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Aspartam Ist der Süßstoff wirklich so ungesund?

Die WHO hat den Süßstoff Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Ab welcher Dosis Aspartam gefährlich sein könnte und wo es drinsteckt, das leben Sie hier.

Stand: 21.08.2024

Hand schenkt an einem Tisch Cola in ein Glas mit Eiswürfeln ein | Bild: mauritius images / EyeEm / Juan Jimenez

Was ist E951?

Aspartam ist ein synthetischer Süßstoff, der zu den Lebensmittelzusatzstoffen zählt und mit E951 auf Lebensmittel und Getränken gekennzeichnet sein muss. Die Krebsforschungsagentur IARC (International Ageny for Resaerch on Cancer) und der WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe JECFA haben Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft.

Süßstoff krebserregend?

In drei Studien fand man Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Aspartam und einer bestimmten Art von Leberkrebs. In den üblicherweise konsumierten Mengen sei der Verzehr von Aspartam jedoch unbedenklich, das betonen beide WHO-Organisationen: "Unsere Ergebnisse deuten nicht darauf hin, dass ein gelegentlicher Konsum für die meisten Verbraucher ein Risiko darstellen könnte", sagte Francesco Branca, WHO-Direktor für Ernährung und Lebensmittelsicherheit. Und weiter: "Wir empfehlen nicht, dass Verbraucher gänzlich auf Süßstoffe verzichten, aber wir empfehlen Zurückhaltung." Bei der WHO hält man weitere Studien zur Wirkung von Aspartam auf die Gesundheit für notwendig.

Aspartam empfohlene Höchstmenge

Die empfohlene Höchstmenge von Aspartam liegt seit 1981 bei 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Und bei dieser sogenannten akzeptablen maximalen täglichen Aufnahmemenge bleibt es auch. Den Grenzwert würde ein Mensch mit 70 Kilogramm Körpergewicht erst erreichen, wenn er an einem Tag neun bis 14 Dosen herkömmlicher Größe mit stark aspartamhaltigem Diät-Getränk trinkt, so die WHO. Aspartam ist aber nicht nur in Erfrischungsgetränken enthalten.

Aspartam Lebensmittel Liste

Mittlerweile wird Aspartam in sehr vielen Supermarkt-Produkten verwendet. Dazu schreibt die Verbraucherorganisation "Foodwatch": "Aspartam wird in mehr als 2.500 Lebensmitteln und Getränken in Europa als Zuckerersatz verwendet." In diesen Produkt-Arten kann der Süßstoff Aspartam enthalten sein:

  • Tafelsüße in Tablettenform
  • Lightprodukte
  • Frühstücksflocken
  • Diät-Limonade
  • Kaugummis
  • Milchprodukte wie Frucht-Joghurts
  • Marmelade
  • Instantkaffees
  • Desserts
  • Fertiggerichte
  • Zahnpasta
  • Medikamente

Aspartam Krebs

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Süßstoffe auch in regelmäßigen Abständen auf ihre Unbedenklichkeit hin untersucht, hat festgestellt, dass immer häufiger mehrere verschiedene Süßstoffe in Getränken wie nicht-alkoholischen Erfrischungsgetränken verwendet werden: "Ein Grund dafür ist, dass manche Süßungsmittel in höheren Konzentrationen einen bitter-metallischen Beigeschmack verursachen können. Um diesen zu vermeiden, werden sie mit anderen Süßungsmitteln kombiniert. Belastbare tierexperimentelle Daten über potenzielle Effekte bei Kombination von Süßungsmitteln liegen bisher nicht vor."

Und zum Gesundheitsrisiko der Süßstoffkombis schreibt das BfR, nach der Auswertung von Studien an Tieren: "Die Modellrechnung zeigt, dass Kombinationseffekte als unerwünschte Wirkungen in den Nieren und ableitenden Harnwegen prinzipiell auftreten könnten." Ob das auf den Menschen übertragbar ist, könne aufgrund der Datenlage aber nicht gesagt werden.
Hier geht es zur Bewertung von Süßstoffen durch das BfR.
Und hier finden Sie die Bewertung der derzeitig laut BfR unzureichenden Studienlage.

Aspartam schädlich

Alle Menschen, die an der erblichen Stoffwechselstörung Phenylketonurie leidet, sollten Aspartam strikt meiden. Bei dieser Erkrankung wird Phenylalanin aus der Nahrung nicht, wie bei gesunden Menschen, umgewandelt und sammelt sich im Körper. Was zu Schädigungen der Gehirnzellen führen kann. Aspartam enthält Phenylalanin. Deswegen steht auf Verpackungen auch der Warnhinweis "Enthält eine Phenylalanin-Quelle".


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