Aquaplaning Sicher Autofahren bei Regengüssen
Regennasse Straßen fordern besondere Vorsichtsmaßnahmen von Autofahrern. Wir haben für Sie kompakt die wichtigsten Verhaltensregeln bei Wasserglätte zusammengestellt.
Wenn sich die Nässe auf der Fahrbahn zwischen Straßenbelag und Autoreifen schiebt, spricht man von Aquaplaning. Die Reifen haben nicht mehr den Grip, die Wassermassen zu "verdrängen" und verlieren den direkten Kontakt zur Straße, werden damit unbeherrschbar und unberechenbar. Die erste Maßnahme ist hier: Runter vom Gas!
Geschwindigkeit bei Aquaplaning
Der ADAC rät, "deutlich unter 80 km/h" zu fahren. Bereits ab einer Wassertiefe von 7 mm auf den Straßen setzt das Aquaplaning ein - und diese Werte stammen aus Tests mit neuen Reifenprofilen, die die wenigsten Pkw tatsächlich noch haben.
Lenkbewegungen bei Aquaplaning?
Bitte nicht lenken bei Aquaplaning! Da die Reifen keinen Kontakt mehr zur Fahrbahn haben, können Lenkbewegungen zu ungewollten Bewegungen und Schleuderpartien führen, sobald die Reifen wieder Grip haben. Am besten ist es, wenn Sie das Lenkrad gerade halten. Sollten Sie abdriften, bitte nur vorsichtig dagegen lenken.
Bremsen bei Aquaplaning?
Nicht bremsen, denn auch das kann dazu führen, dass das Auto ins Schleudern gerät. Besser: Kupplung treten und den Fuß vorsichtig vom Gas nehmen. Sollten Sie Ihr Auto schnell zum Stillstand zwingen müssen, beispielsweise weil sie auf ein Stauende zufahren, wird empfohlen, mit pumpartigen Bewegungen zu bremsen: So haben Sie blockierende Räder besser im Griff und laufen weniger Gefahr, bei erneutem Grip ins Schleudern zu geraten.
Helfen ESP oder ABS gegen Aquaplaning?
Leider helfen ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) und ABS (Anti-Blockiersystem) bei Aquaplaning nicht. Diese brauchen den Kontakt zur Straße, um wirken zu können.
Aquaplaning und Automatikgetriebe: Fahrstufe nicht wechseln
Immer wieder hört man den Tipp, dass Fahrer von Autos mit Automatikgetrieben auf Fahrstufe "N" wechseln sollen. Davon rät der ADAC entschieden ab:
"Tipp für Automatikfahrer: Fahrstufe in keinem Fall wechseln. Fuß behutsam vom Gas nehmen, sodass keine Motorbremse erfolgt."
ADAC
Aquaplaning beim Motorrad
Und manchmal erwischt es eben auch bestens vorbereitete Motorradfahrer, dass sie trotz Wetter-Apps und Co. in einen Regenguss - oder eben nur auf eine regennasse Fahrbahn - geraten. Das Aquaplaning setzt bei Motorrädern tatsächlich erst bei einer etwas höheren Geschwindigkeit ein, weil sich der Wasserkeil nicht so schnell aufbauen kann. Aber dennoch sollten Motorradfahrer schon früh ihre Fahrweise den Regenbedingungen anpassen, denn oft bildet sich ein schmieriger Film auf der Straße, der besonders in Kurven zu Stürzen führen kann.
Zusatztipp: Reifenprofil checken
Vor Fahrtantritt bei Regenwetter sollten Sie am besten ihre Reifen überprüfen: Die Reifenprofiltiefe sollte mindestens 4 Millimeter betragen - empfiehlt der deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Weisen ihre Reifen nur noch die gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 Millimeter Profiltiefe auf, so verlieren sie bereits ab einer Geschwindigkeit von 50 km/h den Kontakt zur Straße, so der TÜV Süd. Auch der Reifendruck ist wichtig. Sowohl zu viel als auch zu wenig Luft im Reifen begünstigen Aquaplaning, so der ADAC. Kontrollieren Sie also regelmäßig Ihren Reifendruck - besonders vor längeren Fahrten.
Diesen Griff sollte sich jede Autofahrerin und jeder Autofahrer angewöhnen, denn er verhindert, dass man Radfahrerinnen und Radfahrer übersieht: