Ein Mythos und seine Deutung Glossar
| Begriff | Erklärung |
|---|---|
| Archaische Ära | Die archaische Ära bzw. Archaik bezeichnet im alten Griechenland die Epoche zwischen 700 v. Chr. und 500 v. Chr. auf die schließlich die Klassik folgt. |
| Archäologie | Auch "Altertumsforschung". Die Archäologie befasst sich mit der Erforschung der Menschheitsgeschichte. |
| Attika | In der Antike wurde damit die zum Stadtstaat Athen zugehörige und die Stadt umgebende Region der Halbinsel bezeichnet. Im heutigen Griechenland ist Attika eine Verwaltungsregion. |
| Daulis | Antike Stadt in Griechenland |
| Delphisches Orakel | Antike Weissagungs- und Kultstätte im alten Griechenland, die als Mittelpunkt der damaligen Welt galt. |
| Frevler | Im Allgemeinen bezeichnet dies eine Person, die mutwillig und negativ handelt, im religiösen Sinne ist dies jemand, der kirchliches Eigentum schändet bzw. sich an Vertretern der Kirche vergreift. |
| Große Göttin | Eine andere Bezeichnung für "Muttergöttin", "Mutter Erde", etc., also für die zentrale weibliche Gottheit, die bereits in der vorgeschichtlichen Zeit als Ursprung allen Lebens angesehen wurde. |
| Hades | In der griechischen Mythologie bezeichnet der Begriff sowohl die Unterwelt (den Ort der Toten), als auch den Herrscher über dieses Totenreich. |
| Inzest | Der Begriff bezeichnet den Geschlechtsverkehr zwischen miteinander verwandten Personen. Andere Begriffe dafür sind "Unzucht" oder "Blutschande". |
| Katharsis | In der griechischen Tragödie erfahren die Helden ein von den Göttern verhängtes Unheil, das sie jedoch auf sich nehmen. Das Publikum, das dem Helden dessen Furcht nachfühlt, mit ihm Mitleid empfindet und ihn bei der Annahme seines meist grausamen Schicksals emotional begleitet, wendet sich daraufhin von seinen eigenen evtl. verhängnisvollen Leidenschaften ab und erfährt wie der tragische Held eine Katharsis - eine Art innerer Reinigung, die in geistiger, emotionaler, körperlicher aber auch religiöser Hinsicht geschehen kann. |
| Kolonos | Hügel in der Nähe Athens, auf dem sich das verbotene Heiligtum der Eumeniden befindet. Der Ort ist Schauplatz eines der Dramen der thebanischen Trilogie um König Ödipus von Sophokles, Ödipus auf Kolonos. |
| Korinth | Griechische Stadt, die in der Antike eine besonders große Bedeutung hatte. |
| Kult | Götterverehrung, bei der von einem bestimmten Personenkreis rituelle Handlungen ausgeführt werden. |
| Matriarchat | Gesellschaftsstruktur, in der Frauen an der Macht sind bzw. die Gesellschaftsordnung von Frauen bestimmt wird. Die Abstammung von Seiten der Mutterlinie ist entscheidend, die Vaterschaft im Vergleich dazu unbedeutend. |
| Mysterium | Heute wird der Begriff auch mit dem des "Geheimnisses" gleichgesetzt bzw. mit einer Sache, die sich nicht erklären lässt. In der Religion der griechischen Antike war es von großer Bedeutung, dass diese ein Mysterium barg. |
| Odyssee | Berühmtestes Epos des griechischen Dichters Homer, das von König Odysseus von Ithaka und seinen Gefährten handelt. |
| Patriarchat | Gesellschaftsstruktur, in der die Männer die Machtpositionen innehaben. Die Abstammung von Seiten der Väter ist entscheidend und in der Erbfolge stehen die Söhne an erster Stelle. |
| Psychoanalyse | Psychologische Theorie, die sich der Untersuchung der unbewussten Vorgänge der menschlichen Seele widmet. Als Begründer der Psychoanalyse gilt der Neurologe Sigmund Freud. |
| Psychoanalytiker | Psychologe, Arzt bzw. Wissenschaftler, der sich der Psychoanalyse widmet. |
| Psycho-Thriller | Genre der Unterhaltungsbranche, in dem Spannung und Nervenkitzel über weite Strecken hinweg dominieren und die Akteure gegen psychische und physische Gewalt ankämpfen müssen. |
| Publizist | Schriftsteller, Journalist oder auch Wissenschaftler, der eigene Beiträge veröffentlicht und damit ein Teil der öffentlichen Meinungsbildung wird. |
| Sphinx | griech: "Würgerin"
Im Gegensatz zu der Figur aus der ägyptischen Mythologie ist die griechische Sphinx ein Dämon mit dem Kopf einer Frau und dem Körper eines Löwen, die manchmal auch mit dem Schwanz einer Schlange sowie Flügeln dargestellt wird. Sie lebt auf einem Berg außerhalb Thebens und tötet Reisende, die die von ihr gestellten Rätsel nicht lösen können. |
| Symbolisch | Sinnbildlich gemeint, eine bestimmte, im Einzelnen unterschiedliche Bedeutung tragend. |
| Thebaner | Die Einwohner Thebens. |
