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Marmeladengläser umdrehen Muss oder Mythos: Marmeladengläser nach dem Befüllen auf den Kopf stellen?

Oma hat's gemacht, Mama auch - und Sie? Drehen Sie auch die Marmeladengläser nach dem Befüllen um - oder nicht? Wir klären, was Sie tun können, damit Ihre Marmelade gut und lange lagerfähig bleibt.

Stand: 27.05.2024

Eine Frau, man sieht nur ihre Hände, gießt frisch eingekochte Marmelade über einen Trichter in ein Glas | Bild: mauritius images / Janet Horton / Alamy / Alamy Stock Photos

Die gute Nachricht für alle Marmeladenköche: Egal, ob Sie die Gläser nach dem Befüllen umdrehen oder nicht - Sie machen nichts falsch! Aber es ist auch kein Muss, die heißen Gläser für ein paar Minuten auf den Kopf zu stellen - solange Sie alle Gefäße vorher gründlich sterilisiert haben und sauber arbeiten. "Man kann es machen - das Umdrehen ist aber nicht zwingend notwendig," sagt dazu die Diplom-Ökotrophologin Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern: "Es ist ein bisschen davon abhängig, wie hygienisch man arbeitet. Wenn man das Twist-off-Glas ausgekocht hat, es also sterilisiert ist, und das gleiche auch mit dem Deckel gemacht wurde, ist es eigentlich nicht notwendig."

Warum Oma die Marmeladengläser gedreht hat

Wenn Sie die frisch befüllten Gläser umdrehen, sorgt die heiße Marmeladenmasse dafür, dass mögliche Keime, die sich am Deckel oder Glasrand befinden, abgetötet werden. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme ist daher nichts gegen den Handgriff einzuwenden. Das sagt auch die Diplom-Ökotrophologin Schwengel-Exner, Fachberaterin bei der Verbraucherzentrale Bayern/ Referat Lebensmittel und Ernährung:

"In früheren Zeiten hat man das gemacht, weil man nicht sicher sein konnte, dass Früchte und Umgebung hygienisch einwandfrei sind. Auch wenn beim Zubereiten und Abfüllen nicht schnell und hygienisch genug gearbeitet oder Glas und Deckel nicht ausreichend ausgekocht wurden, sterilisiert das Umdrehen und der Kontakt mit der heißen Fruchtmasse Deckel und Kopfraum (der Luftraum oben im Glas; Anm. d. Red.)."

Wer schon mal viel Zeit und Liebe ins Marmeladenkochen gesteckt hat - und dann schimmelige Ergebnisse wegwerfen musste, geht verständlicherweise gerne mal auf Nummer sicher. Aber klar ist auch: Das Umdrehen bringt gar nichts, wenn Gläser und Deckel zuvor nicht ordentlich gereinigt und sterilisiert wurden. Und wenn die Marmeladenmasse nicht ausreichend durchgekocht wurde.

Wie soll man die Marmeladengläser vorbereiten?

Eine wichtige Voraussetzung: Sorgfältig abgekochte Gläser (und Deckel)

Gläser und Deckel zirka 10 Minuten in kochendem Wasser sterilisieren; mit einer Zange herausholen, auf ein sauberes Küchenhandtuch stellen und zügig mit der kochenden Marmeladenmasse befüllen. Schnell den Deckel drauf und gut zudrehen. Bei Twist-off-Gläsern können Sie den leisen Plopp-Laut hören, wenn die erkaltende Luft im Kopfraum des Glases für ein Vakuum sorgt und den Deckel anzieht.
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Wie lange muss die Marmelade kochen?

Wollten Sie ein reines Fruchtmus ohne Zucker machen, müsste die Fruchtmasse einige Stunden köcheln, um ein haltbares Ergebnis zu liefern. Bei der Herstellung von Marmelade (die wir hier lebensmittelrechtlich streng genommen Konfitüre nennen müssten) verkürzt der Gelierzucker diese Zeit auf wenige Minuten (Packungsangabe beachten!). Wichtig ist, dass die Masse ausreichend lange sprudelnd kocht, bevor sie abgefüllt wird - sonst kann die Marmelade schneller verderben als Ihnen lieb ist.

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Wie lange ist Marmelade haltbar?

Je nach Art des Gelierzuckers sind die Marmeladen und Konfitüren unterschiedlich lang haltbar.

Ob Sie Gelierzucker mit dem Mischungsverhältnis Zucker - Frucht 1:1, 1:2 oder 1:3 verwenden, hat Einfluss auf die Haltbarkeit: Je mehr Zucker, desto länger haltbar die Marmelade. 1:1-Marmeladen können es bis zu zwei Jahren oder noch länger genießbar sein. Wer's nicht so süß mag, muss das bei der Mengenplanung berücksichtigen - und schneller essen :-)

Als Faustregel gilt auch: Je mehr Wasser die Fruchtmasse enthält, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Schimmelbildung.

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