Bayern 2 - Das Kalenderblatt


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5. März 1981 Erste Folge "Musikantenstadl" ausgestrahlt

Klatschende und wippende Menschen meist in Tracht auf Bierbänken in blumengeschmückten und fahnenbewimpelten Mehrzweckhallen: Sie bildeten die Kulisse für den legendären "Musikantenstadl". Nirgendwo volkstümelte es so gesamteuropäisch wie in Karl Moiks Fernsehshow. Autor: Martin Trauner

Stand: 05.03.2024 | Archiv

05.03.1981: Erste Folge "Musikantenstadl" ausgestrahlt

05 März

Dienstag, 05. März 2024

Autor(in): Martin Trauner

Sprecher(in): Hans-Jürgen Stockerl

Redaktion: Susi Weichselbaumer

Am 5. März 1981 strahlt der ORF, der österreichische Rundfunk, zum ersten Mal eine Sendung im Fernsehen aus, die für mindestens drei Jahrzehnte die Zuschauer im deutschsprachigen Raum, ja später sogar in ganz Europa begeistern, aber auch spalten wird: Titel der Show: "Musikantenstadl - ein bunter volkstümlicher Abend" - von und mit Karl Moik.

Der Musikantenstadl

Den Älteren braucht man den Musikantenstadl nicht zu erklären: Für die Jüngeren sei gesagt: Da zogen unter den Klängen des Zillertaler Hochzeitsmarschs Musikkapellen in irgendeine Mehrzweckhalle ein, das Publikum klatschte frenetisch im Zweivierteltakt. Und dann machte man halt eineinhalb Stunden lang volkstümliche Musik. Der Impressario war Karl Moik, ein gelernter Werkzeugmacher aus Salzburg mit Drang zu höherem, er hatte nebenbei auch am Salzburger Mozarteum studiert. Schon den ersten Stadl eröffnete Karl Moik mit den Worten: "Grüß Gott liebe Freunde aus Nah und aus Fern, dass auch sie heute dabei sind, das haben wir gern, denn Musik wollen wir bringen für jung und für (er lacht) alt…."

So liab hab i di

Die jüngeren Zuschauer damals - wenn sie denn je den Musikantenstadl überhaupt geschaut hätten - was sie dann aber doch wohl heimlich getan haben müssen - empfanden das Ganze eher als Zumutung, als bayerisch-österreichisches Alpenrambazamba. Folglich trat der damals noch sehr junge Stefan Raab im Musikantenstadl auf. Sein Lied, eine Parodie auf Karl Moik.
Der Text: "Er lacht er tanzt er singt, die ganze Zeit, ich schätze mal, er ist, schon morgens breit ..." Moik freilich tanzt und schunkelt mit Stefan Raab und nimmt das alles mit Selbstironie....
Die älteren Zuschauer aber freuten sich, dass ihnen Karl Moik Nachwuchskünstler präsentierte: Etwa einen Traunsteiner Buben namens Stefan Mross, der konnte ein wenig die Trompete blasen und das tat er dann vehement mit seiner "Heimwehmelodie", oder es trat auch mal ein 24 -jähriger Kärntner auf, der hieß Andreas Gabalier, es war damals sein erster Fernsehauftritt, so moderierte Karl Moik ihn an, und sein selbst komponiertes Lied hieß, "So liab hab i di".

Gipfeltreffen der Volkskultur

Und jetzt kommt auch noch die Wissenschaft ins Spiel: Der Musikantenstadl sei, so habe man es erforscht, der sei trotz all seiner Ressentiments - Karl Moik nannte in einer Folge die Italiener "Spaghetti-Fresser" - die Wissenschaft sagt, der Musikantenstadl sei auch irgendwie "völkerverbindend", er sei "transnational". Denn da präsentiert man ja nicht nur die Österreichische Volksmusik, da gibt’s ja auch noch die Südtiroler, die Bayern, die Oberkrainer aus Slowenien, die Schweizer, die Thüringer und so weiter… Die ersten Jahre, also in den Jahren vor dem Mauerfall, da findet der Musikantenstadl zwar nur in österreichischen Mehrzweckhallen statt, doch bald bespielt man andere Mehrzweckhallen. Erst in Brixen, in Südtirol, also in Italien, dann in Portoroz, in Slowenien, damals Jugoslawien, natürlich dann auch in München und ja: Sogar 1988 in der Sowjetunion, in Moskau.
Und das alles mit EINER volkstümlichen Musik ...


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