Ende der Welt - Die tägliche Glosse Automaten für Notfälle
Automaten sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Was wären wir ohne Kaffee Automaten? Woher bekämen wir nach Geschäftsschluss Zigaretten? Oder was ist mit Fahrkartenautomaten? Ohne die wären wir schlichtweg aufgeschmissen! Aber Getränke oder Trambahnbillets sind lange nicht alles, was es aus oder in Automaten so gibt. Eine Glosse von Sandra Limoncini.
Kennen sie noch diese alten Kaugummi Automaten? Diese gigantischen tonnenschwere Kästen, mit einem Glas voller Kaugummi Murmeln in psychedelischen Farben. Die gibt es heute noch. Also vereinzelt. Aber auch andere Automaten, die mit völlig anderen unterschiedlichen Produkten ihre Käufer beglücken. In Japan gehören Automaten traditionell zum Alltag. Angeblich gibt es dort über 5 Millionen davon, in denen man alle möglichen Getränke, aber auch Reis in Säcken bis zu 10 Kilo, Socken, Insekten, Angelköder, gebrauchte Damenunterwäsche, Verlobungsringe oder heiße Maissuppe kaufen kann. Also alles wichtige Dinge, die man im Notfall brauchen könnte. Ich frag mich grad, wer gebrauchte Damenunterwäsche im Notfall… äh naja.
In Deutschland scheinen aber die Dinge, die wir im Notfall brauchen oder brauchen könnten, völlig andere zu sein, wenn man mal schaut, was hierzulande in den Automaten so angeboten wird. In eher ländlichen Regionen kann man sich Bratwürstchen, Eier, Honig oder sogar Käse aus einem Automaten ziehen. Sprich bei einem Notfall Grill Abend, wäre man perfekt gerüstet.
Aber ich schweife ab. Wir waren doch bei den Automaten
In Großstädten sind aber die Produkte, die wir nötig haben oder im Notfall brauchen, völlig andere. Dort stehen Automaten mit Kondomen, Zahnbürsten oder Schokoriegeln. In München habe ich auch mal einen Automaten gesehen, der Ballerinas anbot. Nicht die Tänzerinnen, ich meine die Schuhe. Für High-Heels geplagte Partymäuse. Da geht‘s also um einen Fuß-Notfall.
Eine Automaten Firma in diesem Internet rühmt sich sogar damit, sie habe auch schon Koffer; Grab Blumen, Prosecco und Kontaktlinsen in Automaten gesteckt. Alles durchaus nachvollziehbare Notfall-Produkte.
Aber warum, haben dann die Schweizer einen Automaten für … Käse Fondue? Hmm. Ist der Verzehr von Käse Fondue der Notfall, oder isst man Käse Fondue, wenn man einen Notfall hatte? In dem besagten Automaten gibt es auf jeden Fall alles, was man für das berühmte Schweizer Nationalgericht braucht. Verschiedene Stinke Käse Mischungen, Schwarztee, den trinkt man eigentlich traditionell dazu, Speisestärke und Weißwein. Kostet natürlich ein Vermögen, aber die Schweizer haben ja eh eine sehr eigene Beziehung zu ihrem Käse Fondue. Ich habe von Locals erfahren, dort wo andere Menschen einen Hobbykeller, eine Souterrain Wohnung für Gäste oder eine Modelleisenbahn beherbergen, haben die Schweizer einen, Achtung: Fondue Keller! Jaha. Beim Hauskauf ist der Fondue Keller der Joker. Swimming Pool oder Sportraum oder Sauna. Pff. In der Schweiz ist die echte Währung der Fondue Keller. Und - halten sie sich fest: Es gibt sogar Geschirrspüler, die haben ein extra Fondue-Topf Reinigungs-Programm. Die Schweizer…
Aber ich schweife ab. Wir waren doch bei den Automaten. Die wirklich entscheidende Frage ist doch jetzt: Was sagen die Inhalte der Automaten über unsere Nationalität aus? Wir fassen zusammen: Deutsche wollen im Notfall grillen können, Japaner Suppe essen oder sich verloben und die Schweizer im Keller Käse Fondue essen. Hmm. Ich weiß nicht. Meine Notfälle sind in der Regel völlig anderer Natur. Ich bräuchte ja eher einen Automaten mit Notfall Pommes-Currywurst. Oder Notfall Witze. Oder noch besser: Ein Automat mit einem Notfall Bundeskanzler, der seinen Job ordentlich erledigt. Dann wäre ich und wir alle, wirklich für alle Notfälle gerüstet.