Bayern 2 - Die Welt am Morgen


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Ende der Welt - Die tägliche Glosse Biden und der Lord

Wer den Glauben an die Demokratie verloren hat, sucht Halt in der Religion. Das ist im Iran so, aber auch in den USA. Da stellt sich die Frage: Wen wählt Gott eigentlich? Eine Glosse von Severin Groebner.

Von: Severin Groebner

Stand: 08.07.2024

Das war das Wochenende der Präsidenten. Im Iran waren Präsidentschaftswahlen und der so genannte Moderate Kandidat hat gewonnen. Wer sich jetzt fragt: Was moderiert eigentlich so ein Moderater? Dem sei gesagt, dass dieser Moderate gar nichts zu sagen hat, im Gegensatz zu den Moderatoren im Fernsehen oder Radio, denn im Iran ist das Staatsoberhaupt gar nicht der Präsident, sondern der Revolutionsführer. Und der ist auch nur Stellvertreter des 12. Imam. Trotzdem wird der Präsident gewählt.

Als Österreicher kommt mir das bekannt vor: Bei uns wird auch der Präsident in einer Volkswahl bestimmt, aber das De-facto-Staatsoberhaupt ist der Herausgeber größten Zeitung des Landes.

Auch in Bayern ist das ja nicht viel anders. Da kann man den Ministerpräsidenten wählen, wer aber wirklich das Land regiert, also Chef von Bayern München ist, das wird in Hinterzimmern ausgemacht.

Die älteste Demokratie der Welt aber - die USA - haben die Präsidentenwahlen noch vor sich

Die älteste Demokratie der Welt aber - die USA - haben die Präsidentenwahlen noch vor sich. Und der Begriff „Die älteste Demokratie“ bekommt so einen komischen Beigeschmack, wenn man sich den aktuellen Präsidenten ansieht. Der sieht aus, als wäre er von Anfang an dabei. Eigentlich ist er aber erst 81 und glaubt, daß niemand im Land qualifizierter für das Amt ist als er. Wie er gerade in einem Interview betont hat.

Leider ist er mittlerweile fast der einzige im ganzen Land, der das glaubt. Und das sind schlechte Voraussetzungen für eine Wahl. Aber er würde sich zurück ziehen, wenn ihm das der „allmighty Lord“ sagen würde. Nein, liebe Star Wars Fans damit ist nicht Darth Vader gemeint und der 12. Imam ist es auch nicht. Joe Biden meint damit wohl so etwas wie einen unsichtbaren Freund für religiöse Menschen.

Das unterscheidet ihn von seinem Gegner Donald Trump, der ist vier Jahre jünger. Und der verblödet nicht. Denn der ist schon seit längerem am untersten Niveau angekommen. Und der hat auch keine unsichtbaren Freunde. Nur unsichtbare Feinde. Die nennt er „They“. Und „They“ sind an allem schuld. Beweise dafür hat er nicht, aber „they“ sind Beweis genug.

Joe Biden dagegen meint, er beweise jeden Tag seine Amtsfähigkeit. Er hätte telefoniert, so sagt er im Interview, nämlich mit dem Ministerpräsidenten von… whatever! Und schon sieht Donald Trump wieder fitter aus.

Gegen jeden anderen Kandidaten oder Kandidatin, egal ob es Taylor Swift, Kevin Bacon, irgendein Basketball Star, oder Bart Simpson wäre, sähe Donald Trump aus wie das, was er ist: ein alter verrückter Faschist. Doch der einzige Mensch, der mittlerweile amtsunfähiger wirkt, als Donald Trump ist Joe Biden.

Woher ich das weiß? Das hat mir der allmighty Lord erzählt!


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