Tötet der Wäschetrockner Keime ab? Was ist die sauberste Art, Wäsche zu trocknen?
Wie trockne ich meine Wäsche am besten, um Keime möglichst effektiv zu reduzieren? Die Wärme des Wäschetrockners sollte da doch am besten geeignet sein, oder? Eine Untersuchung der Hochschule Rhein-Waal gibt Aufschluss.

Wie bleibt Ihre Wäsche möglichst keimfrei?
Keime sterben nie vollständig ab, sondern werden nur reduziert. Daher wird Ihre Wäsche nie komplett keimfrei sein. Wichtig ist, die Wäsche möglichst schnell zu trocknen – entweder im Trockner oder auf der Leine.
Warum ist das Trocknen an der frischen Luft so effektiv?
Prof. Dirk P. Bockmühl von der Hochschule Rhein-Waal in Kleve ist mit seinem Team dieser Frage nachgegangen: "Der Einfluss von Trocknungsprozessen auf die mikrobielle Belastung der Wäsche", heißt die Untersuchung. Diese Studie zeigt, dass alle Trocknungsprozesse die Keimbelastung reduzieren. Doch das Trocknen im Freien ist am effektivsten. Der Grund: UV-Strahlung in der Außenluft hemmt das Keimwachstum zusätzlich.
Für Pollen-Allergiker ist die Außenluft-Methode nur bedingt geeignet: Sie sollten in dem Zeitraum, wenn "Ihre" Pollen aktiv sind, auf das Trocknen der Wäsche im Freien verzichten. So wird verhindert, dass sich Blütenstaub auf den Textilien absetzt und Allergien auslösen kann.
Können Keime auch nützlich sein?
Ja, unser Körper beherbergt viele nützliche Bakterien, die für unsere Gesundheit wichtig sind. "Nicht nur unsere Kleidung enthält Keime, wir selbst tragen sie auf der äußeren und inneren Oberfläche unseres Körpers. Wie bei anderen Lebewesen auch tummeln sich unzählige Bakterien auf der Haut, in der Mundhöhle und im Darm", erklärt Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft. Diese Bakterien verhindern, dass sich krankmachende Keime ausbreiten. Menschen, die zusammenleben, teilen oft ähnliche Bakterien. In einem normalen Haushalt besteht daher keine Gesundheitsgefahr durch verbleibende Keime.
Wie schützt man sich am besten vor schädlichen Keimen?
Für eine möglichst keimfreie Wäsche nach dem Waschgang empfiehlt das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft:
- Waschen Sie keimbelastete Wäsche wie Unterwäsche, Handtücher und Bettwäsche bei 60° mit einem pulverförmigen Waschmittel. Diese Waschmittel enthalten Bleiche, was die Keime reduziert
- Lassen Sie die Wäsche nicht lange feucht in der Waschtrommel liegen
- Hängen Sie die Wäsche in der warmen Jahreszeit nach draußen. Dabei erreichen Sie die besten Ergebnisse, was die Keimreduzierung betrifft. Außerdem spart es Stromkosten.
- Alternativ geben Sie die Wäsche in den Trockner.
- Sie können die Wäsche auch im Haus am Ständer trocknen. Aber wenn die Wäsche nicht innerhalb von 24 Stunden trocknen kann, kann es sein, dass sie anfängt, leicht säuerlich zu riechen. Das ist die Folge eines beginnenden Keimwachstums.
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