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Alternativen zu Streusalz Gegen Glatteis, womit streuen?

Streusalz ist mittlerweile in vielen bayerischen Kommunen verboten. Zu den umweltfreundlicheren Alternativen zählen Granulat, Sand und Splitt, allerdings nur, wenn man die Körner nach dem Winter zusammenkehrt und wiederverwendet.

Stand: 16.01.2024

Person steht auf dem Eis | Bild: mauritius images / Vladimir Sotnichenko / Alamy / Alamy Stock Photos

Herkömmliches Streusalz schadet der Umwelt. In vielen Kommunen Bayerns, wie zum Beispiel in München, Augsburg und Regensburg, ist es auf privaten Grundstücken deshalb mittlerweile ohnehin verboten. Ob der Einsatz von Streusalz in der eigenen Kommune verboten ist oder nicht, wird zum Wintereinbruch meist auf der städtischen Homepage unter den Informationen zur Räum- und Streupflicht oder in den lokalen Medien veröffentlicht. Es gibt mittlerweile ja auch gute und umweltfreundliche Alternativen. Viele Gemeinden stellen sogenannte Splittkisten auf, die alle Bürgerinnen und Bürger nutzen dürfen.

Warum ist Streusalz umweltschädlich?

Streusalz, das auch Auftausalz genannt wird, fließt mit dem Schmelzwasser in die Kanalisation und danach in Flüsse und Bäche, oder es landet mit dem Schmutzwasser direkt in Oberflächengewässern und in den Straßenrandböden. Hier können sich die Schadstoffe über Jahre an den Straßenrandböden anreichern. Laut Umweltbundesamt beschädigt das Streusalz dann am Straßenrand wachsende Pflanzen und deren Wurzeln. So könne es zu einer mangelhaften Wasserversorgung und zu einer schlechten Nährstoffaufnahme in den Pflanzen kommen. Das Streusalz kann außerdem dazu führen, dass Autos, Brücken und Bauwerke aus Eisen und Stahl schneller rosten.

Sind Sand, Splitt und Granulat tatsächlich umweltfreundlicher?

Generell ist es empfehlenswert, wenn es geschneit hat, Straßen, Wege und Freiflächen möglichst schnell mit Schaufel und Besen vom Schnee freizuräumen. So kann von Anfang an keine dicke Eisschicht entstehen. Mittlerweile gibt es als Alternative zum Streusalz Sand, Splitt und Granulat in den Baumärkten zu kaufen. Das Umweltbundesamt empfiehlt bei der Auswahl auf das Umweltzeichen Blauer Engel zu achten. Anders als beim Auftausalz führen Sand, Splitt und Granulat aber nicht dazu, dass das Eis schmilzt, sondern sie sorgen lediglich für mehr Griffigkeit auf der eisigen Oberfläche.

"Energieintensiv hergestellte Streumittel (zum Beispiel Blähton) sollten Sie hingegen nur sparsam einsetzen. Nur bei hartnäckigen Vereisungen und an Gefahrenstellen (zum Beispiel Treppen), ist in einigen Kommunen die sparsame Verwendung von Streusalz erlaubt", schreibt das Umweltbundesamt. Bei Ihrer Gemeinde erfahren Sie, welche Regelungen an Ihrem Wohnort gelten.

Umweltfreundlich nur bei Wiederverwendung

Allerdings sind Sand, Splitt und Granulat nur umweltfreundlich, wenn die Körner nach der Schneeschmelze wieder zusammengekehrt werden. Wenn die Materialien, in denen oft Arsen, Quecksilber oder Blei enthalten sind, mit dem Regenwasser in der Kanalisation landen, tut man der Umwelt auch keinen Gefallen. Kehrt man es aber nach dem Winter zusammen, kann man es im nächsten Jahr wiederverwenden und schützt so die Umwelt.

Mehr nachhaltige Tipps hören Sie immer in unserem Podcast "Besser leben". Zum Beispiel in der Episode über Mikroplastikfilter und Waschnüsse - wie man aus der Waschmaschine das Beste herausholt:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/mikroplastikfilter-waschnuesse-und-co-wie-wasche-ich-umweltfreundlich/bayern-1/10869607/

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