Flossenbürg Lager der "zweiten Generation"
Hitler und sein Architekt Albert Speer hatten wahnwitzige Pläne mit Berlin, Hamburg oder München: Wären die projektierten Monumentalbauten Wirklichkeit geworden, die "Führerstädte" wären nicht wiederzuerkennen gewesen. Der Kriegsverlauf verhinderte die Realisierung der Triumph-Architektur. 1938, als Flossenbürg eröffnet wurde, liefen die Vorbereitungen jedoch noch auf Hochtouren. Ungeheure Mengen an Granit waren für derartige Projekte nötig, aber auch für Hitlers Straßen- und Autobahnbauprogramm - und sehr viele Arbeitskräfte.
Granit für Hitler
Ein Lager wie Flossenbürg diente nicht mehr nur dazu, NS-Gegner zu inhaftieren und terrorisieren. Bei den KZs der "zweiten Generation" spielten auch wirtschaftliche Interessen der SS bei der Standortwahl für neue Konzentrationslager eine Rolle.
Gezielt beutete man Gefangene zur billigen Produktion von Baustoffen aus. Vorwiegend aus diesem Grund errichtete man auch das KZ in Flossenbürg, wo Granit in großen Mengen vorkam.
Billige Arbeitskräfte - Tausende Tote
Im Mai 1938 wurde das Lager eröffnet. Während des Krieges, als man dann die Häftlinge fast ausschließlich in der Rüstungsproduktion einsetzte, kamen fast 90 Außenkommandos dazu. Damit wurde Flossenbürg das viertgrößte KZ.
Von 1938 bis 1945 waren insgesamt 100.000 Häftlinge im Gesamtkomplex Flossenbürg. In dem KZ, gebaut zur "Vernichtung durch Arbeit", starben mindestens 30.000 Menschen, viele von ihnen auf den berüchtigten Todesmärschen wenige Tage vor Kriegsende.