Existenzialismus Glossar
Begriff | Erklärung |
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Algerienkrieg (1954-1962) | Bezeichnet den Krieg zwischen Frankreich und Algerien. Bereits im Jahr 1830 hatten französische Truppen begonnen, das Land zu besetzen, bis es schließlich zu einer Kolonie Frankreichs wurde. Nach Ende des 2. Weltkrieges begannen Algerier, gegen die Besatzer gewaltsam zu demonstrieren und die Unabhängigkeit Algeriens einzufordern. Die Unruhen endeten schließlich neun Jahre später im Algerienkrieg. 1962 wurde das Recht Algeriens auf Selbstbestimmung von Frankreich anerkannt. |
Atheismus | Beschreibt den Nicht-Glauben an (einen) Gott, wobei nicht automatisch die Existenz (eines) Gottes bestritten oder geleugnet wird. |
Dogma | als verbindlich geltender (kirchlicher) Lehr- bzw. Glaubenssatz |
Euphorie (euphorisierend) | Im alltäglichen Sprachgebrauch sind mit Euphorie ein gesteigertes Wohlbefinden und eine überschwängliche Gemütsverfassung gemeint. Euphorische Zustände werden häufig durch den Konsum von Drogen ausgelöst, was auch zur Senkung persönlicher Hemmschwellen führt. |
Existenzialismus | Eine philosophische Richtung, die das Wesen der menschlichen Existenz in den Mittelpunkt stellt: Der Mensch muss selbst aktiv werden und seinem Leben einen Sinn geben, in das er durch den Zufall seiner Geburt geraten ist. |
Existenzphilosophie | Bezeichnet die Summe aller Bewegungen oder Strömungen der Philosophie, die sich mit Fragen menschlicher Existenz auseinandersetzen. Die Existenzphilosophie kann als deutscher Ursprung des französischen Existenzialismus gesehen werden. Wichtige Vertreter dieser Philosophie sind Martin Heidegger und Karl Jaspers. |
Geworfenheit | Ausdruck aus der sogenannten phänomenologischen Philosophie: Geworfenheit nennt Martin Heidegger die Art, wie das Ich zu seinem eigenen In-der-Welt-sein gekommen ist. |
Humanismus | Eine Bewegung, die sich zu Beginn der Renaissance-Epoche entwickelt hat. Der Humanismus bezeichnet die Gesamtheit der Ideen von Menschlichkeit und das Streben nach wahrer, menschlicher Bildung durch das Studium antiker Schriften. |
Katatonie | Aus dem Griechischen = "Erschlaffung". Eine Krankheit, genauer ein psychomotorisches Syndrom, also eine ausgeprägte Störung der willkürlichen Bewegung. Sie tritt häufig bei Schizophrenie und Hirntumoren auf. |
Kosmologie | Die Lehre von Aufbau und Entwicklung des Weltalls. Sie ist als Teilgebiet der Physik und der Philosophie zu verstehen. |
Latenz | Beschreibt etwas, das nicht sichtbar ist, weil unter der Oberfläche befindlich; etwas Verborgenes. |
Metaphysik | Die Lehre von den Grundursachen des Seins, bei der gemachte Erfahrungen und Wahrnehmungen außer Acht gelassen werden. Sie ist eine Grunddisziplin der Philosophie. Der Begriff "Metaphysik" stammt vermutlich aus einem Werk des griechischen Philosophen Aristoteles. |
Sabbat-Jahr | In der Bibel beschreibt das Sabbatjahr das siebte Jahr (Ruhejahr), in dem Ackerland nicht bewirtschaftet wird, also brach liegt. Auf die Arbeitswelt übertragen bedeutet das, dass ein Arbeitnehmer nach beispielsweise sechs Jahren den Arbeitsplatz verlässt, um eine Auszeit zu nehmen. Nach dieser Zeit kehrt der Arbeitnehmer in das Unternehmen zurück. |
Schwarze Serie (frz. "film noir") | Eine Filmgattung aus den 1940-er und 1950-er Jahren, die von der Philosophie des Existenzialismus und amerikanischer Kriminalliteratur geprägt ist. Die schwarze Serie versteht sich auch als Gegenpol zu den klassischen Hollywoodproduktionen. |
Seismograf | Ein Gerät, das Erderschütterungen und andere geologische Bewegungen messen und orten kann. |
Personen
Name | Werdegang |
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Bécauds, Gilbert (1927-2001) | Eigentlich Francois Gilbert Silly, französischer Chansonsänger, der aufgrund seines aufbrausenden Temperaments auch "Monsieur 100.000 Volt" genannt wurde. Seine Lieder wurden von bekannten Größen, wie Frank Sinatra oder Marlene Dietrich interpretiert. |
Camus, Albert (1913-1960)
Französischer Schriftsteller und Philosoph. Camus’ Philosophie beschreibt das Absurde: Nichts im Leben hat oder ergibt einen Sinn. Camus ist Träger des Nobelpreises für Literatur.
