Blütenendfäule Tomaten Warum werden Tomaten von unten braun?
Haben Sie's auch schon bei Ihren Tomaten im Garten entdeckt? Die Früchte, die sich bis dahin schön entwickelt haben, werden auf einmal von unten her braun. Woran liegt's? Und muss ich solche Tomaten wegwerfen?
Die gute Nachricht vorweg: Tomaten mit so einen braunen "Popo" haben keine Pflanzenkrankheit, wie etwa einen Pilzbefall, der auf andere Pflanzen übergreifen kann. Und je nach Reifegrad müssen die Früchte auch nicht zwangsläufig entsorgt werden. Schuld an diesem Schadbild ist eine Mangelerscheinung namens "Blütenendfäule".
Was ist Blütenendfäule?
Anders als der Name vermuten lässt, sind bei der Blütenendfäule weder Pilze noch Bakterien am Werk, sondern ein Kalziummangel. Der entsteht, wenn die Pflanzen im Wachstum nur unregelmäßig gegossen werden: Hitze, wiederholtes Austrocknen und schnelles (durch stickstofflastige Tomatendünger angetriebenes Wachstum) - das sind die Faktoren, die zur Blütenendfäule führen.
Die Braunfäule ist im Unterschied dazu eine Pilzkrankheit. Woran man sie erkennen kann und was man dagegen tun kann, lesen Sie hier: Kann man Tomaten bei Braunfäule noch essen?
Kann man Tomaten mit Blütenendfäule noch essen?
Zeigen die Tomaten schon im grünen Zustand alle Zeichen der Blütenendfäule, ist es sinnvoll, die Früchte zu entfernen - so kann die Pflanze ihre Kraft auf das Wachstum der intakten Früchte konzentrieren.
Bei bereits reifen Früchten, die nur zu einem kleinen Teil von der Mangelerscheinung betroffen sind, sollten Sie die Tomaten einfach probieren: Schmeckt sie, können Sie sie bedenkenlos essen; tut sie das nicht, werfen Sie sie weg. Es besteht keine Gefahr, sich zu vergiften!
Was tun gegen Blütenendfäule bei Tomaten?
Um der Blütenendfäule vorzubeugen, sollten Sie vor allem auf eine regelmäßige und gute Wasserversorgung der Tomatenpflanzen achten. Auch und gerade, wenn die Pflanzen im Kübel stehen: Unterschiede in der Wasserversorgung nehmen die Pflanzen oft übel. Also nicht warten, bis die Tomatenpflanzen ihre Blätter hängen lassen und der Boden auch in der Tiefe ausgetrocknet ist.
Tipp: Mit diesem Bewässerungstrick sparen Sie Wasser und Schlepperei - "Ollas selber bauen, um Tomaten und Co. zu gießen"
Tomaten mulchen
Egal, ob Sie Ihre Tomaten im Freiland, im Kübel oder im Pflanzsack kultivieren: Wenn Sie den Boden mulchen - also mit organischem Material abdecken - hält sich die Feuchtigkeit länger im Boden, es verdunstet weniger. Das geht am besten mit Rasenschnitt, der in einer zwei bis drei Zentimeter dicken Schicht locker auf dem Boden rund um die Pflanze verteilt wird. Noch besser ist es laut Pflanzenfachfrau Karin Greiner, mit Heu zu mulchen: "Also das Gras nach dem Mähen zuerst offen verteilt trocknen lassen und dann als Mulche verwenden. So verklebt nichts und es entsteht kein Schimmel unter dem Mulch."
Wichtig: Bitte keinen Rindenmulch bei Gemüse und frisch gepflanzten Stauden verwenden - wenn überhaupt, dann nur bei eingewachsenen Gehölzen. Die in der Rinde enthaltenen Stoffe sorgen für ein saures Bodenklima, was wiederum das Wachstum hemmt.
Mehr zum Thema Mulchen lesen Sie hier: Mulchen im Garten - Schutz vor Hitze und Unkraut
Welcher Dünger bei Blütenendfäule?
In Internetforen stößt man auf diverse Vorschläge, wie man Blütenendfäule bekämpfen kann - etwa mit einem kalziumlastigen Dünger. Gartenexpertin Greiner rät, keine weiteren Dünger zu verwenden: "Der Kalziummangel in der Pflanze ist oft dadurch entstanden, weil zu viel Stickstoff gegeben wurde - deshalb am besten gar nicht mehr düngen. Was an Kalzium vorhanden ist im Boden, reicht jetzt aus."
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