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Keine Wattestäbchen Ohren reinigen ohne Gefahr - geht das?

Wattestäbchen haben in den Ohren nichts zu suchen - das wissen mittlerweile die meisten Menschen. Aber viele der Alternativen sind auch nicht ungefährlich.

Stand: 07.11.2023

Eine Frau reinigt ihr Ohr mit einem Wattestäbchen. | Bild: mauritius-images

"Bitte Wattestäbchen nicht verwenden! Die darf man für alles Mögliche nehmen, aber bitte nicht für die Ohren! Sie holen eine Kleinigkeit raus, aber das ist minimal. Was häufig passiert: dass man sich richtig verletzt! Die Haut zieht sich ab, man putzt sich richtig Blutblasen. Dann können auch Keime reinkommen. Und dann haben sie eine äußerst schmerzhafte, eitrige Gehörgangs-Entzündung!"

Dr. med. Christina-Maria Schuricke, HNO-Ärztin, München

Ohrenschmalz ist zwar nicht hübsch anzusehen, hat aber tatsächlich einen Sinn: Im Ohr sorgt es dafür, dass keine Keime in den Gehörgang eindringen und die Ohren nicht austrocknen. Wer das Ohrenschmalz entfernt, macht den Weg frei für Bakterien und Schmutz und riskiert Verletzungen.

Ohrenspülung oder Absaugen

HNO-Ärzte reinigen die Ohren ihrer Patienten mit einer sanften Warmwasser-Spülung oder durch Absaugen. Das geht aber auch tatsächlich nur dort, denn nur der Arzt hat die passenden Instrumente und kann das Ohr vorsichtig und auf Sicht reinigen. Wer zu viel Ohrenschmalz produziert oder einen verstopften Gehörgang hat, sollte deshalb auf keinen Fall selbst ans Werk gehen.

Ohrenkerzen

Ohrenkerzen erinnern eher an Trichter als an richtige Kerzen. Durch das Anzünden der "Kerzen" soll ein Kamineffekt entstehen und das Ohrenschmalz durch einen leichten Unterdruck aus dem Ohr gezogen werden. Aber Vorsicht: Ohrenkerzen sollten wegen der Verbrennungsgefahr nie alleine angewendet werden. Ärzte warnen aber grundsätzlich davor irgendetwas zur Reinigung ins Ohr einzuführen.

"Diese Ohrenkerzen haben keinen Effekt! Das ist wissenschaftlich bewiesen. Sie sind gefährlich! Sie sollten vom Markt genommen und verboten werden! Wenn Sie Pech haben, tropft Wachs ab in den Gehörgang, auf das Trommelfell. Wenn Sie noch mehr Pech haben, kommt es zu Verbrennungen!"

Christina-Maria Schuricke, HNO-Ärztin, München

Ohrenspray

Das Salzwasser-Spray wird in die Ohren gesprüht, wo es nach ein paar Minuten das Ohrenschmalz auflösen soll. Allerdings besteht auch hier die Gefahr, dass das feuchte Ohrenschmalz aufquillt und das Ohr verstopft. Deshalb gilt auch hier: Lieber Finger weg und im Zweifelsfall zum Arzt.


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Peter, Mittwoch, 05.April 2017, 09:32 Uhr

2.

Ich putze seit 20 Jahren jeden Morgen mit einem Wattestäbchen beide Gehörgänge und ich bin weder taub geworden, noch habe ich ein vermindertes Hörvermögen.
Zum Ohrenausputzen zum HNO und Nägelschneiden dann bei Orthopäden?

Nutzer, Mittwoch, 05.April 2017, 06:46 Uhr

1. Ohrenreinigung

Hat die Ärztin denn schon jemals Ohrenkerzen gesehen?? Wohl eher nicht!! Wenn ja wüßte sie nämlich, daß das keine "Wachskerzen" sind, sondern Baumwollröhrchen, die mit einer ganz dünnen Schicht Parafin überzogen sind, Da tropft kein Wachs weil die Ohrenkerzen fast komplett verbrennen - höchstens Ascheflocken wie bei der verbrennung von Papier entehen. Und alleine kann mann diese Ohrenkerzen sowieso nicht benutzen. Also bitte die Beiträge etwas sorgfältiger prüfen - auch wenn der Text von "Ärzten " kommt.