de Beauvoir, Simone (1908-1986)
Französische Schriftstellerin und Philosophin. Als eine der Begründerinnen des Feminismus nach 1968, setzte sie sich für die Gleichberechtigung und die Selbstbestimmung von Frauen ein. De Beauvoir war die Lebensgefährtin von Jean-Paul Sartre.
Name | Werdegang |
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de Sade, Marquis Donatien Alphonse Francois (1740-1814) | Französischer Adeliger und Autor, der besonders durch seine in Büchern verewigten erotischen Fantasien bekannt geworden ist. Von seinem Namen leitet sich der (Sexual-)Begriff "Sadismus" ab. |
Godard, Jean-Luc (* 1930) | Französischer Filmregisseur, der besonders in den 1960-er Jahren zu den bedeutendsten französischen Filmemachern zählte. In seinen Filmen wird immer wieder Kritik an der bestehenden Gesellschaft geübt. |
Greco, Juliette (*1927) | Französische Chansonsängerin und Schauspielerin, die besonders die Vertreter des Existenzialismus inspiriert hat. So haben Philosophen wie Jean-Paul Sartre Texte für Grecos Lieder geschrieben. |
Heidegger, Martin (1889-1976) | Deutscher Philosoph. Heidegger hatte mit seinen Theorien großen Einfluss auf andere Philosophen auch außerhalb Deutschlands. So hat er mit seiner Philosophie maßgeblich Jean-Paul Sartre inspiriert. |
Hemingway, Ernest Miller (1899-1961) | Populärer amerikanischer Schriftsteller. Zudem war Hemingway auch Reporter, Kriegsberichtserstatter, Jäger und Abenteurer. Zu seinen bekanntesten werken gehören "Schnee auf dem Kilimandscharo", "Wem die Stunde schlägt" und "Der alte Mann und das Meer". |
Jaspers, Karl Theodor (1883-1969) | Deutscher Psychiater und Philosoph, der in den letzten Lebensjahren die Schweizer Staatsbürgerschaft annahm. Jaspers ist DER Vertreter der Existenzphilosophie, die in Frankreich auch als Existenzialismus bekannt wurde. Jaspers selbst aber unterschied strikt zwischen diesen beiden Formen. |
Kierkegaard, Sören (1813-1855) | Dänischer Theologe, religiöser Schriftsteller und Philosoph. Kierkegaard nutzte die Philosophie, um mit ihr über religiöse Fragen und den christlichen Glauben nachzudenken. Er gilt als geistiger Wegbereiter der Existenzphilosophie. |
Merleau-Ponty, Maurice (1908-1961) | Französischer Philosoph. Merlau-Ponty wird oft zu den Vertretern des Existenzialismus gezählt, obwohl er nicht wie Jean-Paul Sartre, mit dem er eng verbunden war, ausdrücklich einen Sinn in der menschlichen Existenz ablehnt. |
Piaf, Edith (1915-1963) | Französische Chansonsängerin, die auch den Spitznamen "Spatz von Paris" hatte. Zu ihren bekanntesten Stücken gehören "Non, je ne regrette rien" und "La vie en rose". |
Sartre, Jean-Paul (1905-1980) | Französischer Schriftsteller, Bühnenautor und Philosoph. Sartre gilt als einer der Begründer und Hauptvertreter der Philosophie des Existenzialismus. Er war Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Les Temps Modernes". |