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Eine Kulturgeschichte der weiblichen Keuschheit Personen und Begriffe

Stand: 22.07.2019 | Archiv

Personen / GestaltenWerdegang
ArtemisGriechische Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes, auch Hüterin der Frauen, der Gebärenden und der Kinder; lebt vollständig keusch; wie Hestia und Athene verteidigt sie ihre Jungfräulichkeit mit größter Hartnäckigkeit.
AtheneGriechische Göttin der Weisheit, der Strategie, des Kampfes, der Kunst, des Handwerks, der Wissenschaften und Zahlen; Schutzgöttin Athens; einer ihrer wichtigsten Beinamen ist "die Jungfräuliche", da sie jede Liebesbeziehung verweigert.
Dickens, Charles
(7.2.1812 - 9.6.1870)
Englischer Journalist und Schriftsteller; Chronist des viktorianischen Zeitalters; schildert in seinen Romanen gesellschaftliche Missstände und Sozialstrukturen; bekannteste Werke u.a. "Oliver Twist", "David Copperfield", "Große Erwartungen".
Gregor von Nyssa (um 335/340 - nach 394)Bischof, Heiliger und Kirchenlehrer; einflussreicher christlich-philosophischer Denker der Spätantike; seine Schrift "Über die Jungfräulichkeit" prägt das christlich-abendländische Konzept einer asketischen, spirituellen Jungfräulichkeit.
Hieronymus, Sophronius Eusebius
(347 - 30.9.420)
Spätantiker Kirchenlehrer, Bischof und Heiliger; wichtig vor allem durch seine als "Vulgata" bekannte, für die Kirche fortan maßgebliche Übersetzung der Bibel aus dem Altgriechischen ins Lateinische.
HeraGriechische Göttin, Schwester und auch Gattin des Zeus; Schutzherrin der Ehe, der Hochzeitsnacht, der Niederkunft und Wächterin über die eheliche Sexualität; trotz mehrerer Geburten kann sie ihre Jungfräulichkeit alljährlich durch ein Bad erneuern.
HestiaGriechische Göttin des Herd- und Opferfeuers; als Poseidon und Apollon um sie werben, schwört sie beim Haupt des Zeus, ewig Jungfrau zu bleiben. Zeus gewährt ihr diesen Wunsch.
Jeanne d`Arc / Jungfrau von Orléans
(6.1.1412 - 30.5.1431)
Französische Nationalheldin und Heilige, verhilft im Hundertjährigen Krieg (1337-1453) den Truppen des französischen Thronerben zum Sieg über die Engländer; nach ihrer Verurteilung wegen angeblicher Ketzerei in Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
LolitaTitelheldin des gleichnamigen Romans von Nabokov, der die Liebesbeziehung eines Literaturwissenschaftlers (Humbert Humbert) mit einer Zwölfjährigen schildert. Ihr Name wird zum Inbegriff der sexuell frühreifen, verführerischen Kindfrau.
Nabokov, Vladimir (10.6.1899 - 2.7.1977) Russisch-amerikanischer Schriftsteller, der durch seinen 1955 veröffentlichten Roman "Lolita" schlagartig weltberühmt wird. Das heftig diskutierte und umstrittene Buch wird erst als Pornografie verworfen, später aber als literarisches Meisterwerk gewürdigt.
VestaRömische Göttin von Heim und Herd, Hüterin des heiligen Opferfeuers, das Aeneas nach Rom bringt; ihren Tempel auf dem Forum Romanum betreuen sechs auf 30 Jahre zu strikter Jungfräulichkeit verpflichtete Priesterinnen (Vestalinen).
BegriffeErklärung
AnatomieLehre vom Körperbau (Aufbau) von Organismen (von griech. "ana" = auf und "tomein" = schneiden), untersucht und beschreibt Gestalt, Lage und Struktur von Körperteilen, Organen, Geweben oder Zellen.
