Freundschaft 5 Dinge, die eine richtig gute Freundschaft ausmachen
Gemeinsam etwas unternehmen, zusammen lachen und sich austauschen - Freundschaften sind wichtig, denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Das Miteinander, das Teilen von guten wie auch bedrückenden Emotionen hilft, gesund zu bleiben - das ist in vielen Studien nachgewiesen worden. Und: Mit Freunden leben wir auch länger. Am 30. Juli ist Internationaler Tag der Freundschaft - sie lebe hoch!
Unsere Expertin Dr. Farah Klöhn ist Fachärztin für Psychotherapie und Psychiatrie. Sie sagt: "Frauen und Männer gehen Freundschaften unterschiedlich an, sie erwarten unterschiedliche Dinge von einer Freundschaft."
Freundinnen
Frauen geht es eher um Verbundenheit, Vertrauen und die Möglichkeit, sich der Freundin öffnen zu können. Frauen möchten sich in ihren Freundschaften intensiv austauschen. Deswegen telefonieren Frauen öfter mit ihren Freundinnen, unternehmen häufiger etwas gemeinsam.
Austausch und Kommunikation sind also für Frauen in Freundschaften deutlich wichtiger als für Männer, das bestätigt auch eine Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach, die Jacobs Studie von 2014: "Ein ausgiebiger Austausch, wenn man sich sieht, offene Gespräche über das, was bedrückt oder beschäftigt, Gespräche über Beziehungsprobleme oder über die eigene Familie – all das findet deutlich häufiger in Frauen- als in Männerfreundschaften statt." Außerdem werde in Frauenfreundschaften größere Nähe empfunden und Freundinnen halten häufiger Kontakt, wenn sie sich länger nicht sehen.
Ob reine Freundschaften zwischen Männern und Frauen möglich sind, das lesen sie hier: Können Manner und Frauen befreundet sein?
Männerfreundschaften
"Bei Männern geht es bei Freundschaften eher um Interessen - sportliche, finanzielle oder berufliche Interessen", so Dr. Farah Klöhn. Männer brauchen den ständigen Austausch auch nicht unbedingt, sagt die Expertin. Sie haben häufig Sportfreundschaften, treffen sich in den Vereinen.
Bei Männerfreundschaften steht nicht unbedingt immer das Reden im Vordergrund: "Wenn geredet wird, dann häufiger als unter Frauen über die Arbeit. Auch ein gemeinsames Hobby oder zusammen Sport zu machen ist in Männerfreundschaften ein wichtigeres Element als unter Frauen, ebenso wie der gemeinsame Spaß oder auch mal über die Stränge zu schlagen", schreiben die Autoren der Jacobs Studie 2014.
Was macht Freundschaft aus
Diese fünf Aussagen werden in der Umfrage der Jacobs Studie am häufigsten als Basis für eine wahre Freundschaft genannt:
- Dass man sich aufeinander verlassen kann, wenn man Hilfe braucht
- Dass man sich immer um Rat fragen kann
- Dass man ehrlich zueinander ist, sich offen die Meinung sagen kann
- Dass man über alles reden kann
- Dass man sich gegenseitig tröstet und sich Mut zuspricht, wenn man traurig ist
Warum wir Freunde brauchen
Freunde und Freundinnen zu haben macht uns glücklich, stärkt unser Selbstwertgefühl, lässt uns keine Einsamkeit verspüren. Eine Studie von 2021 hat die Bedeutung von Freundschaften auf der ganzen Welt untersucht und dafür die Daten von 323.200 Personen aus 99 Ländern ausgewertet. Die Forscher und Forscherinnen kommen zu dem Schluss, dass die Wertschätzung von Freundschaften "mit mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Glück verbunden ist".
Freundschaften – längeres Leben
Wir sind gesünder und glücklicher, wenn wir Freundinnen und Freunde haben und diese Freundschaften pflegen. Und: Wir leben sogar länger. Eine amerikanische Untersuchung aus dem Jahr 2010 ergab, dass Menschen, die nicht einsam sind, messbar länger leben.
In unserem Interview-Podcast, der Blauen Couch, hören Sie Eckart von Hirschhausen im Gespräch mit Thorsten Otto. Beide sprechen darüber, welche fünf Dinge es braucht, um gesund zu bleiben. Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren:
https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/eckart-von-hirschhausen-moderator-und-arzt-gesundheit-beginnt-mit-fuenf-dingen/bayern-1/13387839/