Gepäck Ladung sicher im Auto verstauen
Wie packe ich all unser Gepäck so ins Auto, dass es sicher ist? Woran sollte ich dabei denken? Tipps zur Ladungssicherung im und am Auto.
Luftmatratze, Kinderwagen, Campingstühle und Fahrräder - das alles muss in den Urlaub mit. Doch auch, wenn grundsätzlich all diese Dinge im Auto Platz haben, ist es wichtig, die Ladung sorgfältig zu sichern. Ist das Auto überladen, kann der Wagen in den Kurven leicht ausbrechen oder beim Bremsen schieben. Zudem verbraucht das Fahrzeug viel mehr Kraftstoff als gewöhnlich. Im schlimmsten Fall erhöht ungesicherte Ladung das Unfallrisiko und Sie riskieren nicht nur ein Bußgeld oder Punkte in Flensburg, sondern auch ihr Leben.
"Jeder ungesicherte Gegenstand im Fahrzeug schießt bereits bei einem Aufprall mit 50 km/h mit dem 30- bis 50-fachen seines Eigengewichts nach vorne - und kann so schnell zu lebensgefährlichen Verletzungen bei den Insassen führen", so schreibt der ADAC. Deshalb sollten Sie Gepäck in Ihrem Auto vor Reise oder Ausflug unbedingt immer richtig sichern.
Tipps für Gepäck im Auto
- Packen Sie schwere Gegenstände und Koffer immer ganz nach unten. Schieben Sie die schweren Dinge möglichst direkt an die Rücksitzlehne. Die Rücksitze sind schützende Barrieren, Sie sollten sie deshalb nur bei Bedarf umklappen. Alle leichten Gegenstände verstauen Sie weiter oben.
- Die Ladung sollte nicht in jeder Kurve hin- und herrutschen oder beim Bremsen nach vorne fallen. Besitzt Ihr Auto ein Gepäcknetz oder Laderaumgitter, dann nutzen Sie es unbedingt. Wenn nicht, decken Sie die gesamte Ladung mit einer Decke ab und sichern sie diagonal mit Zurrgurten - fast jeder Pkw besitzt Zurr-Ösen am Kofferraumboden.
- Errechnen Sie sich vor der Abfahrt das Gesamtgewicht aller Passagiere und des Gepäcks. So können Sie sicher gehen, dass Sie das zulässige Ladungsgewicht (im Fahrzeugschein unter Punkt 15) nicht überschreiten.
- "Auch der Reifendruck muss der Zuladung angepasst werden - die Werte finden sich in der Bedienungsanleitung und bei vielen Autos auf einem Aufkleber in der Fahrertür", erklärt BAYERN 1 Verkehrsmann Dominik Einzel.
- Glasflaschen haben im Auto-Innenraum nichts zu suchen - sie können sich in splitternde Geschosse verwandeln.
- Halten Sie die Hutablage frei, damit Sie freie Sicht durch den Rückspiegel haben.
- Kontrollieren Sie die Scheinwerferhöhe. Bei erhöhter Ladung muss diese häufig angepasst werden.
- Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste müssen jederzeit griffbereit sein. Bei neueren Automodellen sind Verbandszeug und Warndreieck ohnehin in der Heckklappe untergebracht. Bei älteren Autos sollten Sie vor dem Beladen des Kofferraums die Notfallausrüstung und auch die Warnwesten so verstauen, dass Sie im Ernstfall schnell drankommen - also nicht ganz unten unter dem Gepäck.
Mehr Tipps & Infos zur sicheren Urlaubsreise mit Auto, Wohnwagen oder Wohnmobilen finden Sie hier bei den Kollegen von BR24: Urlaub mit dem Auto: Richtig packen und sicher ankommen
§ 22 Straßenverkehrsordnung Ladung
Paragraph 22 der Straßenverkehrsordnung beschreibt im Detail, wie Gepäck verladen werden darf. Und er klärt auch, was vom Auto an Ladung ab- oder überstehen darf. Die maximale Breite von Auto inklusive Ladung darf nicht mehr als 2,55 Meter und die Höhe nicht mehr als 4 Meter betragen. Damit kein Fußgänger verletzt wird, darf die Ladung nach vorne bis zu einer Höhe von 2,5 Metern vor dem Fahrzeug gar nicht und hinten nur maximal 1,5 Meter hervorstehen. Eine Ausnahme gibt es: Ist die geplante Wegstrecke kürzer als 100 Kilometer, darf die Ladung auch bis zu drei Meter überstehen. In beiden Fällen müssen Sie ein rotes Warnschild oder eine Warnfahne an der Ladung anbringen.
In einem Mittelklassekombi darf Ladung rund 500 Kilogramm schwer sein. Seien Sie hier besonders aufmerksam, denn wenn Sie von den 500 Kilo das Gewicht mehrerer Mitfahrer abziehen, bleiben Ihnen nur wenige hundert Kilogramm für das eigentliche Gepäck übrig.
Gepäck auf dem Dach
Sollte ihr Kofferraum für die Ladung, die Sie mitnehmen wollen, nicht ausreichen, dann können sogenannte Dachcontainer oder Dachboxen, auch "Jet Bags“ genannt, sehr hilfreich sein. Diese werden direkt auf dem Autodach mit einem Schienensystem befestigt. Allerdings dürfen auch Dachboxen nicht zu schwer beladen werden. Die zusätzliche Dachlast für Pkw liegt in der Regel zwischen 50 und 70 Kilogramm. Und auch die Taschen und Koffer in der Dachbox sollten gut mit Gurten befestigt sein, damit nichts verrutscht oder gar während einer Bremsung beim Rutschen nach vorne "schiebt". Hier gilt das gleiche Prinzip wie im Kofferraum: Schweres Gepäck grundsätzlich nach unten, leichteres darauf und das Ganze mit Spanngurten fixieren. Das schwerste Gepäckstück packen Sie in die Mitte der Dachbox.
Fahrradträger - Heck oder Dach?
Sie wollen das eigene Fahrrad in den Urlaub mitnehmen? Dafür gibt es zwei Trägersysteme: Heck- oder Dachträger.
Der Heckträger wird hinter dem Auto am Kofferraumdeckel und der Anhängerkupplung befestigt. Da dabei oft Kennzeichen und Rücklichter verdeckt werden, benötigen Sie zusätzlich zum Fahrradträger ein Folgekennzeichen und eine Extra-Beleuchtungsanlage. Wenn der Träger sicher befestigt ist, können Sie die Fahrräder aufladen. Die Räder dürfen dabei seitlich höchstens 40 Zentimeter über die Schlussleuchte hinausragen. Zudem darf das mit Rädern beladene Auto maximal 2,55 Meter breit sein.
Wichtig ist auch, dass Sie die Räder zusätzlich mit einem Kabelschloss am Ständer sichern, Anbauteile wie Fahrradakkus oder Luftpumpen vor der Fahrt entfernen und nach den ersten gefahrenen Kilometern kontrollieren, ob noch alles fest sitzt, so der ADAC.
Der Dachträger wird auf der Dachreling des Autos oder auf einem eigenen Trägersystem befestigt. Hier sollten Sie besonders darauf achten, dass die zulässige Dachlast nicht überschritten wird und Sie mit montiertem und beladenem Dachträger maximal 120 Stundenkilometer schnell fahren. Wir empfehlen Ihnen vor dem Kauf eines Fahrradträgers, das Trägersystem auszuprobieren. Grundsätzlich ist ein Heckträger leichter zu montieren und zu beladen als ein Dachträger.
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