NSU-Prozess: 173. Verhandlungstag Die Bombe, die töten sollte

Das Gericht beginnt mit der Beweisaufnahme zum Nagelbombenanschlag in Köln und befragt drei Polizisten als Zeugen. Deutlich wird: Dass damals niemand starb, ist ein Wunder.
Der getarnte Sprengsatz war auf einen Fahrradgepäckträger montiert. Das Rad stand am 9. Juni 2004 vor dem Schaufenster eines türkischen Friseursalons in der Keupstraße in Köln-Mülheim. Als die Bombe um kurz vor 16 Uhr detonierte, flogen, angetrieben von rund 5 Kilo Schwarzpulver, mehr als 700 Zimmermannsnägel durch die, überwiegend von Migranten bewohnte, Straße. 22 Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Ziel der Bombenleger war zu morden. Das ist das Fazit der Spurensicherer, die nun im Gerichtssaal den Aufbau des Sprengsatzes und die Folgen der Explosion schildern.