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7. November 1801 Alessandro Volta stellt erste Batterie vor

Elektrizität – wie funktioniert das? Wie konserviert man Strom, was leitet wie wohin? Fragen über Fragen, die sich eine ganze Generation an Wissenschaftlern stellt. Einer davon ist Alessandro Volta. Der lässt reichlich Funken fliegen und erfindet dabei irgendwann die Batterie. Autor: Hellmuth Nordwig

Stand: 07.11.2024 | Archiv

07.11.1801: Alessandro Volta stellt erste Batterie vor

07 November

Donnerstag, 07. November 2024

Autor(in): Hellmuth Nordwig

Sprecher(in): Johannes Hitzelberger

Redaktion: Susi Weichselbaumer

Das Experiment ist einfach: Auf die Zungenspitze lege man ein Stück Zinnfolie. Eine Silbermünze kommt weiter hinten auf die Zunge. Jetzt muss man die beiden Metalle noch mit einem Kupferdraht verbinden - und plötzlich schmeckt es stark sauer. Ob man das nachmachen mag, ist... Geschmackssache. Für besonders Experimentierfreudige lässt sich der Versuch aber auch steigern, wie wir noch sehen werden.

Der Schweizer Philosoph Johann Georg Sulzer soll im Jahr 1760 als erster darüber berichtet haben. Dann gerät die Geschichte in Vergessenheit, bis der Italiener Luigi Aloisio Galvani mit den Schenkeln toter Frösche zu hantieren beginnt: Er beobachtet, dass die Muskeln sich krampfartig zusammenziehen, wenn er sie mit zwei unterschiedlichen Metallen in Berührung bringt und diese über einen Draht miteinander verbindet. Eine Sensation, von der sich damals fast jeder, der einen Frosch fangen kann, persönlich überzeugt - von der Nachahmung an lebenden Menschen sei hier allerdings dringend abgeraten.

Qua Frosch bewiesen

Lange Zeit ist nicht klar, was dahintersteckt. Galvani und viele andere vermuten eine "tierische Elektrizität", doch die wahre Ursache findet schließlich Alessandro Volta. Er widmet fast sein ganzes Leben der Elektrizität, die damals groß in Mode ist. Sogar auf Jahrmärkten: Da können sich nervenstarke Herren küssen lassen von einer Dame, die durch Reibung elektrisch aufgeladen ist. Volta, ebenfalls Italiener und dem weiblichen Geschlecht sein Leben lang zugetan, begeistert so etwas. Ihm fällt aber auf, dass es für den Stromfluss weder einer Zunge bedarf noch eines Froschschenkels.
Die dienen nur als Stromleiter - die Quelle der Elektrizität liegt in den zwei verschiedenen Metallen, die verbunden werden.

Funken fliegen lassen

Von da aus ist es nicht mehr weit zum Bau einer Stromquelle. Volta nimmt ein Kupfer- und ein Zinkplättchen und legt ein Stückchen feuchtes Leder dazwischen. Nun verbindet er das Kupfer- und das Zinkende mit einem Draht, durch den tatsächlich Strom fließt. Weil es nur wenig ist, ordnet der Forscher viele solche Elemente übereinander an. Der Bau dieser sogenannten Voltaschen Säule ist die Geburtsstunde der Batterie, die in ihrem Inneren im Prinzip immer noch so aussieht. Am 7. November 1801 führt Alessandro Volta seine Säule Napoleon vor, erhält dafür eine Goldmedaille und viele weitere Ehrungen.

Einige Gelehrte haben seine Qualitäten da schon längst kennengelernt. In den 1790er-Jahren war Volta mehrfach im Ausland, unter anderem bei Georg Christoph Lichtenberg in Göttingen. Bei viel Wein experimentieren die beiden natürlich auch mit Zinkfolie und Silbermünzen. Die kann man nämlich nicht nur auf die Zunge legen, sondern auch auf die Haut, was ein stimulierendes Prickeln hervorruft. Lichtenberg hält das in einer Zeichnung fest, die er "doppelter Elektrizitätsweiser" nennt: Da ragt die Nasenspitze ebenso deutlich nach oben wie ein unterhalb des Nabels gelegener Körperteil. Es müssen unterhaltsame Abende gewesen sein mit Alessandro Volta, dem "hübschen Kerl", wie Lichtenberg ihn genannt hat.


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