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Flammenfreunde Oberhausen "Tatütata" im Kinderkrankenhaus – die Feuerwehr besucht kranke Kinder

Große Kinderaugen: Die sehen Mihai und Michelle von der Freiwilligen Feuerwehr Augsburg-Oberhausen oft, wenn Kinder an ihrem Gerätehaus vorbeigehen. Motiviert durch diese Begeisterung besuchen sie seit einiger Zeit kranke Kinder im nahe gelegenen Krankenhaus Josefinum.

Stand: 06.12.2024

Ein kleines Mädchen bekommt im Krankenhaus Besuch von den Flammenfreunden Oberhausen von der Freiwilligen Feuerwehr | Bild: Freiwillige Feuerwehr Oberhausen

"Guck mal Papa, da ist die Feuerwehr!" Mit großer Begeisterung rufen viele Kinder diesen Satz, wenn sie am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Augsburg-Oberhausen vorbeigehen. Ihr Ziel ist oft das direkt danebenliegende Kinder- und Jugendkrankenhaus Josefinum. Diese Szene haben Michelle und Mihai von der Feuerwehr schon sehr oft beobachtet. Doch leider war nicht immer Zeit, die Kinder direkt einzuladen und ihnen Löschfahrzeug und Co. zu zeigen. Und deswegen entstand die Idee für die Flammenfreunde Oberhausen. Denn "die Kinder können nicht immer zu uns kommen, aber wir können einfach zu ihnen gehen", sagt Mihai.

Ausbildung zu Mini-Löschmeistern

Seitdem besuchen Freiwillige der Feuerwehr Oberhausen regelmäßig das Josefinum. Sie bekommen von der Stationsleitung eine Liste mit den Namen der Kinder, die zurzeit vor Ort sind und dann klopft es auch schon an der Tür: "Tatütata, die Feuerwehr ist da!" Das Eis ist meist schnell gebrochen, die Kinder dürfen ein Mini-Löschfahrzeug bestaunen und werden in einem kurzen Kurs zu "Mini-Löschmeistern" ausgebildet. Dafür gibt's sogar eine echte Urkunde von der Feuerwehr Oberhausen.

Feuerwehrbesuch gegen Langeweile im Krankenhaus

Mihai erinnert sich noch sehr gut an einen Jungen, dem sie bei ihrem zweiten Besuch mit den Flammenfreunden eine Freude gemacht haben. Er war an Corona erkrankt, ganz allein in seinem Zimmer und an diesem Tag war auch kein Elternteil vor Ort. Sobald er die Feuerwehrler gesehen hat, hat er sofort gerufen: "Ey cool, danke, weil mir ist gerade so langweilig!" Und dann wurde gequatscht und gebastelt - ein Löschfahrzeug zum Ausschneiden. Denn auch kleine Geschenke gibt es bei jedem Besuch. Mal ist es eine Süßigkeit, mal was zum Basteln und mittlerweile gibt es sogar ein eigens von den Flammenfreunden gestaltetes Buch zum Ausmalen: "Florian und die Flammenfreunde Oberhausen".

Neue Freundschaften und ein Ort zum Zusammenkommen

Mihai ist immer wieder dankbar für seine Besuche im Krankenhaus. Dabei geht es den Flammenfreunden nicht in erster Linie darum, neuen Nachwuchs für sich zu begeistern. "Wir wollen in erster Linie den Kindern einfach zeigen, dass wir nicht nur da sind, wenn’s brennt, wenn’s Unfälle oder wenn’s Unwetter gibt, sondern wir wollen ihnen einfach zeigen, dass die Freiwillige Feuerwehr auch ein Ort ist, wo die Leute zusammenkommen können", sagt Mihai. Gerade in einer Zeit, in der sich viele Menschen isoliert fühlen, sei die Feuerwehr ein Ort, an dem man neue Freundschaften knüpfen könne. Die Kinder sind in jedem Fall immer begeistert von den Feuerwehrlern, die in voller Montur in ihr Krankenzimmer kommen.

Wenn Sie die Flammenfreunde Oberhausen unterstützen wollen, hier geht es zur Website.

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