Weißwurst essen Kennen Sie den "König Ludwig"-Schnitt?
Und wie essen Sie Ihre Weißwurst? Der Längsschnitt scheint am verbreitesten zu sein. Doch kennen Sie schon den "König Ludwig"-Schnitt? Der ist einfach und die Wurst bleibt länger warm.
Grundsätzlich sollte jeder seine Weißwurst so essen, wie es ihm genehm ist. Die meisten schneiden die bayerische Delikatesse längs in der Mitte auf und lösen dann die Wurst aus der Haut. Andere 'zuzeln' die Weißwurst aus ihrer Hülle mit Wonne, und dann gibt es auch noch die Menschen, die herzhaft abbeißen und die Haut einfach mitessen. Doch es gibt auch noch eine weitere Variante, die Messer und Gabel erfordert und in Bayern anerkannt ist.
Weißwurst essen - "König Ludwig"-Schnitt
Der amtierende Weißwurst-Botschafter Albert "Bertl" Fritz beschreibt die "König Ludwig"-Methode als nobelste Art, die Weißwurst zu verzehren. Ursprünglich wurde diese Art des Weißwurst-Essens auch "Kreuzschnitt" genannt. Richtig umgesetzt hinterlässt man am Ende die Weißwursthaut in einem Rautenmuster auf dem Teller. Und so geht's - rein theoretisch:
- Man sticht mit der Gabel in die letzten vier Zentimeter vor Ende der Wurst. Die Weißwurst ist fixiert.
- Dann schneidet man mit dem Messer schräg, am besten im 45 Grad Winkel, vier Zentimeter nach dem Ende der Wurst in die Wurst. Dabei sollte die Unterseite der Wurst jedoch nicht verletzt werden.
- Mit der Gabel nun in die Schnittfläche der Wurst stechen und diese aus der Haut herauslösen. Danach immer im Zickzack-Verfahren weiter schneiden und die Weißwurst aus der Haut lösen.
Der Vorteil der Methode? Die Wurst bleibt länger warm, da sie nicht direkt komplett aus der noch wärmenden Haut gelöst wurde. Und eine gute Weißwurst lässt sich schön glatt aus der Haut lösen. So erkennen Sie beim "König Ludwig"-Schnitt auch direkt die Qualität der Wurst.
Wem die schriftliche Umschreibung nicht eindeutig genug ist - im Video finden Sie die genaue Anleitung für den "König Ludwig-Schnitt":
Woher der Name "König Ludwig"-Schnitt stammt, ist unklar. Woher die Weißwurst stammt, kann dafür auf den Tag genau zurückgeführt werden.
Weißwurst Geschichte
Am 22. Februar 1857 gingen dem Wirt vom "Ewigen Licht" in München am Marienplatz die Schafsdärme für seine Kalbsbratwürstl aus. Die Wirtschaft war voll - es war ein Faschingssonntag - und dem Wirtsmetzger Sepp Moser blieb nichts anderes übrig, als die dickeren Schweinedärme zu verwenden. Die Weißwurst war geboren.