Schönheitschirurgie: Was gibt es? Das Tätigkeitsfeld der Schönheitschirurgie
Der Trend zur ästhetischen Chirurgie am eigenen Körper hält offenbar weltweit ungebrochen an. Wer einen ästhetisch-plastischen Chirurgen aufsucht, ist nicht krank, sondern meist nur unzufrieden mit seinem Aussehen.
Die moderne Medizin erlaubt heute Korrekturen an fast jedem Körperteil. Die häufigsten Eingriffe werden aber nach wie vor an Brust, Ohr und Nase vorgenommen.
Kopf
Das Gesicht ist der mit Abstand wichtigste Teil unseres Körpers. Es liefert uns Informationen zu nahezu allen Bereichen der menschlichen Persönlichkeit.
- Zornesfalten und Furchen der Stirn verursachen einen müden und grimmigen Gesichtsausdruck.
- Nasenhöcker, schiefe Nasen, platte Nasen oder große Nasenflügel können zu einer Schwächung des Selbstwertgefühls führen.
- Augenfältchen, erschlaffte Augenlider und abstehende Ohren beeinträchtigen ebenfalls das Erscheinungsbild stark.
Die ästhetische Chirurgie bietet Abhilfe.
Gesichtsstraffung
Früher waren es eher Frauen, heute legen sich auch immer mehr Männer wegen einer Gesichtsstraffung, im Fachjargon Facelift, unters Messer, mit dem Ziel, herabgesunkene Gesichtsstrukturen wieder anzuheben. Dabei wird über einen Hautschnitt Zugang zum Unterhautgewebe geschaffen, um die Haut von ihrer Unterlage vorsichtig zu lösen. Das Ausmaß eines solchen Eingriffs und die Länge des Hautschnittes variieren jedoch stark und hängen von den lokalen Problemzonen und den Erfahrungen des Operateurs ab. Eine Gesichtsstraffung wird in der Regel stationär und in Vollnarkose durchgeführt. Deutlich zugenommen hat in den letzten Jahren die Anwendung von sogenannten Gewebefillern, die unter die Gesichtshaut injiziert werden.
"Inzwischen gibt es auf dem Markt eine Unzahl verschiedener Filler, von denen die allermeisten nach einiger Zeit vom Körper wieder aufgelöst werden. Bei allen Produkten handelt es sich allerdings um Medizinprodukte der Klasse 3, die ebenso strengen Vorschriften für Zulassung und Anwendung unterliegen, wie z.B. Herzschrittmacher."
Prof. Machens, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Klinikum rechts der Isar der TU
Nasenkorrektur
Wer mit der Form seiner Nase unzufrieden ist, spürt unter Umständen einen hohen persönlichen Leidensdruck. Durch einen medizinischen Eingriff kann die Nase begradigt, verkleinert oder vergrößert werden, sogar die Nasenspitze und Nasenlöcher können korrigiert werden. Durch das Aufklappen der Nase wird mit Hilfe eines später unsichtbaren Schnitts zwischen den Nasenlöchern die Operation in Vollnarkose oder aber im Dämmerschlaf vorgenommen.
Augenlidstraffung
Um die Augen herum ist die Haut besonders dünn, was eine Falten- und Tränensackbildung begünstigt. Eine Lidplastik erfolgt jedoch nicht immer aus ästhetischen Gründen, denn das stark überhängende Lid kann das Gesichtsfeld erheblich beeinträchtigen. Mit der Lidplastik wird die überschüssige Haut an Ober- und/oder Unterlidern mit dem Skalpell entfernt. Die Straffung von Haut und Muskulatur ergibt sich von selbst, wenn die überschüssige Haut entfernt wird. Der Eingriff wird meist ambulant mit örtlicher Betäubung ausgeführt.
Kinnkorrektur
Das Kinn ist größtenteils für das Profil des Gesichtes verantwortlich. Bei einigen Menschen kann es entweder zu stark ausgeprägt oder aber unterentwickelt sein. Ist das Kinn zu stark ausgeprägt, dann kann es durch eine Reduktion der knöchernen Strukturen korrigiert werden, ein unterentwickeltes Kinn kann entweder durch eine Knochenverschiebung oder durch ein Implantat korrigiert werden. Operiert wird dabei zumeist in einer kleinen Hautfalte unterhalb des Kinns, an einer unauffälligen Stelle oder aus dem Mundbereich heraus. Eine Kinnkorrektur wird überwiegend in Lokalanästhesie durchgeführt.
Brust
Die Brust ist wesentliches Merkmal der Weiblichkeit. Deshalb wünschen sich viele Frauen eine wohlgeformte Brust. Nach Schwangerschaften oder auch altersbedingt schwindet die eigentliche Brustdrüse und die Brust hängt in dem gedehnten Hautmantel durch. Auch als Folge einer radikalen Diät kann die Brust stark erschlaffen. Viele Frauen mit Brüsten, die von Natur aus sehr groß oder auch unterschiedlich ausgeprägt sind, leiden darunter und fühlen sich unattraktiv, was ihren Selbstwert mindern und ihren Alltag beeinträchtigen kann.
Bruststraffung
Eine Bruststraffung verbessert die Form und die Festigkeit der Brust. Sie ist auch bei Brustasymmetrien sinnvoll. Mit einer Bruststraffung, die auch mit einem Brustimplantat kombiniert wird, erhalten die Patientinnen festere Brüste, die ihre Körperproportionen jugendlicher wirken lassen. Eine kleinere, leichtere und festere Brust wird dadurch erreicht, dass überflüssiges Haut- und Brustgewebe im unteren Brustbereich entfernt wird.
