Reifenwechsel Was muss man beim Reifenwechseln beachten?
Egal, ob Sie selbst den Kreuzschlüssel schwingen oder in die Werkstatt fahren: Was Sie beim Reifenwechsel beachten sollten und warum eine Euro-Münze Klarheit schafft.
Reifen wechseln
Wer seine Reifen selbst wechseln will, weil er Erfahrung oder fachkundige Hilfe hat, sollte sich zuerst die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs und das richtige Werkzeug zurecht legen.
"Wollen Sie den Wechsel selbst durchführen, zuerst das nötige Werkzeug bereitlegen. Dazu gehören ein stabiler Wagenheber, Unterstellbock, Radkreuz, Drahtbürste, Schachtel für Schrauben, soweit vorhanden Schlüssel für das Felgenschloss sowie Drehmomentschlüssel."
ADAC
Wenn die Reifen gewechselt sind, sollten Sie umgehend den Reifendruck prüfen und gegebenenfalls anpassen. Wieviel Druck ein Reifen braucht, steht im Tankdeckel. Regulieren Sie den Luftdruck im Reifen einfach mit den Geräten an der Tankstelle. Der richtige Reifendruck ist wichtig für Ihre Sicherheit und spart Sprit.
Sommerreifen Spritverbrauch
Kann man mit Sommerreifen Sprit sparen. Dazu sagt Ines Schneider aus der BAYERN 1 Verkehrsredaktion: "Das hat der ADAC natürlich untersucht. Im Durchschnitt sind pro 100 Kilometern etwa 0,5 Liter Ersparnis möglich. Gehen wir mal von Pendlern aus, die im Sommer ganz leicht 10.000 Kilometer fahren, dann sind das schon 50 Liter. Dazu gibt es noch Sommerreifen, die besonders effizient sind, also weniger Rollwiderstand haben und dadurch den Spritverbrauch weiter reduzieren."
Reifen selbst wechseln und Reifendruck-Kontroll-System
Pkw, die seit 2014 gebaut wurden, haben ein Reifendruck-Kontroll-System (RDKS). Diese auf die neuen Reifen "einzulernen", erklärt der ADAC, werde im Handbuch des Wagens erklärt. Gemacht werden muss das, damit nicht ständig die Warnlampe fälschlicherweise leuchtet.
Reifen wechseln wann
"O bis O" - Oktober bis Ostern, das ist die Faustregel dafür, wann die Winterreifen ab- und die Sommerreifen anmontiert werden können. Andersherum gilt natürlich das selbe. Der Gesetzgeber spricht von einer "situativen Winterreifenpflicht", erklärt ADAC-Experte Andreas Hölzel. Sobald es also schneit, müssen alle Autos Winterreifen haben. Wenn man jedoch bei Temperaturen über 25 Grad mit Winterreifen fährt, läuft man Gefahr, dass die Winterreifen warmlaufen und einen Teil der Bremswirkung einbüßen. Deshalb ist es nicht immer ganz einfach den richtigen Zeitpunkt für einen Reifenwechsel abzupassen. Manche bevorzugen daher einen Ganzjahresreifen. Hölzel sagt: "Der geht immer, hat aber auch nicht die speziellen Eigenschaften wie Saisonreifen."
Wann brauche ich neue Reifen?
Vor dem Reifenwechsel stellt sich die Frage: "Sind die Räder vom Vorjahr noch gut oder brauche ich neue?" Sommerreifen sollten nach Empfehlung des ADAC mindestens 3 mm, Winterreifen 4 mm Profiltiefe haben.
"Auf dem Reifenumfang finden sich an sechs Stellen kleine Stege im Profilgrund der relevanten Rillen. Diese gut sichtbaren Stege werden Verschleißindikatoren genannt", sagt Ines Schneider. Sind diese auf gleicher Höhe mit den "Stollen" des Reifens, ist der Pneu runtergefahren. Dann sollten Sie sich unbedingt neue Reifen besorgen.
Sollten Sie nicht genau wissen, wo man den Verschleißanzeiger an Ihrem Autoreifen findet, dann hilft auch der Test mit einer 1-Euro-Münze: Münze einfach ins Profil stecken. Der Goldrand, der 3 mm breit ist, sollte vollkommen im Reifenprofil verschwinden.
Meist sind die Räder auf der Antriebsachse stärker abgefahren als alle anderen. Um dem ungleichmäßigen Abrieb entgegenzuwirken, ist es hilfreich die Radpositionen von Jahr zu Jahr zu tauschen. Das kann die Lebensdauer der Reifen verlängern und die Bodenhaftung optimieren. Empfohlen wird eine solche Reifenrotation etwa alle 8.000 Kilometer.
Um Kosten zu sparen, können Sie auch achsweise neue Reifen kaufen. Von Rechts wegen ist so ziemlich alles erlaubt, der ADAC empfiehlt aber möglichst das gleiche Modell zu montieren. Wichtig ist zudem, das haben Tests des Automobilclubs gezeigt, die Reifen mit dem abgenutzteren Profil immer vorne zu montieren.
Wie schnell darf man mit welchen Reifen fahren?
Nicht mit allen Reifen darf man gleich schnell fahren. Der Geschwindigkeitsindex eines Reifens gibt die zulässige Reifen-Höchstgeschwindigkeit an, mit der der Autoreifen gefahren werden darf. Beispiel: Ein V-Reifen darf bis 240 Stundenkilometer, ein Reifen mit W-Index sogar bis 270 km/h gefahren werden. Bei einem höheren Tempo besteht die Gefahr, dass sich der Reifen zu stark erhitzt, und durch die Zentrifugalkraft die Lauffläche von der Karkasse löst, so der ADAC.
Für welche Geschwindigkeit ein Reifen ausgelegt ist, steht außen auf dem Mantel des Reifens. Die dort zu findenden Buchstaben sind der Geschwindigkeitsindex. Dieser Buchstabe findet sich auch im Fahrzeugbuch wieder. Was welcher Buchstabe bedeutet, lässt sich ganz einfach beim ADAC nachlesen.
Schraubenmuttern nachziehen
Nach 50 bis 250 km sollten dann die Muttern der Reifen noch einmal nachgezogen werden - das gilt für die Montage in der Werkstatt wie zuhause.
Die abmontierten Reifen sollten Sie unbedingt richtig lagern.
Ist Ihnen das auch schon mal passiert? Darf mir ein Supermarkt einen Strafzettel verpassen?