Anarchie
(Von griech. Anarchia = ohne Herrschaft, Führung). Sozialpolitisches und philosophisches Gesellschaftsmodell, antistaatlich und hierarchiefeindlich, das auf herrschaftsfreie Assoziation mit anderen Menschen baut.

akephal
(Griechische Vorsilbe a- = ohne / un-, képhalos = Kopf, Haupt). Fachbegriff aus der Ethnologie. Bezeichnet die Eigenschaft von Volksstämmen, kein herrschendes Oberhaupt zu haben, allenfalls Respektspersonen.

anthropologisieren
Etwas zu einer Grundkonstante, einer Grundbedingung des Menschseins erklären.

babylonisch
Aus Babylonien stammend. Babylonien war ein Königreich in Mesopotamien (1900 v. Chr./1800 v. Chr. bis 539 v. Chr)., lag am Unterlauf der beiden Flüsse Euphrat und Tigris, im Gebiet zwischen der heutigen irakischen Stadt Bagdad und dem Persischen Golf.

Bürgerkrieg
Bewaffneter Konflikt auf dem Gebiet eines einzigen Staates zwischen mehreren inländischen Gruppen, häufig unter Einmischung ausländischer Mächte.

destruktiv
zerstörerisch

Ethnologe
Jemand, der Ethnologie studiert hat. Die Wissenschaft der Ethnologie erforscht die Völker und Kulturen der Welt, ihre Lebensgewohnheiten und Gebräuche.

Ghana
Ghana (früher Goldküste) liegt in Westafrika und grenzt an die Elfenbeinküste, Burkina Faso, Togo sowie im Süden an den Golf von Guinea. Ehemalige britische Kolonie.

global
Weltweit, im politischen Zusammenhang: alle Staaten oder alle Industriestaaten umfassend.

Keilschriftgesellschaft
Zahlreiche Kulturvölker des alten Orients (Sumerer, Akkader, Babylonier, Assyrer u. a.) bedienten sich zwischen 3000 v. Chr. bis 400 v. Chr. der Keilschrift, die in weichen Ton eingeritzt wurde.

Martyrium
Meist freiwilliges oder in Kauf genommenes Leiden, oft auch Sterben, um einer Überzeugung oder um eines Glaubens willen.

Menschenrechte
Konzept, das allen Menschen universelle Rechte zuschreibt.

Mesopotamien
(Griech. für "zwischen den Flüssen", Zweistromland). Gebiet um die Flüsse Euphrat und Tigris in Südost-Anatolien, Syrien und im Irak. Seit der Jungsteinzeit von immer neu einströmenden Bevölkerungsgruppen besiedelt. Frühe Hochkultur im 4. Jahrtausend vor Chr. (Einwanderung der Sumerer).

Misereor
Großes Hilfswerk der katholischen Kirche mit Sitz in Aachen, unterstützt zahlreiche Hilfsprojekte in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika.

Parlamentarische Demokratie
Form der repräsentativen Demokratie. Die wichtigsten politischen Entscheidungen werden vom Parlament getroffen, das vom Volk (dem Souverän) gewählt wird. Das Parlament bestellt und kontrolliert die Regierung und übt die Gesetzgebung aus.

Pharao
Herrscher im Alten Ägypten, hatte gottgleichen Status.

Prätor
Hoher Beamter der römischen Republik.

Privatrecht
Regelt die Beziehungen zwischen gleichberechtigten Rechtssubjekten (natürlichen oder juristischen Personen), gegliedert in bürgerliches Recht und sonstiges Privatrecht.

segmentär
Ein Segment betreffend, auf ein Segment bezogen.

Sachsenspiegel
Bedeutendstes Rechtsbuch des deutschen Mittelalters, private Sammlung und Aufzeichnung des mittelalterlichen sächsischen Rechts beziehungsweise Gewohnheitsrechts, hatte großen Einfluss auf die Rechtsprechung im sächsischen und norddeutschen Raum bis weit in die Neuzeit.

Soziologe
Jemand, der Soziologie studiert hat. Die Wissenschaft der Soziologie befasst sich mit den Struktur-, Funktions- und Entwicklungszusammenhängen der Gesellschaft.

Strafrecht
Methodisch selbstständiger Teil des öffentlichen Rechts, in welchem für schuldhaft begangenes Unrecht teils schwerwiegende staatliche Sanktionen vorgesehen sind (Gefängnisstrafen, Geldstrafen, u. U. auch härtere Strafen bei Verbrechen).

Tallensi
Stammesvolk in Nordghana, das ohne Staat und ohne festgefügte Hierarchien lebt. Die einzelnen Clans organisieren ihre Angelegenheiten nach fest gefügten Regeln dezentral selbst.

Transzendenz
(von lat. transcendere "überschreiten"): Überschreitung der Grenze des Erkennens, Verhaltens, Erlebens, Bewusstseins. Geistige Ausrichtung auf eine Sphäre jenseits der erfahrbaren Welt.

Vulgarrecht
Starke Vereinfachung des klassischen römischen Rechts, hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Rechts bei den Germanen.

Hobbes, Thomas (1588-1679)
Bedeutender Staatstheoretiker, Philosoph und Mathematiker. Begründete in seinem Hauptwerk "Leviathan" die Theorie des Gesellschaftsvertrages.

Kant, Immanuel (1724-1804)
Wichtigster Philosoph der Aufklärung ("Sapere aude – Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen") und einer der bedeutendsten Philosophen der Philosophiegeschichte überhaupt ("Kritik der reinen Vernunft").

Riehl, Volker (* 1958)
Soziologe und Entwicklungspolitischer Beauftragter von Misereor in Berlin. Feldforschungen in Afrika, bes. über die Tallensi im Rahmen seiner Dissertation ("Natur und Gemeinschaft. Sozialanthropologische Untersuchungen zur Gleichheit bei den Tallensi in Nordghana").

Weber, Max (1864-1920)
Deutscher Jurist, Nationalökonom und Soziologe ("Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus", "Wirtschaft und Gesellschaft").

Wesel, Uwe (*1933)
Deutscher Jurist, Professor für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Freien Universität Berlin, seit 2001 emeritiert, Verfasser von Standardwerken wie z. B. "Geschichte des Rechts".