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Aluminium in Deos Wann besser Deo ohne Alu

Aluminiumsalze in Deos und Antitranspirants stand im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Eine Studie belegt, dass wir weniger über die Haut aufnehmen als gedacht. Was das heißt.

Stand: 04.04.2025 |Bildnachweis

Mann trägt Deodorant auf | Bild: mauritius images / Aleksandr Davydov / Alamy / Alamy Stock Photos

Aluminium in Deos

Körpergeruch entsteht, wenn Bakterien unseren Schweiß zersetzen. Deos jeder Art schützen vor Achselgeruch, indem sie ihn mit Duftstoffen überdecken und mit antibakteriell wirkendem Alkohol die Bakterien in Schach halten. Reine Deos verhindern nicht, dass wir schwitzen. Antitranspirantien dagegen sollen für trockene Achseln sorgen. Sie enthalten Aluminiumsalze, die unsere Schweißdrüsen verengen und zeitweise verschließen.

Studien zur Aufnahme von Aluminium über die Haut

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt zu dem Schluss, dass Aluminium in Deos nicht so gefährlich ist wie vor 2020 angenommen wurde: "Durch die Haut wird signifikant weniger Aluminium aufgenommen als auf bislang vorliegender, limitierter Datenbasis berechnet", so Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. Das bedeutet: "Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von ACH-haltigen Antitranspirantien sind nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand somit unwahrscheinlich", schreibt das BfR. Es betont in seiner Neubewertung aber, dass man trotzdem immer die Gesamtaufnahme von Aluminium im Blick haben sollte.

Aluminium ungesund

Besonders Menschen mit Nierenerkrankungen sollten nicht zu viel Aluminium aufnehmen, denn sie scheiden - im Gegensatz zu gesunden Menschen - Aluminium nicht so leicht aus. Aber auch für gesunde Menschen ist es ratsam, bei Aluminium vorsichtig zu sein: "Aber auch bei gesunden Menschen kann sich das Leichtmetall bei häufiger und regelmäßiger Aufnahme im Körper, vor allem im Skelettsystem, den Muskeln, der Niere, der Leber und dem Gehirn, anreichern. Einmal im Körper 'eingelagertes' Aluminium wird nur sehr langsam wieder ausgeschieden", so das BfR.

Deos ohne Aluminium

Gefährlich wird Aluminium, wenn aus Verbindungen Aluminium-Ionen herausgelöst werden können - das ist bei den synthetischen Aluminiumsalzen wie Aluminium Chloriden oder Aluminium Hydraten der Fall, so die unabhängige Verbraucherplattform "Codecheck".

Es gibt mittlerweile viele Deos, die ohne Aluminiumsalze auskommen. Ganz sicher können wir sein, wenn wir Deos von zertifizierten Naturkosmetikmarken verwenden. Diese enthalten keine synthetischen Aluminiumsalze.

Auch sonst sollten wir bei Kosmetika auf die Inhaltsstoffe achten: Sonnencreme, Lippenstifte oder Lidschatten sowie Zahnpasta, besonders solche mit Weißmacher-Effekt, können Aluminium enthalten. Darauf, dass Aluminium enthalten ist, weisen folgende Begriffe in der Liste der Inhaltsstoffe hin: Aluminiumchlorohydrat, Aluminium-Chlorhydrat, Aluminiumhydroxychlorid, Aluminium Zirkonium, Aluminiumfluorid.

Für überzeugte Antitranspirant-Benutzer gilt folgendes:

"Wer auf Antitranspirantien nicht verzichten mag, sollte sie nicht auf frisch rasierter Haut benutzen. So lässt sich die Aluminiumaufnahme senken."

Stiftung Warentest

Grund, wieso wir nach dem Rasieren der Achselhaare besser zu einem Deo greifen sollten: Ist unsere Haut frisch rasiert, weist sie Mikroverletzungen auf. Über verletzte Haut nehmen wir nachweislich mehr Aluminium auf als über intakte Haut, so das BfR.

Aluminium in Lebensmitteln

Über die Nahrung gelangt täglich Aluminium in unseren Körper, weil es zum Beispiel in Gemüse wie Spinat, Rettich, Feldsalat oder Kopfsalat enthalten ist. Auch in Teeblättern oder Kakao findet sich von Natur aus Aluminium.

"Als dritthäufigstes Element der Erdkruste gelangt Aluminium auf natürlichem Weg ins Trinkwasser und damit auch in pflanzliche Lebensmittel."

Verbraucherzentrale

Allerdings scheiden wir einen großen Teil des Aluminiums auch wieder über die Nieren aus, ein Teil aber bleibt im Körper. Es gibt aber dazu noch viele andere Quellen: Medikamente, besonders Mittel gegen Sodbrennen, Impfstoffe, Kochgeschirr aus Alu, Grillschalen, in Alufolie längere Zeit aufbewahrte salzige oder sauere Lebensmittel oder in Aluschalen zubereitete Fertiggerichte.

Wer zum Beispiel darauf achtet, Salziges und Saures nicht in Alufolie aufzubewahren, auf Alu-Kochgeschirr verzichtet, keine Alu-Grillschalen verwendet und keine Fertiggerichte in Aluschalen isst, reduziert das Risiko, zu viel Aluminium aufzunehmen.

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