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Wasser im Kühlschrank Warum habe ich so viel Kondenswasser im Kühlschrank?

In Ihrem Kühlschrank ist es feucht und an der Rückwand klebt das Käsepapier fest? Das könnte daran liegen, dass der Abfluss Ihres Kühlschranks verstopft ist. Wie Sie den reinigen und warum Wattestäbchen dabei keine gute Idee sind, das lesen Sie hier.

Von: Sabine Dangel

Stand: 23.07.2024 13:21 Uhr

Frau vor Kühlschrank | Bild: mauritius images / Andriy Popov / Alamy / Alamy Stock Photos

Woran kann es liegen, dass ich Wasser im Kühlschrank habe?

Dass sich im Kühlschrank Feuchtigkeit befindet, ist erstmal kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr nur logisch, weiß Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern: "Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, und wenn warme Luft in den Kühlschrank kommt – etwa, weil wir die Kühlschranktür öffnen –  kondensiert diese und es entsteht ganz klassisches Kondenswasser." Doch viel Feuchtigkeit bringt auch Probleme mit sich, so die Ernährungsexpertin: "Das große Problem ist - wenn ich zu viel Feuchtigkeit im Kühlschrank habe, dann können sich Schimmelpilze und Bakterien vermehren und dadurch verderben die Lebensmittel schneller." 

Wasser im Kühlschrank – Ursachen

  • Häufig, wenn sich viel Wasser im Kühlschrank sammelt: Der Abfluss ganz hinten an der Rückwand des Kühlschranks ist verstopft (Tipps zur Reinigung siehe unten).
  • Wenn Sie Speisen noch warm und nicht abgekühlt in den Kühlschrank stellen, bildet sich mehr Kondenswasser.
  • Häufiges Öffnen der Kühlschranktür – dadurch fächelt man ständig warme Luft und damit Feuchtigkeit in den Kühlschrank. Besser ist es, die Lebensmittel vor dem Kühlschrank zu sammeln und dann auf einmal einzuräumen – oder umgekehrt zuerst zu überlegen, was man alles aus dem Kühlschrank braucht und dann alles zusammen rauszuholen.
  • Kühlschranktür unnötig lang offen stehen lassen – etwa um sich "nur kurz" Milch in den Kaffee zu schenken.
  • Die Dichtungsgummis sind porös oder kaputt und dadurch dringt permanent warme Luft ins Innere. Test: Klemmen Sie an mehreren Stellen ein Blatt Papier ein – lässt es sich nicht oder nur schwer rausziehen, ist die Dichtung intakt; ansonsten hilft nur Austauschen.
  • Berühren die Lebensmittel die Wände des Kühlschranks, kann die Luft in dem Gerät nicht mehr richtig zirkulieren; die Feuchtigkeit sammelt sich an den "Kontaktstellen", es bilden sich Wassertropfen oder sogar Eis. Wie Sie Ihren Kühlschrank richtig einräumen und was die optimale Kühlschranktemperatur ist lesen Sie hier: Wieviel Grad? Das ist die perfekte Kühlschranktemperatur

Starke Kondenswasserbildung hat zudem auch noch einen Nachteil für unseren Geldbeutel, erklärt Verbraucherberaterin Krehl: "Starke Kondenswasserbildung bedeutet auch, dass der Kühlschrank vermutlich mehr Strom verbraucht als eigentlich nötig, weil er ja ständig runterkühlen muss."

Warum steht im Kühlschrank unter dem Gemüsefach Wasser?

Wenn sich vor allem Wasser unter dem Gemüsefach ansammelt, dann ist meistens ein verstopfter Abfluss schuld, erklärt Daniela Krehl. Dieser befindet sich hinten, an der Rückwand des Gerätes und hat die Aufgabe, (Kondens-)Wasser nach außen abzuleiten: "Ist der Abfluss verstopft, quillt er quasi über und das Wasser läuft an der Rückwand nach unten und sammelt sich an der tiefsten Stelle – unter dem Gemüsefach."

Wie reinige ich den Abfluss im Kühlschrank?

Ganz hinten im Kühlschrank befindet sich der Abfluss (hier mit roter Bürste markiert)

"So einen Abfluss zu reinigen ist relativ simpel", sagt Daniela Krehl: "Da nimmt man einfach einen Zahnstocher und ein Putz- oder Geschirrtuch und fährt damit ein bisschen in das Abflussloch rein. Man kann das Tuch auch etwas in Essigessenz tunken, damit auch gleich noch die Bakterien abgetötet werden." Die Reinigung geht genauso gut mit einem Schaschlik-Spießchen. Von dem im Internet oft angepriesenen Wattestäbchen rät Krehl dagegen eher ab: "Ich würde befürchten, dass dann doch auch Wattebestandteile im Abflussrohr verbleiben – woraus sich dann wiederum ein idealer Brutplatz für Schimmel und Bakterien entwickeln könnte."

Kühlschrank reinigen - wie oft?

Die einen sagen, alle 2 Monate, die anderen alle 2 Wochen – wie oft sollten wir denn nun eigentlich unseren Kühlschrank reinigen? "Es ist tatsächlich wichtig, alle zwei bis drei Wochen den Kühlschrank zu reinigen", rät Ernährungsexpertin Krehl. "Denn insbesondere mit Obst und Gemüse bringen wir sehr viele Keime in den Kühlschrank – und ohne Reinigung würden die Lebensmittel dadurch einfach schneller verderben." 

Regelmäßige Kühlschrank-Reinigung sorgt dafür, dass Lebensmittel länger frisch bleiben.

Am besten reinigen wir unseren Kühlschrank mit einer Spülmittel-Lösung und danach noch mit etwas Essig. Verbraucherschützerin Krehl rät aber, vorher unbedingt die Bedienungsanleitung zu lesen, denn: "Manche Geräte sind innen mit Silber oder anderen Ionen beschichtet – mit Essig würde man diese Beschichtung beschädigen oder womöglich sogar ruinieren." 

Und auch was die Reinigung der Dichtungen angeht, empfiehlt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung: "Gummi kann durch bestimmte Chemikalien porös werden – daher sollte man in jedem Fall die Herstellerangaben gut durchlesen und gegebenenfalls die Dichtungen dann eben separat reinigen."

Wie viel Grad im Kühlschrank sein sollten und warum richtiges Einräumen Geld spart, erklärt diese Episode unseres Nachhaltigkeitspodcasts "Besser leben" (hier in der ARD Audiothek abonnieren und kostenlos downloaden)

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/wie-viel-grad-sind-optimal/bayern-1/89291098/


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