Reden im Schlaf Dieses Wort wird beim Schlafen am häufigsten gemurmelt
Im Schlaf sprechen: Manche murmeln, manche lachen, aber die meisten sagen genau ein Wort und das besonders häufig. Welches das ist und ob Männer oder Frauen häufiger im Schlaf reden, fand eine Studie heraus.
Sprechen im Schlaf
Grundsätzlich stellt das Sprechen im Schlaf kein gesundheitliches Problem dar. Deswegen ist dieses Phänomen auch noch weitestgehend unerforscht. Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass sie sich im Schlaf einiges von der Seele reden. Häufig stört das Reden im Schlaf nur den Partner oder die Partnerin oder erschreckt ihn oder sie gar, denn einer Studie zu Folge sind unsere Selbstgespräche im Schlaf nur selten positiv.
Welches Wort wird im Schlaf häufige gemurmelt?
Bei dieser Studie aus dem Jahr 2017 lauschten die sieben Forscher um Professor Isabelle Arnulf, Präsidentin der French Society for Sleep Research and Sleep Medicine (SFRMS), 232 Probanden in einem Schlaflabor. Die Wissenschaftler der Universitäten Sorbonne, Lyon und Franche-Comté analysierten dabei jeden Laut, den die Schlafenden von sich gaben.
883 Sprachfetzen wurden dabei herausgefiltert. 60 Prozent davon waren nonverbal. Darunter fallen Laute wie Murmeln, Flüstern, Stöhnen, Lachen, Weinen und Schreie. Insgesamt wurden 3.349 erkennbare Worte im Schlaf gesprochen. Wobei ein großer Anteil davon das Wort "Nein" ausmachte, dicht gefolgt von "Du" und dem Verb "sein". Ein "Ja" kam den Probanden eher selten über die Lippen. Grundsätzlich wurden zu 21,4 Prozent Verneinungen ausgesprochen. Unter dem Link finden Sie eine Zusammenfassung der Studie.
Im Schlaf wird häufig geflucht
Jede zehnte aller im Schlaf getätigten Aussagen war ein Schimpfwort. Wobei hier zwischen dem Schlaf im REM und NREM-Status unterschieden werden muss. Im Rapid-Eye-Modus-Status - so genannt, weil wir in diesem Stadium unsere Augen schnell bewegen - wurde eher beleidigt, verurteilt oder etwas angeprangert. Im darauffolgenden Non-Rapid-Eye-Modus-Schlaf wurde vermehrt geflucht. Scheinbar lassen wir im Schlaf aufgestauten Frust raus.
Und noch eine Erkenntnis brachte die Studie aus Frankreich: Männer sprechen nicht nur häufiger im Schlaf, sondern fluchen auch häufiger. So war der Anteil, der im Schlaf ausgeprochenen Schimpfworte bei Männern höher als bei den Frauen.
Grundsätzlich wurden alle gesprochenen Sätze grammatikalisch richtig gebildet, was bedeutet, dass unser Großhirn, das als Sitz der Sprache gilt, auch im Schlaf auf hohem Niveau aktiv ist. In diesem Sinne: Schlafen Sie gut!
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https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/till-roenneberg-schlafforscher/bayern-1/78783294/