Sommerschnee Was ist das weiße Zeug auf der Wiese?
Die Wiese sieht aus, als hätte es im Sommer geschneit. Sommerschnee? Woher das weiße Zeug wirklich stammt.
Massenhaft weißer, weicher Flaum, der die Wiesen bedeckt - quasi Schnee im Sommer, Sommerschnee. Was da so flaumig rumliegt, stammt von Pappeln. Es nennt sich Pappelwolle, Pappelschnee oder Pappelflaum. Die Pappelwolle ist quasi eine Verpackung: In diesem leichten, gut fliegenden Flaum schicken Pappeln ihre Samen auf die Reise. Das tun die Laubbäume, um eine möglichst weite Verbreitung der Samen zu erreichen. Ähnlich, wie der Löwenzahn seine Samen in die Umgebung schickt.
Pappel Allergie
Allergikerinnen und Allergiker müssen sich vor der Pappelwolle nicht fürchten, es sind keine Allergien gegen den Flaum bekannt. Die Pappelwolle besteht aus Samenfasern und die wiederum aus Zellulose, ähnlich wie Baumwolle. Es handelt sich ja um die Samen, die fliegen, und nicht um Pollen. Auf Pappelpollen allerdings kann man allergisch reagieren und allergisch sein. Die fliegen von März bis Mai.
Pappelwolle Bettdecke
Pappelwolle wird mittlerweile auch in Bettdecken als Füllung genutzt. Die Forschungen dazu hat Diplom-Forstwirt Jens-Gerrit Eisfeld begonnen. Er entwickelte eine Maschine, die den Flaum von den Samen trennt und reinigt. Aus den Zellulosefasern der Pappelwolle entsteht so ein sehr feines Material, das sich für Bettdecken und Kissen sehr gut eignet. Es wirkt wärmeisolierend und nimmt Feuchtigkeit gut auf.
Sommerschnee Nestbau
Das scheint auch mancher Vogelart nicht entgangen zu sein. Beutelmeisen zum Beispiel nutzen den Pappelschnee für den Bau ihrer kunstvollen Nester, die wie Kokons in Birken, Errlen oder Weiden hängen. Daher auch der Name der Beutelmeise. Man kann sie vor allem an Fließgewässern oder Seen beobachten.
Pappelwolle Brandgefahr
Der federleichte Flaum der Pappeln ist sehr leicht entzündlich. Immer wieder kommt es zu Bränden auf Flächen, die von Sommerschnee bedeckt sind.
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