Auschwitz-Birkenau | Auschwitz wurde 1940 als Konzentrationslager im ostoberschlesischen Bezirk Kattowitz gegründet. 1941 wurde es um das Lager Birkenau erweitert. In keinem anderen Lager sind so viele Menschen ermordet worden wie in Auschwitz. Deshalb ist der Name Auschwitz zum Symbol des größten systematischen Massenmordes der Geschichte geworden. |
Bataillon | Militärische Einheit bei Polizei oder Militär. Unterabteilung eines Regiments (besteht aus zwei oder vier Bataillonen). |
Bajonett | Stoßwaffe am Gewehrlauf, wenn der Soldat nicht mehr schießen kann, sondern in einen Nahkampf verwickelt wird; bezeichnet auch ein aufgepflanztes Seitengewehr. Der Name stammt von der französischen Stadt Bayonne. |
Deportation | Zwangsverschickung von Menschen; hier: der Transport von Juden zuerst in die Ghettos des Ostens, dann in die Vernichtungslager. |
Exekution | Ausführung, Vollstreckung, Hinrichtung. |
Hauptmann | militärischer Offiziersrang zwischen Oberleutnant und Major, meist Kompanieführer. |
Kaserne | Das Wort stammt aus dem Provenzalischen cazerna (Wachhaus für vier Soldaten); bezeichnet das Gebäude, in dem Soldaten untergebracht sind, einschließlich der Waffen und Ausrüstung. |
Kompanie | Militärische Einheit unterhalb des Bataillons; sie kann 60 bis 200 Mann (zumindest im Zweiten Weltkrieg) umfassen. |
Major | Offiziersrang zwischen Hauptmann und Oberst, unterster Dienstgrad der Staboffiziere. |
Lodz | Heute - im mittleren Polen gelegen - die zweitgrößte Stadt in Polen. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie als Litzmannstadt dem deutschen Reich zugeschlagen, gehörte also nicht mehr zum General-Gouvernement Polen. |
Lublin | Bezirkshauptstadt im Osten Polens. Von 1939 bis 1944 gehört es zum General-Gouvernement Polen unter deutscher Herrschaft. |
Minsk | Heute die Hauptstadt des selbstständigen Weißrussland, war wie im Zweiten Weltkrieg bis 1991 eine Teilrepublik der Sowjetunion, wurde 1941 von deutschen Truppen besetzt. |
Moral | Die Verhaltens- und Einstellungsnormen einer Gruppe oder einer ganzen Gesellschaft, die von den Mitgliedern als verbindlich angesehen werden. |
Nationalsozialismus | Der Begriff ist abgeleitet von dem Namen der von Hitler gegründeten Nationalsozialistischen Partei Deutschlands und steht für die weltanschauliche und politische Grundlage der Herrschaft in Deutschland von 1933 bis 1945. |
Normatives Modell | Begriff, den der Sozialpsychologe Harald Welzer verwendet: Zur Zeit des Nationalsozialismus fühlten die Deutschen, dass die Erniedrigung oder gar die Ermordung der Juden eine Verpflichtung, eine bindende Norm sei, der sie folgen müssten. |
Paria | in Indien Bezeichnung für einen Angehörigen der untersten Gesellschaftsschicht. Der Begriff wird übertragen auf alle sozial verachteten Gesellschaftsgruppen. |
Partisan | Bewaffneter Widerstandskämpfer im feindlichen Hinterland. Das italienische 'partigiano' und das französische 'partisan' stammen aus dem Lateinischen pars (Teil, Anteil). Partisanen gehörten nicht zu den regulären Truppen; sie mussten nicht wie Soldaten nach der Landkriegsordnung behandelt werden. |
Rassenschande | In einem der drei so genannten Nürnberger Gesetzen, dem "Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" von 1935 wurde die sog. "Rassenschande" als Straftatbestand festgelegt. Es stellte Eheschließungen und außerehelichen Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes unter Strafe. |
Regiment | Eine militärische Einheit, die aus zwei oder vier Bataillonen besteht, meist unter Führung eines Oberst. |
Referenzrahmen | Begriff, den der Sozialpsychologe Harald Welzer verwendet. Er will damit ausdrücken, dass alle Menschen in ein gesellschaftliches Beziehungsgeflecht eingebunden sind. Ihre Stellung wird im Naziregime nach vorgegebenen Regeln bestimmt. Die Juden stehen ganz unten. |
Reserve(bataillon) | Der Begriff Reserve bezeichnet alle Wehrpflichtigen, die nicht im aktiven Wehrdienst stehen, ihn aber geleistet haben. Bei Bedarf können sie eingezogen werden, d. h. sie müssen in ganz bestimmten Truppenteilen, meist im Kriegsfall, außerhalb ihres Zivilberufs, ihren Dienstversehen. |
Riga | Hauptstadt der Republik Lettland, das von 1918 bis 1940 selbstständige Republik war; von 1940 bis 1991 Teilrepublik der Sowjetunion. Im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Herrschaft. |
Rollendistanz | An jede Position in der Gesellschaft werden bestimmte Erwartungen gestellt. Hinter diesen verschiedenen Rollen (z. B. als Mutter, Direktorin) steht das Individuum, das die gesellschaftlichen Anforderungen erfüllen soll. Jeder Mensch kann auf Distanz zu seiner Rolle gehen: Ich erfülle meine Aufgabe, aber ich bin es nicht, der da handelt. |
Sozialpsychologie | ist eine Teildisziplin der Psychologie, die sich mit dem Verhalten des Individuums in Gruppen befasst. Dazu gehören Fragen wie Erziehung, Vorurteile, soziale Wahrnehmung, Anpassung, Rollenverhalten. |
Spieß | Seit 1900 Bezeichnung im deutschen Heer für den Kompaniefeldwebel. Er trug früher einen Offizierssäbel, der ihm den Namen einbrachte. |
SS | Die SS, die "Schutzstaffel", 1925 gegründet, diente Hitler als persönlicher Schutz. Seit 1929 unter der Führung Himmlers selbstständiger Kampfverband, 1934 endgültig aus der SA (Schutzabteilung) ausgegliedert. 1933 entsteht die bewaffnete SS. Sie wird ausgebaut zur SS-Verfügungstruppe. Die SS-Wachmannschaften der Konzentrationslager erhielten 1936 die Bezeichnung SS-Totenkopfverbände. Beide Verbände werden zusammen seit 1939 als Waffen-SS bezeichnet. |
Treblinka | Vernichtungslager: In diesem polnischen Ort nordöstliche von Warschau wurden von 1942 bis Oktober 1943 900.000 Juden ermordet. |
Vernichtungslager | Im Gegensatz zum Konzentrationslager ("Vernichtung durch Arbeit") wurden diese Lager zur Massenvernichtung von Juden, Kriegsgefangenen, Zigeunern und Homosexuellen eingerichtet: Auschwitz-Birkenau, Chelmo, Sobibor, Majdanek, Belzec, Treblinka. |
Zugführer | Führer einer militärischen Einheit, entweder ein Feldwebel oder Leutnant. Mehrere Züge bilden eine Kompanie. |