Dessertmagen Nachtisch geht immer. Oder?
Eine Studie hat untersucht, ob es den Dessertmagen wirklich gibt, also ob für Nachtisch wirklich immer noch Platz im Magen ist. Mit erstaunlichen Ergebnissen.
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Studie: Warum für Nachtisch immer Platz ist
Jeder kennt das: der Magen ist komplett voll, aber eine Nachspeise hat trotzdem immer noch Platz. Doch woran liegt das? Es gibt tatsächlich einen sogenannten Dessertmagen im Gehirn, der bei zuckerhaltigen Speisen aktiv wird. Das hat ein internationales Forschungsteam rund um Henning Fenselau vom Max-Planck-Institut (MPI) für Stoffwechselforschung in München jetzt herausgefunden.
Wissenschaftlich bewiesen: Süße Speisen lösen Glücksgefühle aus.
Die Forscher haben das mit Hilfe von Tests an Mäusen festgestellt. Die Mäuse bekamen mit vollem Magen zuckerhaltige Speisen vorgesetzt. Dabei wurde überprüft, was im Gehirn währenddessen geschieht:
"Die gleichen Nervenzellen, die dafür verantwortlich sind, dass wir Sättigung spüren, schalten, wenn Zucker zur Verfügung ist, körpereigene Opiate frei und die führen dann dazu, dass unsere Belohnungsnervenzellen, unsere Belohnungsgehirnareale angeschaltet werden, sodass wir immer noch Lust verspüren, diese süßen Sachen zu konsumieren."
Henning Fenselau vom MPI
Der Dessertmagen sitzt im Hirn
Das heißt: der Dessertmagen ist ein Belohnungs-Mechanismus im Gehirn, den nicht nur Menschen, sondern sogar alle Säugetiere haben, sobald Zucker oder zuckerhaltige Speisen zur Verfügung sind. Unabhängig ist dabei der Sättigungszustand. Egal ob pappsatt oder hungrig: Zucker erzeugt im Gehirn ein Glücksgefühl. Oder wie Henning Fenselau es formuliert: "Wir sind gegen dieses Süße und gegen den Dessertmagen im Grunde genommen machtlos."
Der Dessertmagen und die Lust auf Süßes kann zwar durch neue Gewohnheiten abtrainiert werden, aber grundsätzlich bleibt die Lust auf Zucker stets im Gehirn aktiviert.
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