Hunde Hitze Wie erkenne ich, ob mein Hund einen Hitzschlag hat?
Woran erkenne ich, dass mein Hund einen Hitzschlag hat? Was kann ich selbst tun - und wann muss ich Hilfe holen? Plus: Mit diesen Tipps kommt Ihr Hund gesund durch die heißen Tage.
Wie kann ich meinen Hund bei Hitze abkühlen?
Hunde können ihre Körpertemperatur nicht so wie wir Menschen durch Schwitzen regulieren. Zwar besitzen sie einige wenige Schweißdrüsen an den Pfoten, aber diese dienen primär dazu, Geruchsmarkierungen für Artgenossen zu hinterlassen. Mit diesen Schweißdrüsen allein könnten Hunde ihrem Körper aber nicht ausreichend Kühlung verschaffen.
„Hunde regulieren ihre Wasseraufnahme sehr gut und trinken in der Regel selbst ausreichend“, sagt Tierärztin Dr. Petra Kölle.
Das wichtigste Mittel der Tiere gegen Überhitzung ist daher: Zunge raus und hecheln. Dabei atmen Hunde flach und schnell (bis zu 300 mal pro Minute) über die Nase ein und über das Maul wieder aus - die Luft, die dabei über die Hundezunge streicht, sorgt für Verdunstungskälte und unterstützt die Thermoregulation.
Je mehr ein Hund hecheln muss, desto mehr Wasser braucht er, um seine Zunge und seine Schleimhäute feucht halten zu können. Gerade bei Hitze muss daher immer genug frisches Wasser bereit stehen. "Hunde regulieren ihre Wasseraufnahme sehr gut und trinken in der Regel selbst ausreichend", sagt Tierärztin Dr. Petra Kölle von der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München.
Jedes Tier geht unterschiedlich mit der Hitze um; hier stellen wir ein paar Strategien vor: Hund und Katz' - mit diesen Tricks trotzen Tiere der Hitze
Soll ich meinem Hund Eiswürfel ins Wasser tun?
Kurznasige Rassen, wie etwa die Französische Bulldogge, überhitzen schneller auch bei normalen Aktivitäten.
Eiswürfel dürfen nach Ansicht von Dr. Kölle prinzipiell zwar schon ins Trinkwasser, können aber bei empfindlichen Hunden Magenprobleme verursachen. Hier muss jeder Besitzer selbst beurteilen, was seinem Tier gut tut und was nicht. Einen zusätzlichen Wassernapf mit einem Schuss Milch oder Fleischbrühe hält Dr. Kölle nur dann für notwendig, wenn der Hund schon überhitzt ist und animiert werden muss, mehr zu trinken.
Aber natürlich reagiert auch jeder Hund individuell unterschiedlich auf heiße Temperaturen; das Herkunftsgebiet der Rasse (aus warmen oder eher kühlen Breitengraden) spielt eine Rolle, aber auch rassebedingte körperliche Eigenschaften: "Bei kurznasigen Hunderassen wie etwa beim Mops oder der Französischen Bulldogge schränkt die mangelnde Luftzirkulation in ihrer Nase den Abkühlungseffekt (...) ein. Dadurch kann es schon bei normalen Aktivitäten zu einer starken Überhitzung, schlimmstenfalls auch zum Hitzschlag kommen", erklärt Dr. med. vet. René Dörfelt, Oberarzt des Bereichs Intensiv- und Notfallmedizin an der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München.
Wie vermeide ich einen Hitzschlag beim Hund?
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In Sachen Bewegung sollten Sie Ihrem Hund zuliebe an heißen Tagen einen Gang zurückschalten: Gassigänge und körperlich anstrengende Aktivitäten eher in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen und dabei immer den Trainingszustand des Tieres im Auge behalten.
Das klappt nicht bei jedem Besitzer, weiß Tierärztin Dr. Ulrike Falbesaner: "Unter der Woche tut der Hund nichts und am Wochenende gibt's Radltour, Schwimmen und dann noch Ballwerfen. Und dann wundert man sich über Kreislaufprobleme." Auch hier ist klar: Nicht jedes Tier leidet bei Hitze - umso wichtiger ist es, dass Sie Ihren Hund genau beobachten und das Bewegungsprogramm entsprechend anpassen.
Wenn der Hund tagsüber allein draußen ist, muss sichergestellt sein, dass er zu jeder Tageszeit und vor allem bei jedem Sonnenstand ein schattiges Plätzchen findet. Optimal, wenn der Vierbeiner zusätzlich Gelegenheit zum Schwimmen und Plantschen hat. Und natürlich gilt: Kranke und alte Hunde besonders schonen.
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Wie erkenne ich Hitzschlag beim Hund?
Atmet der Hund sehr schnell und flach und hat dabei hochrote Schleimhäute, Gleichgewichtsstörungen oder Krämpfe und (falls messbar) eine Körpertemperatur über 41 Grad, hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Hitzschlag. Ursache kann zu anstrengende Bewegung in der direkten Sonne sein oder auch ein zu langer Aufenthalt in einem geschlossenen, aufgeheizten Raum - wie etwa einem Auto.
Was tun bei Hitzschlag beim Hund?
Für einen Hitzschlag besonders anfällig sind laut Notfallmediziner Dr. Dörfelt aber auch "kurznasige Hunde wie Mops und Französische Bulldoge, Hunde mit Problemen in den Atemwegen, Hunde mit dichtem Fell sowie Arbeitshunde, z. B. Mallinois oder Deutscher Schäferhund."
Sein wichtigster Rat: "Eine effektive Kühlung ist die beste Notfalltherapie." Also so schnell wie möglich mit so viel Wasser wie möglich kühlen und unbedingt Trinken anbieten.
Falls vorhanden, kann man den Hund auch bis zum Hals in den nächsten Teich tauchen, meint Dr. Dörfler - dabei aber den Kopf des Hundes festhalten, denn meist können die Tiere das nicht mehr selbst. Und dann so schnell wie möglich in die nächste Tierklinik. Denn bei einem schwerem Hitzschlag liegt die Überlebensrate selbst bei optimaler Betreuung nur bei ca. 50 Prozent, so der Notfallmediziner.
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