Hund bester Freund Warum Hunde uns so gut tun – und sogar Schmerzen lindern können
Mein Hund macht mich glücklich - was Herrchen und Frauchen schon immer wussten, ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Warum Hunde unserem Körper und unserer Seele so gut tun, lesen Sie hier.
Hunde lindern Schmerzen
Jeder Hund ist ein Therapiehund – der uns körperlich und seelisch wohltut, das wissen alle Hunde-Fans. Hunde helfen uns auch gegen Schmerzen, das hat die Wissenschaft jetzt "nachgemessen": Studien am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität in Berlin beweisen, dass die Gesellschaft von Hunden Schmerzen effektiv lindert.
In beiden Studien mussten die Versuchspersonen den sogenannten "Cold Pressure Test" machen. Sie tauchten ihre Hand in eiskaltes Wasser, bis der Schmerz nicht mehr auszuhalten war. In der ersten Studie wurden sie dabei einmal von ihrem eigenen Hund begleitet, einmal von einem Freund oder einer Freundin, in der dritten Runde waren sie allein. In einer weiteren Untersuchung wurden die Versuchspersonen von einem fremden Hund und einer fremden Person unterstützt.
Dr. Heidi Mauersberger, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Studien, sagt zu den Ergebnissen: "Die Anwesenheit von Hunden – sowohl von fremden als auch vertrauten Hunden – konnte die Schmerzen reduzieren." Mehr, als es die Anwesenheit einer vertrauten Person konnte. Die Schmerzbewältigung verbesserte sich bei den Versuchspersonen, besonders, wenn sie ihren eigenen Hund dabeihatten, und die Stressreaktionen des Körpers verringerten sich.
Hunde halten unser Herz gesund
Dass unsere Vierbeiner eine wichtige Herzensangelegenheit sind, würde wohl jeder Hundebesitzer und jede Hundesitzerin unterschreiben. Aber Hunde tun uns auch medizinisch gesehen gut: Sie schützen unsere Herzkranzgefäße, wie ein Artikel der Harvard Medical School beschreibt (Having a dog can help your heart - literally). Das Blut von Hundebesitzern enthält demnach weniger Nahrungsfette, wie Cholesterin und Triglyceriden, als das Blut hundeloser Menschen. Und zwar unabhängig von der Ernährung, möglichen Rauchgewohnheiten oder dem Body-Mass-Index der Besitzer. Woher diese positive Wirkung genau kommt, können die Forscher sich zwar nicht erklären - ein Pluspunkt für unsere Vierbeiner ist's trotzdem.
Hunde stärken unser Selbstwertgefühl
Warum Hunde einen positiven Effekt auf unser Selbstwertgefühl haben, erklärt die Psychologin Dr. Wechsung mit dem sogenannten "Cinderella-Effekt": Hunde bewerten ihre Besitzer nicht nach klassischen Attributen wie Aussehen, Geld, sozialer Status etc. Sie lieben ihr Herrchen und Frauchen, egal, ob diese obdachlos auf der Straße wohnen, oder mit oder ohne Behinderungen leben. "Diese vorbehaltlose Liebe tut unserer Seele einfach gut - vor allem, wenn wir das im zwischenmenschlichen Kontakt vermissen", betont die Psychologin Dr. Wechsung.
Wussten Sie eigentlich, warum es zwar die Hundesteuer gibt, aber keine Katzensteuer? Und wofür die Hundesteuer eigentlich verwendet wird? Lesen Sie dazu: Wohin fließt eigentlich die Hundesteuer?
Die Woidboyz haben in dieser Episode auch am eigenen Leib erlebt, dass Hunde helfen können, schwere Zeiten zu überstehen. Hier ansehen:
Hunde machen uns Stress-resistent
Wenn wir ein Tier streicheln, tut das unserer Seele gut: Dabei wird in unserem Körper das Wohlfühl- und Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet und gleichzeitig das Stresshormon Cortisol reduziert. Das beruhigt und nimmt das Gefühl von Gestresst-Sein. Und dieser Effekt, der auch medizinisch mit anderen Tieren, etwa beim therapeutischen Reiten oder in der Psychotherapie genutzt wird, hat für Hundebesitzer sogar eine dauerhafte Wirkung:
Denn nach einer Untersuchung der Harvard Medical School lässt sich das Herz-Kreislaufsystem von Hundesbesitzern generell weniger stark von Ausnahmesituationen beeindrucken - Blutdruck und Herzschlag beschleunigen unter Stress weniger stark und beruhigen sich danach auch schneller wieder als bei Nicht-Hundebesitzern. Unsere Vierbeiner sind also nachhaltige und gesunde Beruhigungsmittel.