| Theben | Bedeutende Stadt im antiken Griechenland, um die viele Sagen kreisen und die als Handlungsort einiger der wichtigsten Tragödien dient. |
| Ur-Chaos | Ur-Zustand der Welt, als sie noch in absoluter Unordnung war. Aus diesem Ur-Chaos entstanden fünf der Götter der griechischen Mythologie, unter ihnen Gaia, die Göttin der Erde. |
| Urmysterium | Das Geheimnis, das nicht Erklärbare, das bereits existierte, als die Welt noch im Urzustand war. |
| Name | Werdegang |
|---|---|
| Antigone | Tochter des Ödipus, die den verstoßenen Blinden bis zu seinem Tod begleitet. |
| Apollon | Griechischer Gott des Lichts, der Künste, der Musik und der Weissagung, dem das Heiligtum in Delphi geweiht war. |
| Chrysippos | Sohn des Pelops und der Axioche, der von Laois entführt wurde und dessen Tod den Fluch auf das thebanische Königshaus auslöst. |
| Cocteau, Jean
(1889 - 1963) | Französischer Maler, Schriftsteller und Regisseur |
| Corneille, Pierre
(1606 - 1684) | Französischer Autor des Barock |
| Epikaste | Name der Iokaste in Homers Odyssee |
| Erinnyen | Bei den später auch als Eumeniden bezeichneten Erinnyen handelt es sich um drei Rachegöttinnen aus der griechischen Mythologie. |
| Eumeniden | Siehe Erinnyen |
| Freud, Sigmund
(1856 - 1939) | Der österreichische Psychologe gilt als Begründer der Psychoanalyse und hat den Begriff des Ödipuskomplexes geprägt. |
| Gaia | In der griechischen Mythologie ist sie die Mutter Erde, die gebärende Urgöttin, aus der heraus alles entsteht und die alles erhält. |
| Gide, André
(1869 - 1951) | Französischer Schriftsteller und Gewinner des Nobelpreises für Literatur |
| Gottsched, Johann Christoph
(1700 - 1766) | Deutscher Schriftsteller und Literaturtheoretiker |
| Hoffmannsthal, Hugo von
(1874 - 1929) | Österreichischer Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker und Mitbegründer der Salzburger Festspiele |
| Homer | Urvater der abendländischen Dichtkunst, der aus dem griechischen Kleinasien stammt. Dem antiken Dichter werden die beiden ersten Epen des Abendlandes, die Illias und die Odyssee zugeschrieben. |
| Jokaste | Die auch als Iokaste bezeichnete Königin von Theben und Mutter des Ödipus |
| Kadmos | Gestalt aus der griechischen Mythologie, die als Gründer Thebens und gleichzeitig als ihr erster König gilt. |
| Kreon | Bruder der Iokaste, der teilweise auch als thebanischer König regierte |
| Laios | König von Theben und Vater des Ödipus |
| Merope | Adoptivmutter des Ödipus und Gemahlin von König Polybos von Korinth |
| Müller, Heiner
(1929 - 1995) | Bedeutender Dramatiker des 20. Jahrhunderts, der sich auch als Lyriker, Regisseur sowie als Intendant einen Namen machte. Müller war außerdem von 1990 - 1993 Präsident der Akademie der Künste Berlin Ost. |
| Nitzschke, Bernd
(*1944) | Praktizierender deutscher Psychoanalytiker, Historiker der Psychoanalyse sowie Wissenschaftspublizist |
| Ödipus | Zentrale Gestalt aus der Ur-Mythologie, der Sohn König Laios' von Theben und dessen Gattin Iokaste, der basierend auf einem Fluch der Götter seinen Vater tötet und seine Mutter zur Frau nimmt. |
| Pelops | König aus der griechischen Mythologie, der König Laios aufnimmt, nachdem dieser aus Theben verbannt wurde. Als dieser ihm die Gastfreundschaft mit der Entführung seines schönen Lieblingssohnes dankt, der schließlich den Tod findet, ist dies der Auslöser für den Fluch. |
| Polybos | König von Korinth und Adoptivvater des Ödipus |
| Ranke-Graves, Robert von
(1895 - 1985) | Britischer Dichter und Schriftsteller, der sich besonders der Mythologie, den Göttern und römischen Herrschern widmete. Im englischsprachigen Raum ist er unter dem Namen Robert Graves bekannt. |
| Sachs, Hans
(1494 - 1576) | Deutscher Schuhmachermeister, Dichter und Dramatiker, der zusätzlich auch zur Zunft der Meistersinger von Nürnberg gehörte. |
| Seneca
(~1 - 65 n. Chr.) | Römischer Staatsmann und Schriftsteller, der für seine Reden berühmt war. Er war der Erzieher Kaiser Neros, der ihn der Verschwörung gegen ihn bezichtigte uind ihn zum Selbstmord zwang. |
| Teiresias | Blinder Prophet aus der griechischen Mythologie, der Ödipus bei der Suche nach Laios´ Mörder helfen soll, sich jedoch zunächst weigert, weil er die grausame Wahrheit kennt. |
| Voltaire
(1694 - 1778) | Berühmter Autor der französischen und europäischen Aufklärung, dessen Kritik an den Zuständen im absolutistischen Frankreich maßgebliche Auswirkungen auf die Französische Revolution hatte. |