17. Dezember 1938 Eric Knights "Lassie" erscheint
Im Kino spielte die Collie-Hündin Lassie sogar die junge Liz Taylor an die Wand, kein Wunder bei so einer ergreifenden Rolle! Am 17. Dezember 1938 war Eric Knights Kurzgeschichte erschienen.
17. Dezember
Dienstag, 17. Dezember 2013
Autor(in): Herbert Becker
Sprecher(in): Ilse Neubauer
Illustration: Angela Smets
Redaktion: Julia Zöller
Warum soll es Hunden anders gehen als Menschen?
Wenn bei Filmserien der Hauptdarsteller in ein Alter kommt, in dem er nicht mehr glaubwürdig ist, dann wird entweder die Serie eingestellt, oder es muss ein neuer Hauptdarsteller her. Das gilt für James Bond oder Ludwig Thomas Lausbuben genauso wie für Lassie.
Was sagt die Hündin?
Lassie, das war eine Fernsehserie, die fast zwei Dekaden lang - von den 50ern bis in die 70er Jahre - im Fernsehen lief, und deren Protagonistin eine Collie-Hündin war, Lassie eben. Weil kein Collie-Hund der Welt zwanzig Jahre am Set durchhält, mussten die Hauptdarsteller regelmäßig ausgetauscht werden. Anders als bei den James-Bond-Filmen merkten die meisten Zuschauer das aber nicht - genauso wie ihnen entging, dass es sich bei den Lassie-Darstellern immer um Rüden handelte.
Lassie witterte in jeder Folge irgendeine Gefahr, machte durch lautes Bellen auf sie aufmerksam und nachdem das jeweilige Herrchen - ja, klar, auch Lassies Besitzer wechselten mehrfach - nachdem also das jeweilige Herrchen endlich kapiert hatte, was die kluge Hündin sagen wollte, konnte gerettet werden, wer oder was eben grad zu retten war.
Der erste Hund, der in der Fernsehserie auftrat, hieß Pal. Er verfügte über einschlägige Erfahrungen, denn er hatte Lassie bereits in sage und schreibe sieben Kinofilmen verkörpert. Der erste davon hieß "Lassie Come-Home" und lief in Deutschland unter dem Titel "Heimweh". Literarische Vorlage war eine Kurzgeschichte des britisch-amerikanischen Schriftstellers Eric Knight.
Am 17. Dezember 1938 war sie in einer US-Wochenzeitschrift erschienenen, und weil sie so großen Anklang fand, kam der Stoff 1940 auch noch als Roman heraus. Erzählt wird darin die Geschichte von Joe, einem Jungen, dessen Familie in Not gerät, woraufhin seine Collie-Hündin an einen reichen Adligen verkauft wird. Lassie aber reißt aus, kämpft sich über große Entfernungen und durch schwierigstes Gelände zurück zu in ihrem Freund - und zuletzt sind die beiden wieder glücklich vereint.
Ausgeschnüffelt
In der Verfilmung sollte Pal zuerst nur als Stunt Dog für eine weibliche Darstellerin mitwirken, als derjenige also, der an Stelle der Diva reißende Flüsse durchschwimmt und ihr ähnliche gefährliche Aufgaben abnimmt. Aber Pal war so überzeugend, dass er schließlich die Hauptrolle bekam. Menschliche Nebendarsteller, wie zum Beispiel eine gewisse Elizabeth Taylor, die Jahre später ebenfalls zu einiger Berühmtheit gelangte, spielte er glatt an die Wand.
Kein Wunder, dass man ihn am Casting für die Fernsehserie beteiligte. Unter den drei Jungs, die in die Endauswahl kamen, schnüffelte Pal denjenigen aus, den er am liebsten als Partner haben wollte.
Nach Jahren vor der Kamera übernahmen erst sein Sohn, danach zwei seiner Enkel die Lassie-Rolle. Pal selber wurde müde. Im Studio erschien er immer seltener. Aus dem Star-Rummel machte er sich gar nichts mehr. Aber nun ja: Warum soll´s einem Hund da anders gehen als einem Menschen?