NSU-Prozess







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NSU-Prozess, 348. Verhandlungstag Zschäpe will mit Psychiater sprechen

Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe will ein "vertrauliches ärztliches Gespräch" mit einem Psychiater aus Freiburg führen. Ihr Verteidiger hat eine entsprechende Besuchserlaubnis in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim beantragt. Ob Zschäpe sich untersuchen lassen will, ist allerdings offen.

Von: Thies Marsen

Stand: 16.02.2017 | Archiv |Bildnachweis

Beate Zschäpe | Bild: picture-alliance/dpa

Ein kurzer Prozesstag ohne besondere Vorkommnisse in der Hauptverhandlung, umso spannender, was am Rande der Verhandlung bekannt wurde: Beate Zschäpe will sich nun offenbar doch noch psychiatrisch untersuchen lassen.

Der Psychiater ihrer Wahl

Gerichtsreporter-Tagebuch

Julian von Löwis | Bild: BR zum Artikel 348. Verhandlungstag, 16.2.2017 Schweigen ist Silber, Reden ist Gold?

Je länger der NSU-Prozess dauert, desto offener gibt sich die Hauptangeklagte Beate Zschäpe – jetzt will sie sogar mit einem Psychiater sprechen. Kann diese Taktik aufgehen oder ist dies nur ein vergeblicher Versuch mit der neuen Strategie zu punkten? Von Julian von Löwis [mehr]

Seit Wochen steht im NSU-Prozess die Psyche der Hauptangeklagten im Fokus: Hat Beate Zschäpe einen Hang zu Gewalt und Straftaten? Ist sie nach wie vor gefährlich? Diese Fragen soll der forensische Gutachter Henning Saß klären.

Allerdings stützt sich seine Expertise nur auf Beobachtungen und Akten, denn Zschäpe weigerte sich, mit Saß zu sprechen. Nun hat sie dem Gericht überraschend signalisiert, dass sie eventuell doch bereit wäre, sich untersuchen zu lassen – allerdings nicht von Saß, sondern von dem Freiburger Psychiater Joachim Bauer.

Zschäpes Anwalt Mathias Grasel beantragte heute eine Dauerbesuchserlaubnis für Bauer in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim, wo Zschäpe einsitzt. Allerdings scheint nicht sicher zu sein, dass Zschäpe ihm auch tatsächlich Rede und Antwort stehen wird. Offenbar will sie Bauer erst einmal kennenlernen und sich dann "gegebenenfalls" – wie es in dem Antrag heißt – von ihm untersuchen lassen. Bauer wollte auf BR-Anfrage keinen Kommentar dazu abgeben, ob er beabsichtigt, mit Zschäpe in Kontakt zu treten.

Kein Zweifel an der Schuldfähigkeit

Nach Auffassung von Prozessbeteiligten kann der Vorsitzende Richter Manfred Götzl dem Antrag wohl seine Zustimmung nicht verweigern, allerdings ist völlig unklar, inwiefern die Angelegenheit tatsächlich Auswirkungen auf den NSU-Prozess hat. Und ob die Untersuchung eines anderen Psychiaters tatsächlich auch andere Ergebnisse erbringt.

Der gerichtlich beauftragte Sachverständige Saß jedenfalls hat Beate Zschäpe kein gutes Zeugnis ausgestellt: Sie weise Verantwortung stets von sich, sei manipulativ und im Übrigen voll schuldfähig.







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gahr, Freitag, 17.Februar 2017, 14:14 Uhr

14. Gutachter und Gesprächswunsch Zschäpe

Ich halte es für richtig, dass sich Frau Zschäpe für einen anderen Gutachter entschieden hat. Das Saß Gutachten ist eine Frechheit und geleitet von Befangenheit des Gutachters.
So ein menschenvernichtendes Gutachten kann man nicht verantwortlich!, aus Aktenlage und Zusehen erstellen.

Meine Kritik heißt aber nicht, dass sie keine Schuld auf sich geladen hat. Nur Sicherungsverwahrung ist absolut übertrieben und m.E. auch unnötig.

wm, Freitag, 17.Februar 2017, 12:08 Uhr

13.

Hegen Tschäpis Anwälte Interesse an ein baldiges Prozessende?

Jeder Prozesstag spült reichlich Kohle aus der Steuergeldkasse ......!

wm, Freitag, 17.Februar 2017, 08:38 Uhr

12. Tschäpe führt den Prozess......

.......und das Gericht am Halsband durch die Gerichtsarena.
Die größte Lachnummer im "Rechtstaat" der Nachkriegszeit.

  • Antwort von Smile, Freitag, 17.Februar, 12:00 Uhr anzeigen

  • Antwort von Francesco, Freitag, 17.Februar, 12:26 Uhr anzeigen

  • Antwort von wm, Freitag, 17.Februar, 13:00 Uhr anzeigen

  • Antwort von Smile, Freitag, 17.Februar, 16:48 Uhr anzeigen

Cosi, Freitag, 17.Februar 2017, 08:11 Uhr

11. Verar.........

Jetzt greift Frau Tschäpe zum letzten Mittel
Sie lässt Psychologen sprechen.
Nach dem Motto. :
Eine Hundehütte ist für den Hund und der Psychologe für die Katz.

  • Antwort von wm, Freitag, 17.Februar, 08:53 Uhr anzeigen

Berater, Freitag, 17.Februar 2017, 06:53 Uhr

10. Anwälte und ihre Ideen

Jetzt mal eben zum Psychiater und eine vertrauliche Beratung einholen, wie es denn so laufen könnte, jetzt mal eben einen auf "Plem-plem" zu machen und bis wann mit einer erfolgreichen Genesung zu rechnen wäre.

Theoretisch denkbar. Praktisch auch.

Sicherungsverwahrung, das Buch mit vielen Siegeln.