Hunde schützen uns vor Vereinsamung
Selbst, wer keinen eigenen Hund hat, und nur mal mit einem "geliehenen" Hund spazieren gegangen ist, kennt das: Gefühlt jeder Hundebesitzer, dem man begegnet, fragt nach dem Herrchen bzw. Frauchen und ob alles in Ordnung ist. Der Eindruck, dass sich alle Hundebesitzer der Nachbarschaft kennen und oft auch mögen, ist durchaus wissenschaftlich belegt. Forscher der amerikanischen Purdue University haben festgestellt, dass Hundebesitzer einfacher und schneller neue Menschen kennenlernen - und zwar auch, wenn sie nicht mit ihrem Hund unterwegs sind. Menschen, die einen Hund als Haustier haben, sind meist auch in ihrer Nachbarschaft gut vernetzt und sozial gebunden. Sowohl wenn es um praktische Dinge geht, wie ums Bohrmaschine leihen, wie auch um emotionalen Rückhalt bei Problemen und Schicksalsschlägen.
"Hunde sind 'soziale Katalysatoren'", erklärt die Psychologin Dr. Silke Wechsung, die an der Uni Bonn Forschungsprojekte zur Mensch-Hund-Beziehung durchführt. "Menschen kommen durch Hunde ins Gespräch mit anderen Menschen, und Hunde, die in einer Beziehung gehalten werden, wirken verbindend - sie können eine Beziehung bereichern."
Frisst Ihr Hund auch gerne mal zwischenrein Gras? Wann das ok ist und ab wann Sie vielleicht doch mal beim Tierarzt oder der Tierärztin vorbeischauen sollten, lesen Sie hier: Was fehlt meinem Hund, wenn er Gras frisst?
Hunde helfen uns organisiert zu sein
Zweimal täglich füttern, mehrmals am Tag Gassi gehen und natürlich regelmäßige Spiel-, Schmuse- und Pflegeeinheiten - wenn wir einen Hund halten, wissen wir, welche "Jobs" wann anstehen. "Der Hund hilft dabei, den Tagesablauf zu strukturieren", erklärt die Psychologin Dr. Silke Wechsung.
Wie wichtig ein strukturierter Tagesablauf ist, haben viele Menschen in der Corona-Zeit gemerkt, wo andere strukturgebende Gewohnheiten wie Zur-Arbeit-gehen, Sport treiben, Stammtische weggefallen waren: Ihnen fehlt der Plan für den Tag, der Antrieb schwindet und das schlägt langfristig aufs Gemüt. Auch wenn dieser Effekt individuell unterschiedlich ist und auch vom Umfeld abhängt - ein Punkt mehr für die Vierbeiner.
Hunde halten uns in Bewegung
Im Winter abends in der Dunkelheit noch rausgehen? Oder bei Regen und Sturm? Für Hundebesitzer keine Frage - denn wenn er "muss", muss er eben. Das ist gut fürs Immunsystem und hält Herrchen bzw. Frauchen mobil: Wenig überraschend daher, dass Hundehalter von allen Haustierbesitzern mit Abstand die körperlich Aktivsten sind, wie die American Heart Association festgestellt hat. Wer einen Hund Zuhause hat, bewegt sich am ehesten so viel wie es von Ärzten empfohlen wird: Entweder an fünf Tagen pro Woche mindestens 30 Minuten ruhig spazieren gehen, oder an drei Tagen wöchentlich mindestens 20 Minuten forsch marschieren.
Und wenn Sie Ihrem Hund was Gutes tun wollen, basteln Sie ihm doch einfach ein paar Intelligenzspiele: 3 Übungen für einen schlauen Hund
Hunde senken unseren Blutdruck
Hundebesitzer haben im Durchschnitt einen niedrigeren Blutdruck als Nicht-Hundebesitzer, das haben schon viele medizinische Studien gezeigt. Ursächlich dafür sind wohl mehrere Faktoren: Wie oben schon erwähnt, beruhigen Hunde ihre Besitzer, bringen sie aber auch dazu, sich regelmäßig zu bewegen. Stichwort Gassi gehen. Dazu kommt, dass tatsächlich unser Blutdruck sinkt, wenn wir einen Hund streicheln - diese in der Medizin seit langem bekannte und oft belegte Wirkung wird als "pet-effect", also "Haustier"-Effekt, bezeichnet und tritt übrigens auch beim Streicheln von Katzen und anderen Haustiere auf.
Für Hundebesitzer sicher auch interessant ist diese Frage: Können Hunde lügen.
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