Brustverkleinerung
Bei großen Brüsten und damit verbundenen Beschwerden wird eine Brustverkleinerung vorgenommen. Dabei werden ähnliche Operationstechniken angewandt wie bei der Straffung der Brust. Die Brustwarze wird nach oben versetzt und aus dem unteren Teil der Brust werden Drüsen- und Fettgewebsanteile entfernt.
Brustvergrößerung
Der Schnitt erfolgt entweder in der natürlichen Hautfalte unterhalb der Brust, im Bereich der Brustwarze oder in der Achselhöhle. Durch diese Öffnung schafft der Chirurg einen Hohlraum, in dem ein Brustimplantat platziert wird. Dieser Hohlraum wird entweder direkt hinter dem Brustgewebe oder zwischen dem Brustmuskel und den Rippen geschaffen.
Wichtiges zur Brustoperation
Die meisten Brustoperationen werden in Vollnarkose ausgeführt und verlangen einen stationären Krankenhausaufenthalt. Sie können prinzipiell in jedem Alter durchgeführt werden, als wichtige Voraussetzung gilt jedoch, dass das Körperwachstum abgeschlossen ist und die Brüste voll entwickelt sind.
Bauch
Ein schlaffer oder mit übermäßig viel Fettgewebe ausgeprägter Bauch kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu Minderwertigkeitskomplexen führen. Dies kann durch regelmäßigen Sport, eine Ernährungsumstellung, aber häufig auch nur durch einen ärztlichen Eingriff behoben werden.
Bauchstraffung
Überschüssige Haut und Fettgewebsmassen können durch eine plastische Operation korrigiert werden. Das übermäßige und erschlaffte Hautgewebe sowie das Fettgewebe werden chirurgisch entfernt. Die Bauchmuskulatur kann dadurch nachhaltig und dauerhaft gestrafft werden, was zu einer deutlichen Verbesserung der Silhouette führt. Die dabei notwendigen Schnitte werden so geführt, dass die unvermeidbare Narbenbildung möglichst unauffällig bleibt. Der Eingriff verlangt einen stationären Aufenthalt und wird in Vollnarkose gemacht.
Fettabsaugung
Mit Hilfe des operativen Eingriffs kann das Körperbild korrigiert werden. Die Kunst des Chirurgen besteht darin, mit viel Fingerspitzengefühl durch die Haut zu ertasten, was an Fettgewebe entfernt und was erhalten werden soll. Dabei ist diese Methode jedoch keine Alternative zur Gewichtsreduktion. Kleinere Korrekturen können ambulant, in örtlicher Betäubung und mit einer Infusion von Schmerzmitteln durchgeführt werden. Bei größeren Eingriffen ist jedoch eine Vollnarkose mit einem Klinikaufenthalt von einigen Tagen erforderlich.
Arme und Beine
Durch Gewebealterung oder als Folge einer übermäßigen Gewichtsabnahme können sich an Oberarmen und Oberschenkel Veränderungen im Sinne von überschüssiger Haut bemerkbar machen.
Oberarme
Meist ist es die lockere Haut der Oberarme, die mit zunehmendem Alter ihre Elastizität verliert und sich nicht mehr zurückbildet. Bei der Oberarmstraffung wird das erschlaffte Hautgewebe exakt vermessen und entfernt. Die Schnitte werden so geführt, dass die unvermeidbare Narbenbildung möglichst unauffällig bleibt.
Oberschenkel
Als Reithosen werden die Fettansammlungen im Innen- und Außenbereich der Oberschenkel bezeichnet. Mit der Straffungsoperation entstehen zwar größere Hautschnitte und längere Narben, dafür können damit aber auch größere Fettschürzen und Hautfalten beseitigt werden, wobei dies gelegentlich auch durch eine Fettabsaugung unterstützt wird.
Besenreiser
Schimmernde, blaurot erweiterte Äderchen am Körper - in der Umgangssprache Besenreiser genannt - können störend wirken. Sie entstehen durch Schwäche der Venenwände. Die Ursache ist noch unbekannt. Die ästhetische Chirurgie behandelt auch diese Besenreiser. Um sie möglichst gründlich und dauerhaft zu entfernen, müssen in der Regel zunächst die Verbindungsvenen zum tiefen Venensystem gefunden werden. Im Anschluss daran gibt es verschiedene Techniken zur Beseitigung der sichtbaren Gefäßerweiterungen wie die Lasertherapie, das Wegspritzen, die Elektrokauterisation oder die Radiowellentherapie.
Sonstiges: Ästhetische Chirurgie für Männer
Manche Männer leiden an der sogenannten Gynäkomastie, einer gutartigen Vergrößerung der männlichen Brustdrüse. Tritt die Gynäkomastie aufgrund von stark vermehrtem Brustdrüsengewebe auf, kann es in der Regel direkt durch einen Schnitt um die Brustwarze entfernt werden. Wenn nötig, wird zusätzlich eine Fettabsaugung vorgenommen. Besteht die Störung hauptsächlich in überschüssigem Fettgewebe, ist eine einfache Fettabsaugung ausreichend.
Genitalien
Ein Spezialbereich der ästhetischen Chirurgie sind die Genitaloperationen, wie Schamlippenverkleinerungen oder -vergrößerungen, die Rekonstruktion des Jungfernhäutchens und Vaginalstraffungen bei Frauen, sowie die Penisverlängerung bzw. -verdickung durch körpereigene Fettgewebe.