Murphys Gesetz Warum läuft an manchen Tagen alles schief?
Es gibt Tage, da geht alles schief, was schiefgehen kann - ganz nach Murphys Gesetz. Was wir an solchen Tagen tun können und was den Tag doch noch rettet.
Murphys Gesetz
Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen – das ist Murphys Law oder Murphys Gesetz. Der Toast landet immer auf der bestrichenen Seite auf dem Boden und man steht immer im Stau, wenn man es besonders eilig hat. Dieses "Gesetz" des Alltags, eher eine Redewendung, geht auf den Ingenieur Captain Edward A. Murphy zurück, der 1949 bei der amerikanischen Luftwaffe Arbeitsabläufe bei Experimenten zur Wirkung von Beschleunigung auf den menschlichen Körper untersuchte.
Dazu mussten Sensoren an den Testpersonen eines Messgerätes angebracht werden – und das ging schief, die Sensoren waren falsch angebracht worden. In einer Pressekonferenz nach dem Experiment wurde dann der Satz von Ingenieur Murphy gesagt: "Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonst wie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen."
Verzerrte Wahrnehmung
Aber was bedeutet das für unsere persönlichen Katastrophentage? Warum geht, wenn man einmal mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, danach garantiert vieles Weitere schief? Unsere Expertin, Dr. Farah Klöhn, Fachärztin für Psychatrie, Psychotherapie und Neurologie erklärt das so: "Das sind natürlich psychologische Phänomene. Wir sind darauf geprägt, das wir negative Ereignisse über den Tag negativ generalisieren, das heißt: Du stehst mit dem linken Bein auf und sagst: 'Mann, der Tag wird schlecht.' Und deswegen konzentrierst du dich nur noch auf die schlechten Dinge. Zum Beispiel, dass der Kollege dich komisch anguckt, dass du eine negative E-Mail bekommst. Die positiven Aspekte werden dann nicht wahrgenommen – vielleicht macht dir der Kollege vorher ein Kompliment oder du bekommst einen freien Platz im Bus." Das nenne man verzerrte Wahrnehmung, so Dr. Klöhn.
Und dann gebe es noch zusätzlich den so genannten Priming-Effekt: "Dieser Effekt beschreibt, dass negative Reize, negative Gedanken zu negativen Gedanken und Handlungen führen." Läuft es einmal schlecht, sorgen wir also selbst noch dafür, dass der Tag einfach nicht besser wird.
Tipps, wie der Tag doch gut werden kann
Aber: Das muss nicht so sein, dass der Tag schlecht anfängt und dann über diverse Pannen, Klein-Katastrophen und Ärger auch ungut endet. Wir können diesen Kreislauf durchbrechen.
"Eine der Möglichkeiten ist die kognitive Umstrukturierung. Beispiel, ich sage mir: 'Ist nicht so schlimm, dass ich mit dem linken Bein aufgestanden bin, ist auch nicht so schlimm, dass ich den Kaffee verschüttet habe, aber der restliche Tag wird sich positiv gestalten", sagt Dr. Farah Klöhn.
Das kann helfen, wenn der Tage eine einzige Kettenreaktion an Missgeschicken ist:
- Einfach eine Pause machen
- Sich mit positiven Menschen unterhalten
- Durchatmen und bewusst dankbar sein für das Gute, das man in seinem Leben hat und das einem auch an miesen Tagen begegnet
Diese Tricks helfen, damit Pannen nicht den ganzen Tag ins Wanken bringen
- vor wichtigen Terminen immer reichlich Zeitpuffer einplanen, damit man nicht in Hektik gerät
- sich den Ablauf (zum Beispiel bei Prüfungen oder Bewerbungsgesprächen) vorher mit positivem Ausgang vorstellen
- Ersatzoberteil mitnehmen (damit man den Vortrag oder das Referat unbekleckert halten oder den wichtigen Termin selbstsicher wahrnehmen kann)
Auch interessant: Das passiert, wenn Sie ein Kompliment bekommen.
Zuversicht, Humor, Leichtigkeit: Wie man mit Zuversicht glücklich wird und zwar im Moment, warum das Draußensein und das Atmen eine wichtige Rolle spielen, all das hören Sie in unserem Blaue Couch Podcast mit Volker Busch, Arzt und Autor. Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren.
https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/volker-busch-arzt-zuversicht-hilft-menschen-in-krisen-mehr-als-die-hoffnung/bayern-1/13265943/