Feuerwanzen Giftig oder nützlich?
An warmen Tagen rudeln sich die rot-schwarz gepanzerten Feuerwanzen oft zu Hunderten an sonnigen Stellen im Garten zusammen. Sind sie für Pflanzen schädlich? Und für Menschen gefährlich?
Wie gefährlich ist die Feuerwanze?
Mit ihrem rot-schwarz gemusterten Panzer signalisieren Feuerwanzen ihrer Umgebung "Achtung, ich bin giftig!" - Fressfeinde wie Vögel machen deshalb eher einen Bogen um die Tiere, zumindest, wenn sie schon einmal eine Feuerwanze probiert haben. Menschen tun die Tiere grundsätzlich nichts, betont Dr. Raupach: "Die Tiere stechen nicht, man kann sie problemlos in die Hand nehmen oder auch in einem Behältnis woanders hin transportieren." Werden Feuerwanzen ordentlich gereizt, können sie, wie alle Wanzenarten, ein stinkendes Sekret zur Abwehr versprühen. Das ist für menschliche Nasen allerdings ziemlich dezent, und wird eher von Tieren mit gutem Geruchssinn, wie Hunden und Katzen, wahrgenommen.
Was fressen Feuerwanzen am liebsten?
Feuerwanzen haben wie alle Wanzenarten einen Stechrüssel, mit denen sie Pflanzen anstechen oder andere Insekten, um sich dadurch zu ernähren. In Sachen Speiseplan sind Feuerwanzen ein bisschen opportunistisch: "Wenn es nichts anderes gibt, dann gehen sie schon auch mal an ein totes Insekt ran", erklärt Dr. Raupach. "Aber das ist eher selten der Fall. Sie sind eher Pflanzensauger."
Sind Feuerwanzen Schädlinge?
Und auch wenn sich Feuerwanzen manchmal an (noch lebenden) Stockrosen oder auch an Malven und Hibiskus vergehen: In der Regel schädigen sie die Pflanzen nicht so sehr, dass diese eingehen. Sie gelten daher eher als "Lästling", denn als "Schädling".
Feuerwanzen rotten sich im Frühling zusammen
Wenn im Frühling die ersten warmen Sonnenstrahlen den Boden erwärmen, sehen wir sie oft zu Hunderten an einer sonnigen, windgeschützten Stelle im Garten oder auf dem Balkon sitzen: Mit ihrer rot-schwarzen Warnfarbe sind Feuerwanzen nur schwer zu übersehen. Milde Temperaturen und Sonneneinstrahlung lockt die Tiere aus ihren Winterquartieren, und über Duftstoffe, die sie in die Luft abgeben, finden sich die gesellligen Feuerwanzen in großen Ansammlungen zusammen.
"Feuerwanzen kommunizieren über Pheromone, die sie über die Luft abgeben. Sie bilden gerne Gemeinschaften aus und treten dann in entsprechender Menge auf."
Dr. Michael Raupach, Zoologische Staatssammlung München
Viele Feuerwanzen machen sich jetzt gleich an die rekordverdächtig lange Fortpflanzung: Bis zu 30 Stunden hängen die Feuerwanzen dabei mit ihren Hinterteilen aneinander, im Anschluss legen die Weibchen 50 bis 60 Eier in die Erde oder ins Laub.
Wo überwintern Feuerwanzen?
Im Herbst suchen sich Feuerwanzen ein Quartier unter Baumrinden und Laubhaufen, in Ritzen und (Erd-)Löchern, wo sie in großen Ansammlungen überwintern. Je nachdem wie mild bzw. hart der Winter war, schaffen es mehr oder weniger viele von ihnen über den Winter.
Feuerwanzen bekämpfen
Sollte sich ein Rudel Feuerwanzen ins Haus verirrt haben, ist die einfachste Lösung, die Tiere vorsichtig auf ein Kehrblech zu fegen und wieder nach draußen zu befördern. Damit sie auch künftig dort bleiben, sollen Sie sicherheitshalber alle Laub- und Pflanzenreste unmittelbar an der Hauswand entfernen.
Was fressen Feuerwanzen?
Wer sich im Garten partout nicht an den Anblick von Feuerwanzen gewöhnen mag - auch, wenn sie höchstens lästig sind - dem bleibt nur, auf die Bepflanzung zu verzichten, die die Tierchen gerne mögen: Dazu zählen neben den bereits genannten Stockrosen, Malven und Hibiskus auch Akazien, Linden und Rosskastanien.
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