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Mehrere Symptome gemeinsam Das nephrotische Syndrom

Das nephrotische Syndrom beschreibt das gemeinsame Vorliegen vier verschiedener laborchemischer Konstellationen. Diese Veränderungen weisen gemeinsam auf eine Schädigung und Funktionsstörung der Niere hin. Es kann im Verlauf auch zu einem Rückgang der Filtrationskraft der Niere kommen. Meistens liegt der Schaden dann in den Glomeruli, also den Knäueln der Niere, vor.

Von: Max Tenschert

Stand: 05.10.2021

Ein Arzt untersucht die Nieren eines Patienten mittels Ultraschall. | Bild: picture-alliance/dpa

Beim nephrotischen Syndrom zeigt sich ein hoher Proteingehalt im Urin, der dann bei über 3,5 Gramm pro Tag liegt. Dies kann sich z.B. durch ein "Schäumen" des Urins auch für den Laien bemerkbar machen. Aufgrund des Verlustes über den Urin zeigt die Blutuntersuchung, dass das im Blut enthaltene Eiweiß gesenkt ist. Folglich kommt es beim nephrotischen Syndrom zu Ödemen, die mit dem Proteinverlust zusammenhängen.

"Die Proteine im Blut binden Wasser. Wenn weniger Proteine vorhanden sind, wird das Wasser nicht mehr im Gefäßsystem, also intravasal, gebunden und geht ins Gewebe. So entstehen die Ödeme."

Dr. Wajima Safi

Schließlich liegt beim nephrotischen Syndrom auch eine Störung im Fettstoffwechsel vor, die mit dem Eiweißverlust zusammenhängt. Diese wird in der Regel durch erhöhte Fettwerte im Blut nachgewiesen.

Diagnose des nephrotischen Syndroms

Das nephrotische Syndrom selbst ist meist keine eigenständige Diagnose, sondern Hinweis auf das Vorliegen einer anderen Erkrankung, die entweder primär die Niere betrifft oder in Rahmen derer die Niere zumindest beteiligt ist.

Die Diagnostik beim nephrotischen Syndrom umfasst neben der Patientenbefragung und der körperlichen Untersuchung auch eine Laboruntersuchung des Urins. Im Labor wird geprüft, wie hoch die Proteinausscheidung im Urin ist und ob diese über 3,5 Gramm pro Tag liegt. Findet sich ein derart großer Eiweißverlust über den Urin, kann man Hinweise auf den konkreten Nierenabschnitt, in dem die Funktionsstörung vorliegt, anfangs auch nicht-invasiv bekommen. Das passiert mittels einer Urin-Elektrophorese, bei der die Art des Proteins im Urin genauer identifiziert wird. Ebenso wird der Urin in der Regel vom behandelnden Arzt unter dem Mikroskop angeschaut. Ergänzt wird die Urinuntersuchung durch eine Blutuntersuchung, die neben dem nephrotischen Syndrom auch Hinweise auf die zugrundeliegende Nierenerkrankung geben kann.

Zusätzlich wird auch eine Nierenbiopsie durchgeführt, bei der eine Gewebeprobe der Niere entnommen wird. Diese wird anschließend unter dem Mikroskop überprüft.

Therapie eines nephrotischen Syndroms

Die Behandlung des nephrotischen Syndroms hängt grundsätzlich davon ab, was der Grund für das Vorliegen des Syndroms ist. Ist eine Autoimmunerkrankung etwa der Grund, so wird diese normalerweise mit einer immunsuppressiven Therapie behandelt. Diese Schemata beinhalten auch Kortison. Vor der Gabe von Kortison ist daher immer die Ursache des nephrotischen Syndroms festzustellen. Wenn Medikamente der Grund für das nephrotische Syndrom sind, müssen diese abgesetzt werden.

Die spezifische Therapie hängt dann davon ab, was das nephrotische Syndrom im Körper verursacht. Die Symptome lassen sich jedoch reduzieren. Wassereinlagerungen kann man meist gut mit Diuretika behandeln. Bestimmte Blutdrucksenker, die sogenannten ACE-Hemmer oder AT-Blocker, senken den Druck in den Nierenknäueln, den Glomeruli, und reduzieren darüber hinaus den Eiweißverlust. Auch die Erhöhung der Blutfette lässt sich medikamentös senken. Das nephrotische Syndrom geht mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen einher, daher sollte bei einem stark erniedrigten Bluteiweißwert (Albumin unter 2,5 g/dl) eine Blutverdünnung erwogen werden.

"Die Behandlung des nephrotischen Syndroms - abhängig von der Grunddiagnose - kann Wochen und Monate dauern. Wenn die Behandlung anschlägt, sieht man das in einem Rückgang des Proteinverlusts im Urin. Das ist leider nicht in ein paar Tagen erledigt, das braucht Zeit und Liebesmühe."

Dr. Wajima Safi


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