentrum Eibach abreißen müssen...
Anita Groß, Dienstag, 18.November 2014, 06:22 Uhr
3. Zeppelinfeld
Man sollte diese historischen Bauten einmal neutral betrachten, ich finde es sehr gut, dass Nürnberg diese Bauwerke jetzt nicht mehr einfach verfallen lässt. Alleine schon für die Touristen macht der jetzige Zustand keinen guten Eindruck. Danke Nürnberg!
Dieter Steinbrück, Montag, 17.November 2014, 18:54 Uhr
2. Zeppelinfeld
schade um jeden Euro für diesen alten Scheiß,reist doch dieses Gerümpel ab,oder laßt es ganz einfach verfallen,mehr ist doch dieser Nazirest nicht Wert.Diese Summe zum Erhalt dieses Schandmals sollte für sinnfolle Zwecke verwendet werden.Steuergeldverschwendung haben wir in der Brd schon genug Herr Söder.
Turan Fettahoglu, Montag, 17.November 2014, 18:22 Uhr
1. Das kann ein Fass ohne Boden werden
Niemand ist verpflichtet, in ein baufälliges Objekt nutzlos Geld zu investieren. Wenn eine Reparatur zu teuer kommt, sollte 70 Jahre nach dem Ende des Dritten Reichs auch ein Abbruch baufälliger Gebäude zur Diskussion stehen. Es bleibt immer noch genug erhalten.