Schneckenhaus Welche Schnecke wohnt in diesem Mammut-Schneckenhaus?
BAYERN 1 Hörerin Irene hat in ihrem Garten in Nußdorf bei Traunstein ein riesiges Schneckenhaus gefunden. Wer wohnte darin und wie kommt diese besondere Schnecke nach Oberbayern?
Wir haben die Bilder des Riesenschneckenhauses, das BAYERN 1 Hörerin Irene aus Nußdorf in ihrem Garten gefunden hat, dem Schneckenexperten Prof. Dr. Michael Schrödl von der Zoologischen Sammlung in München gezeigt. Und er sagt: "Aufgrund der Größe sollte es sich um eine Philippinische Mammutschnecke handeln, die Gehäuse werden gut zehn Zentimeter groß im Durchmesser. Das sind schon ganz ordentliche Brocken und damit sind sie ungefähr doppelt so groß wie unsere größte heimische Art, nämlich die Weinbergschnecke."
Schneckenhaus aus den Tropen
Es ist also das Haus einer tropischen Schnecke - wie kommt die denn nach Oberbayern. Es stellt sich die Frage, ob die Schneckenart eingewandert oder freigelassen worden ist. Unser Experte hat eine ganz andere, überraschende Erklärung: "Das ist eine tropische Landschnecke, die über Dekorationsbedarf bestellbar ist. Viele Leute finden anscheinend große Schneckenschalen schön. Irgendwann finden sie es nicht mehr schön und dann werden die in den Garten geworfen oder auf den Kompost und landen in den Böden." Dafür spräche auch, dass das Mammut-Schneckenhaus schon sehr verwittert ist und somit wohl schon länger im Boden, so Michael Schrödl.
Tropische Schnecke
Es ist bei Irenes Schneckenhaus-Fund also wahrscheinlich, dass das Schneckenhaus unbewohnt nach Bayern kam. Wir haben unseren Experten gefragt, ob eine solche tropische Schnecke denn theoretisch hier auch überleben könnte. "Tropische Arten könnten bei uns im Sommer wahrscheinlich schon an manchen Orten überleben. Wenn es dann zu kalt wird, würden sie absterben. Den Winter vertragen tropische Arten nicht."
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