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Chips essen Warum wir nicht damit aufhören können

Geht es Ihnen auch so? Die Chipstüte wird geöffnet und innerhalb von wenigen Minuten ist sie auch schon leer gefuttert? Das hat nichts mit schwachem Willen zu tun. Wir können einfach nicht anders.

Stand: 12.06.2024

Chips-Trick: Knackige Chips in einer Minute

Wer kennt die Situation nicht? Sonntagabend vor dem Fernseher steigt die Lust auf einen salzigen Snack. Die Chipstüte ist schnell geöffnet und wir greifen zu. Und wir greifen wieder zu. Und wieder. Manchmal sogar so lange, bis die Tüte leer ist. Warum können wir nicht aufhören, Chips zu essen? Dieses Phänomen hat auch schon die Wissenschaft beschäftigt.

Chips essen ohne genug davon zu kriegen

Untersuchungen zufolge hat das unter anderem mit der Zusammensetzung der Chips zu tun. Sie bestehen zu 35 Prozent aus Fett und zu 45 Prozent aus Kohlenhydraten und sind dadurch für uns beinahe unwiderstehlich.

Die Naschformel

Lebensmittelchemikerin Prof. Dr. Monika Pischetsrieder von der Universität Erlangen hat das mit ihrem Team erkannt und untersucht. Die 35:45 Formel tritt übrigens nicht nur bei Chips auf. Auch bestimmte Schokolade, Nuss-Nougat-Creme und Erdnussflips profitieren von der Zusammensetzung. Das Team von Prof. Dr. Monika Pischetsrieder untersuchte die sogenannte Naschformel und konnte erstaunliche Aktivitäten in unserem Gehirn feststellen.

Die erste Studie der Wissenschaftler wurde 2015 an Ratten durchgeführt. Dabei entdeckte das Team die Naschformel.

Dr. Marc Tittgemeyer vom Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung bringt es im Interview mit BAYERN 1 auf den Punkt:

"Es scheint so zu sein, dass sich Fette und Kohlenhydrate besonders verstärken und deswegen eine besonders starke Belohnungsantwort generieren. Und dann sind wir sehr zufrieden. Deswegen wollen wir auch mehr davon essen."

Dr. Marc Tittgemeyer

Chips essen - Was passiert im Gehirn?

2018 untersuchte Prof. Dr. Monika Pischetsrieder die kognitiven Vorgänge im Gehirn bei der Stimulation durch Chips und Zucchini. Visuell und als Snack. Dabei wurden 17 Probanden mit einem Body Maß Index (BMI) zwischen 19 (normalgewichtig) und 27 (leicht übergewichtig) einem MRT unterzogen. Ihnen wurden unterschiedliche Bilder von Chips und Zucchini gezeigt. In einer 5-minütigen Pause dazwischen durften die Probanden Snacks zu sich nehmen. Am ersten Tag gab es Chips und am dritten Tag gab es Zucchini.

Das Ergebnis: Beim Genuss von Chips wurde der Nucleus accumbens aktiviert. Dieser Bereich im Vorderhirn gilt als Belohnungszentrum. In den Gehirnen der Probanden mit einem höheren BMI wurde durch die Chips das Belohnungszentrum stärker aktiviert als bei den Probanden mit einem niedrigeren BMI.

Warum können wir Chips und Co. essen ohne wirklich satt zu werden?

Nahrungsmittel, die viel Fett und Zucker enthalten, stimulieren unser Belohnungszentrum so stark, dass die Hormone, die das Sättigungsgefühl hervorrufen, einfach nicht dagegen ankommen können. Normalerweise fährt der Körper beim Essen irgendwann die Produktion der Hormone Insulin und Leptin hoch. Diese zügeln unseren Appetit und werden proportional zu unserem Körpergewicht ausgeschüttet.

Was hilft gegen das Vertilgen der gesamten Tüte?

Das kann helfen: Einfach nur kleine Portionen mit vor den Fernseher nehmen. Nur eine Rippe Schokolade oder nur eine kleine Schale Erdnussflips oder Chips in greifbarer Nähe zu haben ist eine Möglichkeit, um bewusster und damit weniger zu konsumieren.

Noch besser: Man stellt die Chips selbst her: Hier geht’s zum Rezept für Gemüse-Chips.

Naschen: Darum machen Chips süchtig


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