Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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12. September 1959 Erste Folge der Fernsehserie "Bonanza"

Die zweitlängste Westernserie der Welt! Eine Vier-Männer-WG. Ein Pa und drei Söhne, aus drei verschiedenen Ehen. Dazu jede Menge Lassos und Rinder und weite Ebenen. Bisweilen rauchte ein Colt, meistens ging alles harmonisch aus. Diese Mischung machte "Bonanza" zum Publikumsrenner. Autor: Thomas Grasberger

Stand: 12.09.2023 | Archiv

12.09.1959: Erste Folge der Fernsehserie "Bonanza"

12 September

Dienstag, 12. September 2023

Autor(in): Thomas Grasberger

Sprecher(in): Caroline Ebner

Redaktion: Susi Weichselbaumer

Männerwohngemeinschaften haben einen schlechten Ruf. Man sagt ihnen strukturell bedingte organisatorische Multi-Dysfunktionalität nach. Was konkret bedeutet: Ladungen von Hausmüll, die zum Container hinunterzutragen sich keiner berufen fühlt. Dazu Berge von Unterwäsche, die herrenlos in der Wohnung herumvagabundieren. Lebensmittel, die seit Wochen ungeniert im Kühlschrank ihre Schimmelpilz-Pelzchen präsentieren dürfen. Und nicht zu vergessen: Stapel von Pizzakartons und Styroporschalen vom Take-Away-Asiaten nebenan!

431 Episoden Männer-WG

Kurzum, die Männerwohngemeinschaft ist eine zur dauerhaften Lebensform mutierte Ausnahmesituation - quasi eine Variante des un-betreuten Wohnens. Frauen sind in dieser Welt naturgemäß selten. Wenn sie tatsächlich einmal unverhofft auftauchen, sei es als besorgte Mütter oder als angetütelte One-Night-Stands, dann bleiben sie meist nicht lange. "Wie könnt ihr es hier nur aushalten?", entfährt es ihnen, während sie auf dem Absatz kehrt machen. Und die WG-Bewohner? Schauen sich fragend an und zucken mit den Schultern: "Wieso? Ist doch eh aufgeräumt." Nun, wie gesagt, Männer-WGs haben einen schlechten Ruf.

Dabei geht es auch anders. Wie wir aus dem Fernsehen wissen. Über 14 Jahre lang lebten da vier Männer auf einer weitläufigen Ranch zusammen. 431 Episoden lang! Völlig problemlos. Klar, manchmal kamen Schurken vorbei, die mussten natürlich bekämpft werden. Deshalb gab es gelegentlich Schießereien. Aber wirklich sehr, sehr selten. Denn "Pa" hatte die Sache immer im Griff. "Pa", das war der dreifache Witwer Ben Cartwright, ein weiser und friedliebender Patriarch, der drei Söhne hatte.
Den kritisch-intellektuellen Adam, den bärenstarken, liebenswürdigen Hoss und den naiven, gut aussehenden Little Joe, in seiner ewig grünen Jacke. Ob die je gewaschen wurde? Na, egal.

Die Hop Sing-Lösung

Jedenfalls hausten die Vier zusammen auf der "Ponderosa"-Ranch in Nevada. Und lösten die Alltagsprobleme einer amerikanischen Familie im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts. Völlig ohne Frauen! Müllberge oder Unterhosen lagen bei Bonanza trotzdem nie herum. Dafür gab´s nämlich den chinesischen Koch Hop Sing. Der hatte schon auch manchmal die Faxen dicke von der Männerwirtschaft und wollte am liebsten kündigen. Aber dann war er doch immer wieder dabei, wenn beim nächsten Mal die Landkarte von Virginia City brannte und die legendäre Titelmusik erklang - Dam daram daram daram Bonaaaanzaaaaa! Und schon ritten die vier Helden wieder über den Bildschirm - aber ohne Hop Sing. Denn es ging ja nicht primär um Haushaltsfragen, sondern um Verrat und um Rache und ähnliche Männer-Probleme. Die freilich lösten die Cartwrights stets mit Bravour. Erstmals am 12. September 1959. Zu Ende ging die US-Erfolgsserie dann im Jahr 1973, als der Hoss-Darsteller Dan Blocker verstarb. Danach konnte nicht mehr viel kommen. Schade eigentlich, denn die Cartwrights waren wirklich gute Leute. Nur mit Frauen hatten sie kein Glück. Geblieben ist ihnen keine. Dabei hätten die vier bestimmt auch mal den Müll getrennt. Also, vielleicht. Okay, das ist jetzt nicht ganz gesichert. Aber eines steht fest: Eine tolle Männer-WG war es in jedem Fall, damals auf der Ponderosa-Ranch.


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