Hirnströme | Sind Nervenzellen aktiv, bauen sie über ihre Länge eine elektrische Spannung auf. Diese lässt sich auch durch die Schädeldecke hindurch messen. Die Methode heißt Elektroenzephalographie (EEG): Dem Probanden wird eine Art Badekappe aufgesetzt, innerhalb derer Spannungsfühler angebracht sind. Mit Kabeln wird jeder einzelne Messpunkt mit einem Gerät zur Auswertung verknüpft. So lassen sich auch über längere Zeit hinweg die Hirnströme messen. Sie geben zum Beispiel Auskunft darüber, ob der entsprechende Bereich des Gehirns gerade aktiv ist oder nicht, ob der Mensch träumt usw. Allerdings sind im Gehirn immer sehr viele nahe beieinander liegende Zellen zugleich aktiv, die nicht getrennt erfasst werden, sodass ein EEG nur ein grobes Bild von der Gehirnaktivität liefert. |
Kategorisierung | Ein Dackel ist ein Hund, deshalb ein Tier und somit ein Lebewesen - das wissen wir. Dahinter steckt ein Lernprozess in der frühen Kindheit: die Bildung von Kategorien, also das Zusammenfassen von Gegenständen, die einander ähnlich sind. Kinder lernen also, dass Dackel, Terrier und Pudel Hunde sind und Hunde, Katzen und Schildkröten Tiere. Das gleiche gilt für Vorgänge (Laufen, Autofahren, Zugfahren und Fliegen sind Arten der Fortbewegung) und Abstraktes (Rot, Blau, Grün und Gelb sind Farben). Die Kategorisierung ist Voraussetzung dafür, dass wir Dinge sprachlich benennen können. |
Präfrontaler Kortex | Ein Teil des Gehirns, der hinter der Stirn liegt. Hier werden Erfahrungen zusammengeführt und emotional bewertet. Der präfrontale Kortex ist entscheidend dafür, dass Menschen ihr Verhalten einer Situation anpassen. Bei einer Schädigung dieses Hirnbereichs kommt es zu deutlichen Persönlichkeitsveränderungen (der Mensch wird beispielsweise gefühlsarm oder enthemmt). Darüber hinaus ist der präfrontale Kortex wichtig für das Planen von Handlungen und strategisches Verhalten. Er ist erst in der Mitte des dritten Lebensjahrzehnts endgültig ausgebildet. Genau deshalb probieren wir vorher auch "Unvernünftiges" aus - weit über das Kleinkindalter hinaus. |
Synapse | Verknüpfung zwischen Nervenzellen. Sie ermöglicht es, dass Signale auch über Strecken weitergegeben werden können, die länger sind als einzelne Zellen. Im Gehirn mit seinen Milliarden von Nervenzellen bildet sich nach der Geburt zunächst scheinbar wahllos eine Vielzahl von Synapsen. Durch Lernen und Erfahrung werden bestimmte Bahnen verstärkt, andere dagegen nicht mehr benutzt und die dortigen Synapsen abgebaut. Der Umbau von Synapsen im Gehirn hält das ganze Leben an. Bei einer Verletzung oder Degeneration von Teilen des Gehirns ist es deshalb nach intensivem Training in gewissem Umfang möglich, dass andere Hirnbereiche die ausgefallene Funktion übernehmen. |