Als "Erzketzer" galten im Mittelalter die Katharer, die sich selbst als "Kathari", die "Reinen" bezeichneten. Daraus ist dann das Schimpfwort "Ketzer" entstanden. Sowohl ihre Ablehnung der mächtigen und reichen katholischen Kirche als auch ihre Kritik am Staat forderten die Reaktion der Mächtigen heraus.

Papst Innozenz III. rief 1209 zum Kreuzzug gegen die Albigenser auf, die südfranzösischen Katharer in der Region um die Stadt Albi. Die Kämpfe dauerten 20 Jahre und wurden auf beiden Seiten mit großer Grausamkeit geführt. Allein beim "Massaker von Beziers" 1209 wurden 20.000 Menschen von den überwiegend aus Deutschland stammenden Kreuzfahrern umgebracht. Der Albigenserkrieg endete mit der Kapitulation des Grafen von Toulouse und dem Sieg von Papst und Krone. Dabei ging auch die provençalische Kultur mit ihren Troubadouren und der Kunst des Minnesangs unter.