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Rettung für entspanntes Reisen Die Österreichische Bahn übernimmt deutsche Nachtzüge

Der Ärger war groß, als die Deutsche Bahn im Mai erklärte, sie wolle die Nachtzüge abschaffen. Jetzt gibt's gute Nachrichten: Die meisten Nachtzuglinien sind gerettet und werden von der Österreichischen Bundesbahn übernommen.

Von: Verena Fücker

Stand: 29.07.2016 | Archiv

Nachtzug | Bild: picture-alliance/dpa

Nachtzüge sind eine feine Sache: Man steigt abends zum Beispiel in München ein, legt sich schlafen und wacht am nächsten Morgen in Hamburg oder Rom wieder auf. Das schont den Geldbeutel, weil man sich eine Übernachtung im Hotel spart und gut für die Umwelt ist es auch noch, so zu verreisen. Der Deutschen Bahn haben die Nachtzüge aber schon lange Kopfschmerzen bereitet, weil sie für erhebliche Verluste gesorgt haben. Außerdem sind die meisten Züge über 40 Jahre alt und müssten dringend erneuert werden, aber das ist für die Bahn unwirtschaftlich.

Zum Fahrbahnwechsel am 11. Dezember gibt die Deutsche Bahn deswegen ihre klassischen Nachtzüge auf. Stattdessen sollen nachts mehr ICEs eingesetzt werden. Die haben aber weiter nur normale Sitzplätze.

To the rescue!

Aber Rettung ist nah: Die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) übernimmt direkt ab 11. Dezember einen Großteil der deutschen Nachtzugstrecken. Auf drei Linien werden dann die Euronight-Züge mit Schlaf-, Liege- und Sitzwagen fahren: Hamburg-Hannover-Würzburg-München-Innsbruck, Düsseldorf-Köln-Frankfurt-München-Innsbruck und Berlin-Frankfurt-Karlsruhe-Basel. Zunächst muss die Trassenanmeldung aber noch genehmigt werden. Was mit der bisherigen Nachtverbindung von München über Mailand und Venedig nach Rom passiert, ist noch nicht raus. Dafür sollen sechs Nachtzuglinien der ÖBB, die ohnehin schon zum Teil durch Deutschland fahren, beibehalten werden.

Besonders groß dürfte die Freude über den Erhalt der Nachtzüge bei den Hardcore-Fans sein. Die Initiative "Rettet die Nachtzüge" hat im Mai eine Petition für die Weiterfahrt der Nachtzüge gestartet, die von über 35.000 Menschen unterschrieben wurde. Um sie im Verkehrsausschuss vorstellen zu dürfen, müssen 50.000 Leute unterschreiben. Offensichtlich ist das gar nicht mehr nötig.


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