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Weichspüler Umwelt Wie sinnvoll und umweltfreundlich sind Weichspüler?

Sind Weichspüler wirklich notwendig oder nur Luxusprodukte, die Umwelt und Gesundheit belasten? Wir blicken auf die Inhaltsstoffe und deren Auswirkungen und zeigen umweltfreundliche Alternativen für weiche und duftende Wäsche.

Stand: 06.12.2024

Jemand kippt Weichspüler in das dafür vorgesehene Fach einer Waschmaschine. | Bild: mauritius images / Andriy Popov / Alamy / Alamy Stock Photos

In dieser Podcast-Episode aus unserer Umweltreihe Besser leben geht es um genau diese Fragen rund ums Wäschewaschen, hören Sie mal rein für alle Details. Hier schonmal ein kurzer Überblick über die wichtigsten Infos.

Sind Weichspüler umweltfreundlich?

Weichspüler enthalten eine Vielzahl von Chemikalien. Die Tenside – auch im Waschmittel – müssen biologisch abbaubar sein, sind also nicht das Problem. Aber im Weichspüler sind neben Tensiden noch mehr Stoffe drin, zum Beispiel Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe - und die wiederum können ins Abwasser gelangen, so Marianne Wolff, Umweltexpertin des Verbraucher-Service Bayerns: "Diese Stoffe werden zum Beispiel auch im Klärwerk nicht zurückgehalten und gelangen praktisch ungefiltert ins Wasser, in die Flüsse. Und das ist natürlich der große Nachteil, so dass man wirklich sagt, diese Belastung ist eigentlich völlig unnötig."

Wieviel Weichspüler wird in Deutschland pro Jahr verbraucht?

Im Jahr 2021 haben laut der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMa) mehr als 20 Millionen Deutsche mehrmals pro Woche Weichspüler benutzt. Das summiert sich dann auf etwa 230.000 Tonnen Weichspüler im Jahr, die wir in Deutschland nutzen - und die in die Klärwerke gelangen.

Braucht man Weichspüler?

"Niemand braucht einen Weichspüler, der macht nicht sauber oder sowas", sagt unser Besser leben Host Florian Kienast. Besonders Menschen mit Kontaktallergie sollten auf Weichspüler verzichten, "weil der Weichspüler verbleibt ja in den Fasern – und wenn dann das enganliegende Shirt auf der Haut reibt und Schweiß dazukommt, dann kann es zu einer allergischen Reaktion kommen", so Florian Kienast.

Sind Bio-Weichspüler gut?

Öko-Weichspüler sind oft nicht viel besser, da der Begriff "Bio" in diesem Bereich nicht geschützt ist und jeder Hersteller selbst entscheiden kann, was er darunter versteht.

Aber natürlich gibt es Mittel, die insgesamt verträglicher sind. Als Kennzeichnung können sich Verbraucherinnen und Verbraucher am Blauen Engel oder auch an der europäischen Umweltblume orientieren. Oder am NCP- Siegel, das für "Nature Care Product" steht, und beispielsweise ausschließt, dass Tenside auf Erdölbasis verwendet wurden. "Bio" wird der Weichspüler aber auch mit diesen Kennzeichnungen nicht.

Gibt es Alternativen zu Weichspülern?

Ja, es gibt umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenklichere Alternativen. Der Trockner als Stromfresser zählt da leider nur bedingt dazu. Aber um weiche und duftende Wäsche zu erhalten, kann man:

  • Die Wäsche vor dem Aufhängen richtig gut ausschütteln. Denn durch das Waschen geraten die Fasern in Unordnung, sie verhakeln sich ein wenig. Dagegen hilft Bewegung, also Ausschütteln, im Sommer auch ein bisschen Wind an der Wäscheleine draußen.
  • Waschmittel richtig dosieren: Zu wenig oder zu viel Waschmittel kann die Wäsche hart machen. Wäsche kann hart werden, wenn man entweder zu wenig dosiert an Waschmittel, dann verkalken die Wäsche und die Maschine. Wenn man zu viel Waschmittel nimmt, dann ist es im Endeffekt so, dass Waschmittel nicht richtig ausgespült wird. Und dadurch die Wäsche auch hart wird.
  • Natron als Weichspülerersatz verwenden: Natron macht die Wäsche weich und neutralisiert Gerüche. "Wenn man jetzt 100 ml Wasser nimmt und ein, zwei Esslöffel Natron dazu gibt, dann kann man das Ganze auflösen, auch zur Wäsche geben und damit praktisch die Wäsche weicher bekommen. Und ein positiver Nebeneffekt dabei: Gerüche werden eben dadurch auch vermindert oder neutralisiert", verrät Marianne Moll vom Verbraucherservice Bayern im Podcast. Die Mischung einfach ins Weichspülerfach geben.

Sie wollen noch tiefer in die Details eintauchen? Dann hören Sie hier die ganze Episode zum Thema "umweltfreundlich Waschen" und erfahren darin auch, was es mit Wäscheparfum und Trocknertüchern auf sich hat - und weshalb das Eco-Programm so ewig dauert und dennoch die Umwelt und den Geldbeutel schont:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/warum-brauchen-eco-waschgaenge-immer-so-lange/bayern-1/13922035/

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