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Milch Haltbarkeit Milch ist nicht gleich Milch

Jede Milch sieht anders aus und hat andere Angaben aufgedruckt. Und jede ist laut Hersteller die beste. Aber was ist was und wie lange ist welche Milch haltbar? Hier sind die Antworten.

Stand: 04.06.2024

Frau trinkt Milch au einem Glas | Bild: mauritius images / Onoky

Milch direkt beim Bauern kaufen, das machen eher wenige. Die meisten stehen vorm Kühlregal, wenn es um die Milch geht. Dann hat sie schon einen längeren Transportweg hinter sich. Damit sie dann bei uns noch etwas hält, wird sie in der Molkerei haltbar gemacht.

So wird Milch haltbar gemacht

Es geht darum, die Keime in der Milch unschädlich zu machen. Dazu wird die Milch erhitzt. Wie lange sie erhitzt wird und wie hoch die Temperatur ist, entscheidet darüber, ob es sich um eine pasteurisierte Milch handelt oder um eine ultrahocherhitzte. Die Methode entscheidet über die Haltbarkeit.

Frischmilch

"Traditionell hergestellte" Frischmilch wird pasteurisiert. Das bedeutet, dass sie für 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75 Grad erhitzt wird. Frischmilch ist der gebräuchliche Begriff für pasteurisierte Milch. Im Kühlschrank ist diese Milch ungeöffnet etwa sieben Tage haltbar (s. Mindesthaltbarkeitsdatum).

ESL: Frischmilch, die länger frisch hält

Neben der pasteurisierten Frischmilch gibt es eine Frischmilchvariante, die länger hält. Diese Milch wird als ESL-Milch bezeichnet. ESL ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung "extended shelf life", zu Deutsch "längere Haltbarkeit im Regal".
Ihr Produktionsprozess sieht so aus: Sie wird für ein bis drei Sekunden auf 125 bis 127 Grad hocherhitzt. Ein zweites Verfahren läuft so ab: Zunächst werden Magermilch und Rahm getrennt. Dann werden bis zu 99,5 Prozent der Bakterien, Hefen und Sporen durch Mikrofiltration aus der Magermilch getrennt. Der Rahm wird für 1 bis 4 Sekunden hocherhitzt, mit der gefilterten Milch vermischt und zum Schluss gemeinsam für 15 bis 30 Sekunden kurzerhitzt. ESL-Milch ist ungeöffnet bis zu 20 Tage im Kühlschrank haltbar (s. Mindesthaltbarkeitsdatum). Das dürfte ein Grund dafür sein, dass sie immer beliebter wird.

Laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) stellt ESL-Milch in Bezug auf die Nährstoffversorgung für den Verbraucher eine gleichwertige Alternative zur pasteurisierten Milch dar. Eine besondere Kennzeichnung ist nicht vorgeschrieben. Es gibt allerdings eine Selbstverpflichtungserklärung des Milchindustrieverbandes (MIV) und des Handelsverband Deutschland (HDE). Die besagt laut StMUV: "Demnach soll zur besseren Unterscheidung der klassischen Frischmilch von der ESL-Milch die klassische Frischmilch den Zusatz 'traditionell hergestellt' tragen, während die ESL-Milch mit dem Zusatz 'länger haltbar' gekennzeichnet wird." Diese Bezeichnungen sind oft recht klein geschrieben.

H-Milch

H-Milch dürfte allen vertraut sein. Diese Milch ist bei 135 bis 150 Grad für ein bis drei Sekunden ultrahocherhitzt. Ihre Haltbarkeit schlägt alle Konkurrenten, H-Milch hält in der geschlossenen Verpackung auch außerhalb des Kühlschranks mehrere Monate.
Deshalb steht sie im Laden auch nicht im Kühl- sondern im normalen Regal.

Wie viel Fett hat welche Milch?

Milch gibt es sogar vom selben Hersteller oft in verschiedenen Fettstufen. Für Vollmilch, fettarme Milch und Magermilch sind die Fettgehalte festgelegt.

  • Vollmilch mit natürlichem Fettgehalt: mind. 3,5% Fett (meist zwischen 3,8 bis 4,2% Fett)
  • Vollmilch: Fettgehalt genau 3,5% Fett
  • Fettarme Milch: 1,5 bis 1,8% Fett
  • Magermilch: max. 0,5% Fett

Im "Besser Leben" Podcast geht es unter anderem darum, welche Milch am gesündesten ist. Am besten gleich abonnieren in der ARD Mediathek.

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/welche-milch-ist-am-gesuendesten/bayern-1/13393935/


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