AskeseFreiwilliger Verzicht auf bestimmte Dinge, Gebrauchs- und Genussgüter sowie körperliche Bedürfnisse (Nahrungs- und Schlafverzicht, sexuelle Enthaltsamkeit, Schweigen etc.); Ziel ist das Erlangen einer höheren Bewusstseinsebene.
Frigide / FrigiditätSexuelles Desinteresse, geringes bzw. fehlendes sexuelles Verlangen (Lustlosigkeit, Gefühlskälte (von lat. "frigidus" = kühl, kalt).
HymenDie Vaginalöffnung ringförmig umrahmender, jedoch nie vollständig überdeckender, dünner Gewebesaum mit individuell unterschiedlichen Formen; der/das Hymen ist keine Membran und wird daher auch nicht beim ersten Geschlechtsverkehr durchstoßen.
IkoneWörtlich "Bild", "Abbild"; in der orthodoxen Kirche ein geweihtes Kult- oder Heiligenbild; alltagssprachlich eine musterhafte Person oder Sache als Verkörperung bestimmter Werte, Vorstellungen, Lebensgefühle ("Stil-Ikone", "Pop-Ikone").
KonstellationGefüge von Umständen, Tatsachen, Dingen; Gesamtlage, die sich aus dem Zusammentreffen besonderer Umstände und Verhältnisse ergibt; in Astronomie und Astrologie die Stellung der Gestirne zueinander.
MonogamieWörtlich "Einehe" (von griech. "monos" = einzig und "gamos = Ehe), Konzept einer meist lebenslang angelegten Treuebeziehung, die sich auf einen Sexualpartner beschränkt.
Monotheismus, monotheistischWörtlich "Eingottglaube" (von griech. "monos" = einzig und "theos" = Gott); Bezeichnung für Religionen, die nur an einen einzigen Gott glauben; die drei großen monotheistischen Religionen sind Judentum, Christentum und Islam.
NimbusStrahlen- oder Lichterscheinung (von lat. "nimbus" = Wolke) um Kopf oder Körper einer abgebildeten Person; in der Antike Zeichen der Macht und des Göttlichen; im christlichen Kontext Zeichen der Heiligkeit; im übertragenen Sinn auch "Ansehen, Ruf, Ruhm".
Patriarchat, patriarchalischWörtliche: Herrschaft der Väter (im Gegensatz zum Matriarchat: "Herrschaft der Mütter); Bezeichnung für ein System sozialer Beziehungen, Werte, Gesetze und Verhaltensmuster, das von Vätern und Männern geprägt, kontrolliert und repräsentiert wird.
StereotypEinförmig, gleichförmig; ein bestimmtes (vereinfachtes) Muster wiederholend, Schema, Klischee; (abwertende) Bezeichnung für in der Regel starre, unhinterfragte und überindividuell geltende beziehungsweise weitverbreitete Vorstellungsbilder.
SubersivUmstürzlerisch, zerstörerisch, unterwandernd; auf den Sturz einer bestehenden Ordnung oder bestehender Vorstellungen bedacht.
ToposStehende Redewendung, Formel, Gemeinplatz (von griech. "topos" = Ort, Stelle), neutral: vorgeprägtes Sprachbild, Beispiel oder Motiv; abwertend: Floskel, Klischee, Versatzstück, Gemeinplatz, beispielsweise "böse Stiefmutter", "zänkische Frau".
VaginaSchlauchförmiges inneres Geschlechtsorgan der Frau (Scheide); Teil des Geburtskanals; verbindet die äußeren Geschlechtsorgane (Vulva, "Scham") mit den tieferen inneren Geschlechtsorganen (Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke, Drüsen).
VirgoLat. Jungfrau
ZyklusKreislauf; Abfolge regelmäßig wiederkehrender (zusammengehöriger) Dinge und Ereignisse, beispielsweise Jahreszeiten, Monatsblutung.

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